Damit richteten sie, wie Oliver Höpfner bei der Siegerehrung anmerkte, das erste Bremer Landesturnier nach der Pandemie aus – nachdem sie im Januar 2020 auch die letzten Schnellschachmeisterschaften des LSB vor dem allgemeinen Corona-Deepfreeze ausgetragen hatten. So sind sie, die Findorffer!
Am Start in der Martin-Luther-Kirchengemeinde nahe der Hemmstraße waren gut 60 Spieler aus nah und fern, darunter mit Jonathan Carlstedt und mir auch zwei Werderanier. Weitere hätten teilnehmen mögen, doch kamen andere Schachtermine dazwischen, Ligaspiele, die Jugend – und so gab es der Grün-Weißen nur zwei in einem bunt gemischten Feld.
Besonderer Gast aus Lippstadt war der erst elf-, nein, zehnjährige Hussain Besou, seines Zeichens ein junger Syrer und Weltranglistendritter seiner Altersklasse. Drittbester der Welt? Da müsste doch auch in Findorff was gehen!?
Ging es aber nicht. Hussain punktete zwar los wie die Feuerwehr, im direkten Vergleich mit Coach Carlstedt aber zog er – wenngleich besserstehend - den Kürzeren. Jonathan dagegen sammelte aus neun Runden schöne 8,5 Punkte und fuhr verdientermaßen mit dem ersten Preis von dannen.
Nach freiwilliger Selbstauskunft indes stand Jonathan in mehreren Partien schlecht. Oder sogar – sehr schlecht.
Doch das heißt ja nicht viel – denn es ist bekannt, dass sich Coach Jonny auch aus den absurdesten Konstellationen siegreich herauszuwinden weiß!
Und so kann man sich gegen ihn niemals ganz sicher sein, ob ein Plus von Dame, Bauer, zwei Türmen, einer Tasse Kaffee und 50 Minuten mehr auf der Uhr wirklich zum Gewinn ausreichen werden. Denn während man noch darüber sinniert, wird man vermutlich von ihm schon im nächsten Zug mattgesetzt. Und das zu Recht!