Das Thema Geschlechtergerechtigkeit hat in den letzten Jahren zu Recht mehr Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft erhalten. Auch unsere Branche hat sich auf den Weg gemacht und sich in dieser Hinsicht weiterentwickelt. Wir finden jedoch: Da geht noch mehr! Das Fußballbusiness ist nach wie vor männlich dominiert und noch immer werden Führungspositionen kaum von Frauen besetzt. Wir wollen deshalb ein Miteinander fördern, bei dem Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung konsequent gelebt werden.
Um dieses Ziel tatkräftig zu unterstützen, hat sich der SV Werder Bremen in der Saison 2022/23 gemeinsam mit dem VfB Stuttgart, Hertha BSC, Eintracht Frankfurt und Sky Deutschland der Initiative FUSSBALL KANN MEHR angeschlossen, die von Frauen aus dem Fußballbusiness gegründet wurde, unter anderem von Katja Kraus und Almuth Schult. Sie bietet eine Reihe von professionellen Angeboten rund um Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und Nachhaltigkeit im Fußball.
Der Initiative FUSSBALL KANN MEHR – und damit auch uns – geht es darum, notwendige Veränderungsprozesse anzustoßen und Frauen auf und neben dem Platz in ihrer Karriere, unter anderem mit Stipendien, gezielt zu fördern. Unser Ziel ist es dabei, einen Beitrag zu leisten, dass Frauen die gleichen Chancen erhalten bzw. ihnen die gleichen Zugänge zur Verfügung stehen wie Männern. Als Stipendiatinnen nahmen zum Beispiel Werders Athletiktrainerin Anna-Lisa Timm sowie die österreichische Nationalspielerin Katharina Schiechtl von den Werder-Frauen an einer Weiterbildung des „High Performance Sports Institute (HPSI)“ zu den Themen Strategie, Unternehmenskultur und Führung teil. Als eine von zwei Frauen in der Fußball-Bundesliga ist Anne-Kathrin Laufmann übrigens seit Anfang des Jahres 2023 Mitglied der Geschäftsführung bei Werder.
In der Saison 2023/24 wollen wir die Zusammenarbeit mit FUSSBALL KANN MEHR intensivieren und konkretisieren. Welche Ziele gibt es? Und welche Weiterbildungsangebote, Strukturen und Formate benötigen wir, um sie zu erreichen? Auf wichtige Fragen wie diese werden wir gemeinsam mit unseren Netzwerkpartner*innen die richtigen Antworten finden.
Wir wollen uns im Netzwerk einbringen, um die Förderung von Frauen und Diversität bei Werder und im Fußball zu unterstützen. Unser Ziel ist es, ein Leuchtturm für Vielfalt im Fußball zu werden.Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung von Werder Bremen
Im ersten Jahr unserer Kooperation haben wir den Status quo ausführlich analysiert. Anhand von bestehenden Kennzahlen, einem Survey und Tiefeninterviews mit Frauen aus der Organisation haben wir gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe aus Mitarbeiter*innen unterschiedlicher Bereiche und Hierarchieebenen Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen abgeleitet: Diese umfassen die Handlungsfelder antidiskriminierendes Verhalten und unterstützende Maßnahmen, die Stärkung von Frauennetzwerken, Karriereförderung und Entwicklung sowie Fair Pay.
Ein wichtiges Ergebnis des Prozesses sind unsere verabschiedeten Gender-Diversity-Ziele. Bis 2026 wird in der Geschäftsführung, in allen Gremien sowie in allen Bereichen Parität angestrebt, mindestens aber ein Frauenanteil in Höhe von 25 Prozent. Für ein solches Mindestziel haben wir uns bewusst und in dem Wissen entschieden, dass die Geschlechterverteilungen innerhalb der einzelnen Bereiche und Abteilungen aktuell sehr stark variieren. Für dieses und weitere Handlungsfelder haben wir bereits erste Maßnahmen abgeleitet bzw. entwickeln wir bestehende Maßnahmen weiter.
Die Kooperation mit FUSSBALL KANN MEHR wird auch über die Saison 2022/23 hinaus fortgesetzt. Gemeinsam planen wir unterschiedliche Formate für die Mitarbeiter*innen beim SVW. Mit der Erarbeitung von Gehaltsbändern sowie der Einführung der Familienstartzeit wurden bereits erste Maßnahmen umgesetzt.
In den kommenden Monaten werden wir mit unterschiedlichen Maßnahmen weitere Schritte gehen, beispielsweise mit dem Aufbau eines internen Frauennetzwerks, Workshop-Angeboten für Mitarbeiter*innen oder einem Kontakthalteprogramm während der Elternzeit. Dem Thema Jobsharing stehen wir offen gegenüber. Sollten sich zwei Kolleg*innen für ein Jobsharing auf einer ausgeschriebenen Position in Teilzeit interessieren, freuen wir uns über ihre Bewerbung.
Frauen auf und neben dem Platz in ihrer Karriere gezielt zu fördern: In den Spielzeiten 2023/24 und 2024/25 wird Lina Hausicke ein Trainee-Programm im Unternehmen absolvieren.
Engagiert für Werder - und für den Frauenfußball: In der Saison 2022/23 war Kapitänin Lina Hausicke als SPIELRAUM Coach unter anderem in einer Mädchen-Fußball-AG tätig.