Nordisch kühler Kopf

Jens Stage und sein Dreierpack gegen Hoffenheim

Jens Stage auf Knien rutschend jubelnd nach seinem Tor gegen Hoffenheim
Völlige Jubel-Ekstase bei Jens Stage nach seinem Treffer zum 4:3 (Foto: W.DE).
Profis
Sonntag, 29.09.2024 / 21:45 Uhr

Von Colin Hüge

Zugegeben: Ein wenig hatte Jens Stage es auf WERDER.DE angekündigt, dass nach seinem ersten Treffer im grün-weißen Dress, schnell der zweite folgen würde. Dass es nach der Auswärtspartie bei der TSG Hoffenheim am Ende sogar drei Buden werden, hätte sich nicht mal der Däne selbst erträumt.

Ob wir Jens Stage nach seinen drei Toren beim 4:3-Auswärtserfolg bei der TSG Hoffenheim jetzt „Torjäger“ nennen dürfen, ließ der 27-jährige Mittelfeldmotor noch offen. „Das kommt darauf an, ob ich auch im nächsten Spiel treffe“, scherzt der Däne. Mit seinen Premierentreffern in dieser Saison, hat Stage mit einem Mal genau so viele Tore auf seinem persönlichen Konto, wie jeweils in den beiden Vorjahren, wo es insgesamt drei Buden waren. „Ich muss einfach einen kühleren Kopf bewahren und so war es heute, da war es dann auch ein bisschen besser“, freute er sich.

„Ein bisschen besser“, das war nach dem Kaltstart und einem 0:3-Rückstand nach nur zwölf Zeigerumdrehungen auch bitter nötig für die Grün-Weißen. Ein Platzverweis gegen Hoffenheims Stanley Nsoki (18.) und der folgende Anschlusstreffer von Julian Malatini (21.) gab dem Team neuen Mut, etwas Zählbares mit aus Sinsheim zu stibitzen. Und was dann folgte, war ein Dreierpack auf dänisch.

Bei seinem ersten Tor in der 26. Minute setzte sich Stage noch wuchtig gegen seine beiden Gegenspieler im Kopfballduell nach einer Flanke von Marvin Ducksch durch, beim zweiten Treffer vollendete er mit dem linken Fuß einen stark vorgetragenen Angriff über Felix Agu (39.). Der dritte Streich könnte auch im Fußballlehrbuch erscheinen. Nach einer Hereingabe von Mitchell Weiser, punktgenau auf den Kopf des Dänen, der völlig freistehend mustergültig nach dem Seitenwechsel zum 4:3 einköpfte und das Spiel im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Kopf stellte“.

Neue Effektivität

„Das er grundsätzlich sehr kopfballstark ist und gute Wege nach vorne macht, das wissen wir schon länger. Dem Punkt Effektivität hat er sich angenommen, da können wir ihm heute nichts vorwerfen“, betonte Cheftrainer Ole Werner nach der Partie mit einem leichten Grinsen. Und auch seine Mitspieler wussten um die besonderen Torjäger-Qualitäten, wie Marvin Ducksch nach dem Dreierpack des Dänen erläuterte: „Für uns war es sehr gut, dass wir mit ihm einen torgefährlichen Mittelfeldspieler hatten und gerade für ihn freut es mich total, weil er in der Vergangenheit auch schon gute Chancen hatte und heute war er eiskalt.“

Als einen „coolen Jungen“, beschrieb Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer den heutigen dreifachen Torschützen, ob wir Jens Stage dann auch noch wirklich als „Torjäger“ bezeichnen dürfen, das sehen wir in den kommenden Wochen.

 

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