Das neue Kopfballungeheuer

Justin Njinmahs Saisontorpremiere im Weserstadion

Justin Njinmah jubelt nach seinem Treffer gegen den VfB Stuttgart.
Justin Njinmah brachte den SVW durch einen Kopfball in Führung (Foto: W.DE).
Samstag, 30.11.2024 / 19:45 Uhr

Von Colin Hüge

Am Ende überwiegt die Enttäuschung: Belohnten sich die Grün-Weißen für einen guten Auftritt gegen Champions-League-Teilnehmer Stuttgart beim 2:2-Remis nur mit einem Zähler trotz zweifacher Führung. Dass der Start verheißungsvoll war, lag an einem Werderaner, der eine Saisonpremiere im Weserstadion bejubeln durfte.

Am 1. Spieltag war Justin Njinmah gegen den FC Augsburg in der 58. Minute mit dem Kopf zur Stelle und erzielte zwölf Minuten nach seiner Einwechslung den 2:2-Ausgleich. Elf Partien später brauchte der Angreifer im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart nur die Hälfte dieser Zeit, als er nach sechs Zeigerumdrehungen und von Beginn an, ebenfalls mit dem Kopf, zur Stelle war. Eine ungeahnte Qualität des 24-Jährigen? „Natürlich freut es mich erstmal, dass ich in der Startelf stehe. Duckschi spielt den Ball sehr schön rein. Da haben wir schon mal in der Kabine darüber geredet, dass er mir mal einen auflegen muss. Bis jetzt habe ich nur Kopfballtore gemacht. Ich freue mich darüber, dass ich treffe, aber am Ende hätte ich lieber statt eines Tores die drei Punkte gehabt.“

Noch nicht bei einhundert Prozent

Es war nicht die einzige Aktion des pfeilschnellen Angreifers im ersten Durchgang. In der 29. Minute bat der 24-Jährige an der Grundlinie zum Tanz, verpasste Jeff Chabot einen Beinschuss, war vorbei und wurde durch einen Kontakt des Innenverteidigers gestoppt. Obwohl Schiedsrichter Harm Osmers zuerst auf den Punkt zeigte, schritt der VAR ein und der Unparteiische revidierte seine Entscheidung. Auch in der Nachspielzeit stand Njinmah im Fokus sorgte für ein Raunen im weiten Rund des Weserstadions, als sein Schlenzer an den Torpfosten klatschte und dieser den erneuten Einschlag verhinderte. „Es wäre natürlich schön gewesen, wenn der reingegangen wäre“, so Werders Nummer elf. Auch Cheftrainer Ole Werner sah einen umtriebigen Auftritt seines Schützlings, wie er auf der Pressekonferenz erläuterte: „Justin hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Das war vor allem bei seinem Tor sichtbar, als er das Laufduell im Zentrum für sich entschied.“

Nach 83 Minuten war für Njinmah Feierabend, auch weil der Angreifer nach seiner Verletzung noch nicht wieder bei einhundert Prozent ist. „Es geht, aber es sind noch Schmerzen da. Ich beiß mich da durch.“ Auch Werner weiß um die Thematik: „Wenn das mit Problemen bei ihm so aussieht wie heute, dann ist es okay“, sagt der Cheftrainer mit einem Lächeln und fügt aber an: „Wir bewerten das wie immer mit dem Spieler und zusammen mit der medizinischen Abteilung. Wir schicken niemanden auf den Platz, wenn es unvernünftig ist.“

Ein Startelfeinsatz, der sich für den SV Werder und für Justin Njinmah bezahlt gemacht hat. Ob er seinen dritten Treffer dann ebenfalls mit dem Kopf erzielt? Bekanntlich ist drei Mal Bremer Recht, aber das ist eine andere Geschichte.

 

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