„Ich habe immer versucht, nicht zu sehr im Fokus zu stehen“

Peter Niemeyer über seine Rückkehr nach Münster

Peter Niemeyer im Sessel im WERDER.TV-Studio
Peter Niemeyer kehrt als Leiter Profifußball mit Werder an seine alte Wirkungsstätte Münster zurück (Foto: W.DE).
Profis
Mittwoch, 04.09.2024 / 16:00 Uhr

Von Colin Hüge

Für Peter Niemeyer, den neuen Leiter Profifußball bei den Grün-Weißen, vergingen die ersten paar Monate seit seinem Amtsantritt Mitte Juni wie im Flug. Ein neues Team gespickt mit altbekannten Weggefährt*innen und neue Herausforderungen an altbekannter Wirkungsstätte. Mit dem kommenden Testspiel des SV Werder bei Preußen Münster am Donnerstag, 05.09.2024, geht es für den 40-Jährigen an den Ort zurück, wo er erfolgreich die Geschicke des Sports führte.

Münster - dass die Großstadt in Nordrhein-Westfalen definitiv auch abseits des Fußballplatzes eine Reise wert ist, weiß Peter Niemeyer aus eigener Erfahrung nur zu gut. Vier Jahre lang war er als Sportdirektor und anschließend als Geschäftsführer Sport beim SC Preußen Münster tätig und kehrt am Donnerstag mit dem SV Werder in neuer Funktion zurück. „Es ist leider kein Mittwoch oder Samstag, denn da findet um den Dom herum ein sehr schöner Markt statt, über den jeder mal gehen sollte, wenn man nach Münster kommt“, erinnert sich der ehemalige Werder-Profi.

Statt des Münster‘ Markts begleitete Niemeyer seit seinem Amtsantritt bei den Grün-Weißen vor allem der Transfermarkt und der Pflichtspielstart, mit dem Weiterkommen im Pokal gegen Cottbus und zwei Remis zum Bundesliga-Auftakt in Augsburg sowie gegen Borussia Dortmund. Viel Eingewöhnungszeit blieb dem gebürtigen Riesenbecker nicht. „Es ging direkt in die Vollen, die Transferphase war immer im Hintergrund dabei und dazu die Saisonvorbereitung. Jetzt war es für mich vor der Länderspielpause ein vielversprechender Abschluss der ersten zwei Monate mit dem Heimspiel und einer guten Leistung gegen Dortmund, die Lust auf mehr macht.“

Genau diese Lust und den Tatendrang versprühte Niemeyer bereits während seiner Amtszeit bei Preußen Münster. Mit Erfolg führte er die Schwarz-Grünen schließlich mit zwei aufeinanderfolgenden Aufstiegen von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga zurück ins Profigeschäft und erstmals wieder seit 1991 ins Fußball-Unterhaus. „Es waren vier ganz intensive Jahre, wo man sich auch erstmal finden musste, und mit den Jahren wurde es immer besser. Ich habe immer versucht, nicht zu sehr im Fokus zu stehen und hatte Lust, Dinge auszuprobieren. Hier bei Werder stehe ich aber natürlich unter anderer Beobachtung, aber genau dafür fühle ich mich nach meiner Zeit in Münster auch bereit“, betont der Leiter Profifußball.

"Die Menschen um das Team herum, machen den Verein aus"

Dabei ist die Vorfreude, altbekannte Gesichter in Münster wiederzusehen, groß: „Natürlich kenne ich noch genug Leute und freue mich vor allem auf die Menschen, die um das Team herum arbeiten, weil diese Menschen den Verein ausmachen. Genauso wie es bei Werder ist.“ Und sportlich? Da trifft er mit seinem neuen Arbeitgeber auf den aktuellen Tabellensechzehnten der 2. Bundesliga. Als Aufsteiger wartet das Team von Cheftrainer Sascha Hildmann, der bereits die komplette Amtszeit von Peter Niemeyer über an der Seitenlinie stand, nach drei Niederlagen und einem Remis noch auf den ersten Liga-Sieg. „Das Wichtigste ist jetzt, Ruhe zu bewahren, akribisch zu arbeiten und weiterhin eine Sicherheit aus den ordentlichen Leistungen zu ziehen. Ich glaube, dass sie weiter ruhig arbeiten werden und bin überzeugt, dass sie das Ziel Klassenerhalt weiter wahrnehmen können“, fügt Niemeyer an.

Für die Grün-Weißen selbst geht es vor allem darum, weiter im Rhythmus und „in den Abläufen zu bleiben“, die sich die Werderaner in den ersten drei Pflichtspielen erarbeitet haben. Der Ex-SVW-Profi weiter: „Das wünsche ich mir für den Test, dass wir das auch für die gesamte Kaderbreite hinbekommen, da werden auch Spieler zum Zuge kommen, um eben auch diese Abläufe abrufen zu können.“ Ob Münster dann neben dem Markt am Mittwoch und Samstag auch am Donnerstag im Preußenstadion eine Reise wert ist, dürfte sich nach Spielende entscheiden – zumindest aus grün-weißer Sicht.

 

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