Als „Le Chef“ das Weserstadion verzauberte

Johan Micouds erster magischer Auftritt im Werder-Trikot

Johan Micoud in der Kabine mit zwei seiner Werder Trikots an der Wand.
Johan Micoud absolvierte 123 Bundesligaspiele für Werder, schoss 31 Tore und bereitete 39 Treffer vor (Foto: W.DE).
Profis
Dienstag, 10.09.2024 / 12:30 Uhr

Von Colin Hüge

Es war ein Transfer-Coup, bei dem sich viele die Augen rieben: Am 30. August 2002 lotste Sportdirektor Klaus Allofs den französischen Europameister Johan Micoud von AC Parma an die Weser. Nach tagelangen Verhandlungen verstärkte der Spielmacher und damals 15-Fache Nationalspieler das Mittelfeld der Grün-Weißen kurz vor Ende der Transferperiode. Die Magie Micouds, sie sollte Bremen und ganz Fußballdeutschland verzaubern und an jenem Dienstag, 10.09.2002, betrat der große Künstler erstmals die Bundesliga-Bühne.

Und plötzlich war er da und sollte der neue Dirigent in Werders offensiver Mittelfeldzentrale werden und zusammen mit Ailton & Co. eine neue Ära des Fußballs unter Cheftrainer Thomas Schaaf prägen – Johan Micoud. 123 Bundesligaspiele, dazu 31 Tore und 39 Vorlagen sollte der damals 29-jährige Franzose für die Grün-Weißen in insgesamt vier Spielzeiten absolvieren, dazu in der Folgesaison sensationell das Double gewinnen. Doch davon war man an jenem Dienstag, 10.09.2002, weit entfernt und ahnte nichts. Noch nicht.

Denn der leichte Hauch von Magie, er sollte schon bei seinem ersten Auftritt im Weserstadion zum Start der Englischen Woche gegen den 1. FC Nürnberg durch die Flutlichtmasten wehen. Johan Micoud stand gegen die Franken direkt in der Startformation und dirigierte, lenkte, bediente, mit einer Leichtfüßigkeit, wie sie selten auf diesem grünen Geläuf zu sehen war. Anlaufschwierigkeiten?

Bei einem Johan Micoud schon fast eine Majestätsbeleidigung, und doch verstummten die 25.785 Fans im Weserstadion, als der Mittelfeldregisseur den Elfmeter in der 38. Minute an den Pfosten setzte. Unglücklicherweise ließ Schiedsrichter Uwe Kemmling aus Kleinburgwedel den Strafstoß wiederholen, nachdem ein Werderaner zu früh in den Sechzehner gelaufen war. Glücklicherweise führte das Team von Thomas Schaaf zu diesem Zeitpunkt bereits mit 1:0 durch Ailtons Treffer vom Punkt (30.).

"Le Chef" und sein Premierentreffer

Doch der besondere, magische Moment von „Le Chef“, wie er später von den Fans genannt wurde, er sollte noch kommen. Nach dem Ausgleich durch Nürnbergs Sasa Ciric (54.), hatte Micoud fünf Minuten später dieses Mal den richtigen Tor-Riecher. Von Viktor Skripnik bedient, ließ er sich diese Gelegenheit aus acht Metern nicht nehmen und so sollte es erstmals im weiten Rund laut „MIIICOOOUD“ hallen.

Mit seinem Premierentreffer beim Werder-Debüt brachte er die Grün-Weißen auf die Siegerstraße. Ailton machte den Dreier mit dem 3:1 (63.) und 4:1 (78.) perfekt. Denn auch das war Johan Micoud, der sich selbst im Spiel nicht zu wichtig nahm und oft genug die anderen strahlen ließ.

Doch an jenem Dienstag, 10.09.2002, da gehörte vor allem einem die große Bühne und das Scheinwerferlicht, im Bremer Weserstadion und Fußballdeutschland. Johan Micoud und Werder Bremen – ein magisches Kapitel, das genau an diesem Tag vor 22 Jahren ihre erste Seite schrieb. Und wie dieses Kapitel endete, das weiß jeder Werder-Fan nur zu genau. Magnifique!

 

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