"Gibt nicht viele Aufgaben, für die ich Hansa verlassen hätte"

Markus Kolke in der Mixed Zone

Markus Kolke auf dem Trainingsplatz im Zillertal.
Markus Kolke bestritt in der Vorsaison 33 Zweitliga-Spiele für Hansa Rostock (Foto: W.DE).
Profis
Freitag, 19.07.2024 / 14:00 Uhr

Von Moritz Studer

Schon beim Tic-Tac-Toe im Warmmachprogramm der Vormittagseinheit entsteht der Eindruck, dass sich Markus Kolke in Rekordgeschwindigkeit beim SV Werder eingelebt hat. Als Mio Backhaus seinen Torhüterkollegen vor der Mixed Zone mit den Journalist*innen mit Sprechchören abfeiert, bestätigt sich diese erfreuliche Vermutung. „Der ist gut erzogen, der Junge“, lächelt Kolke, der sich immer noch in seiner erst zweiten Trainingswoche beim SVW befindet. „Wir verstehen uns alle top und wollen uns zur Bestleistung pushen.“

In der Vorsaison führte Markus Kolke noch den F.C. Hansa Rostock als Kapitän auf das Feld. Doch auch als Fels in der Brandung zwischen den Pfosten des Hansa-Tores gelang es ihm nicht, den Drittliga-Abstieg der Kogge zu verhindern. Dass der 33-Jährige eine neue Herausforderung gesucht hat, hängt allerdings mehr mit der Adresse seines neuen Arbeitgebers zusammen. „Es hätte nicht viele Aufgaben gegeben, für die ich Hansa verlassen hätte“, sagt Kolke. „Werder Bremen war eine davon, sodass ich nicht lange überlegen musste, sie anzunehmen.“

Dass der erfahrene Zweit- und Drittliga-Stammtorhüter an der Weser nur an dritter Stelle steht, wurde von Beginn an klar kommuniziert. Auch, wenn die Aussicht auf ein spätes Bundesliga-Debüt gering ist, bringt sich Kolke für den Ernstfall in die optimale Verfassung. „Ich trainiere ganz normal, als würde ich jedes Spiel im Tor stehen“, erklärt der gebürtige Erlenbacher. „Als Kind träumt man davon, mal in der Bundesliga zu spielen. Ob es dazu kommt, steht aber in den Sternen.“

Neben seiner Aufgabe als hochwertiger Backup-Torhüter ist Kolke auch in seinem Einfühlungsvermögen in der Kabine gefordert. Denn auch ohne einen Stammplatz kann Werders Nummer 25 eine Führungsrolle einnehmen. „Ich wurde gut aufgenommen, bin aber glaube ich auch nicht das größte Arschloch“, schmunzelt der Sommer-Neuzugang. Sein früheres Vorbild war Oliver Kahn, weil er immer hart für seinen Erfolg gearbeitet hat. „Und ohne Arbeit“, sagt Kolke, der seine Erfahrung auch an die jungen Torhüterkollegen weitergeben kann, „ist Talent nichts wert.“

 

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