Am Ende des Tunnels
26.07.23 von Von Moritz Studer
Mitchell Weiser arbeitet im Trainingslager an seinem Comeback

Mitchell Weiser spricht über die Aufgaben für die kommende Saison (Foto: W.DE).
Profis
Mittwoch, 26.07.2023 / 12:30 Uhr
Von Moritz Studer
Als Mitchell Weiser zu Beginn des Trainingslagers über den Platz des Parkstadions in Zell am Ziller schlendert, erntet er vom Publikum und seiner Mannschaft viel Applaus. Der 29-Jährige macht sich auf den Weg, um seine individuelle Einheit auf dem Nebenplatz zu bestreiten. Es war sein erstes Training im Rahmen der Zeit in Österreich. Weiser hat das Ziel vor Augen, bald wieder mit seinen Teamkollegen zu trainieren. Denn die Rolle des Zuschauers gefällt dem Außenbahnspieler nicht besonders gut. „Ich brauche den Wettkampf und das Messen mit Anderen“, erklärt Weiser. „Ich merke sofort, dass mir das fehlt – ob ich nur einen Tag oder länger ausfalle.“
Im letzten Heimspiel der Vorsaison hatte sich Mitchell Weiser gegen den 1. FC Köln eine Muskelverletzung zugezogen. Die Sommerpause nutzte er, um zu regenerieren und mit seinem Reha-Programm zu starten. Im Zillertal absolvierte Werders Nummer 8 seine Einheit teilweise individuell, mit leichter Ballgewöhnung mit Milos Veljkovic und zuletzt sogar anteilig im Mannschaftstraining. „Das ist definitiv spaßiger, als alleine auf dem Platz zu sein“, lächelt Weiser im Gespräch mit WERDER.DE im Mannschaftshotel. „Es war eine Einheit, die mich ein Stück näher herangebracht hat.“ Es ist Licht am Ende des Tunnels.
Weiser will beim SV Werder wieder eine wichtige Rolle einnehmen. Bevor der gebürtige Troisdorfer an die Weser wechselte, durchlebte er bei Bayer 04 Leverkusen eine schwierige Phase. Erst mit seinem Wechsel zum SVW fand der U21-Europameister zurück zu alter Stärke.
Applaus für Mitch! ????????#Werderpic.twitter.com/ccRpnS3jei
— SV Werder Bremen (@werderbremen) July 21, 2023
„Der neue Trainer (Anm. d. Red.: Ole Werner) hat damals viel Ruhe reingebracht und eine klare Spielweise vorgegeben, in die ich meine Stärken sehr gut einbringen konnte“, erklärt Weiser seine wiedersteigende Formkurve nach seinem Wechsel an den Osterdeich. „Die Position liegt mir gut aber unabhängig davon haben wir uns unter ihm als Mannschaft gefunden und Konstanz reinbekommen.“
Trotz guter Zahlen nicht ganz zufrieden
Dass Weiser mit diesem Team eine exzellente Bundesliga-Saison gespielt hat, zeigt ein bloßer Blick auf die Zahlen: Mit seinen zwei Toren und zehn Vorlagen leistete der Rechtsfuß seinen Anteil für den mannschaftlichen Erfolg. Dennoch fällt sein Saisonfazit kritischer aus, als es die Statistik vermuten lässt. „Ich betrachte es im Großen und Ganzen und weil wir in der Rückrunde nur zwei Spiele gewonnen haben, als ich auf dem Platz stand, bin ich gar nicht so zufrieden“, verrät Weiser. „Natürlich freut es mich, auch nach der schwierigen Zeit in Leverkusen, dass wir und ich mithalten können, wir hätten aber noch mehr Punkte holen können.“

Im Trainingslager arbeitet sich Weiser näher an die Mannschaft heran (Foto: W.DE).
Der 170-fache Bundesliga-Spieler macht Kleinigkeiten für die punkteärmere Rückrunde verantwortlich. Einerseits hätten sich die Mannschaften besser auf die Stärken des SVW eingestellt, andererseits sei es den Grün-Weißen zu selten gelungen, die gute Leistung über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. „Das ist der nächste Schritt, den wir gehen müssen“, findet Weiser. „Werder ist ein Verein und ein Name, der nicht da unten hingehört. Wir müssen mehr Spiele gewinnen. Denn das Wichtigste ist, dass wir konstant unsere Punkte holen.“ Dabei will Weiser wieder seinen Anteil haben, wenn er das Ende des Tunnels erreicht hat.
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