WERDER.DE: Du hast selber schon angesprochen, dass du deine aktive Laufbahn nach der Niederlage gegen Brasilien beendet hast. Ist in dir nie der Gedanke aufgekommen, doch noch weiterzumachen?
Marco Bode: Naja. Im Grunde hatte ich mich vor dem Turnier entschieden, diesen Schritt zu gehen. Tatsächlich war vorher nicht zu ahnen, dass wir im Finale stehen und ich auch mehr spiele, als befürchtet (schmunzelt). Ich war bei diesem Turnier Stammspieler in der Nationalmannschaft und habe ein wichtiges Tor im letzten Gruppenspiel erzielt. Ich habe schon überlegt, ob ich meine Entscheidung anders treffen sollte, das ist aber nie konkret geworden. Mit einem WM-Finale aufzuhören, ist etwas Besonderes und ich bin mit mir selbst im Reinen.
WERDER.DE: Du hast mit 26 Jahren in der Nationalmannschaft debütiert, als die größte Zeit mit Werder eigentlich schon hinter dir lag. Warum hast du in der DFB-Elf erst so spät den Durchbruch geschafft?
Marco Bode: Das lässt sich leicht beantworten und hat zwei Gründe. Das eine war die Konkurrenzsituation, weil Andi Brehme, Christian Ziege, Jörg Heinrich und viele weitere auf meiner Position gespielt haben. Das andere die Rolle im System, denn Berti Vogts kannte mich aus der U21 als Stürmer, meine erfolgreichste Zeit unter Otto Rehhagel hatte ich aber im linken Mittelfeld.
WERDER.DE: Mit Romano Schmid haben wir einen Spieler im Kader, der gerade zum ersten Mal zu einer Europameisterschaft fährt. Wie besonders war es für dich 1996, erstmals bei einem Großturnier dabei zu sein?
Marco Bode: Das ist definitiv besonders. Wir waren damals auch noch im Mutterland des Fußballs in England. Als Bremer war ich mit Olli Reck und Dieter Eilts aber auch nicht alleine da und habe mich dort sehr wohl gefühlt. Wir hatten unser Quartier in Manchester und weil wir unsere ersten vier Spiele im Old Trafford bestritten haben, mussten wir auch nicht viel reisen.