Fabio Chiarodia lebt seinen Traum

Der 16-jährige Innenverteidiger spielt seit dem neunten Lebensjahr für den SVW. (Foto: WERDER.DE)
Profis
Donnerstag, 07.10.2021 / 16:30 Uhr

Von Tim Jesse

Für Fabio Chiarodia ist es ein ganz wichtiger Schritt. Das Bremer Abwehrtalent hat einen langfristigen Profivertrag bei Werder unterschrieben. „Ich bin unfassbar froh und stolz drüber, nach acht Jahren bei diesem Verein im Jugendfußball jetzt meinen Vertrag verlängern zu können. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl", sagt der 16-Jährige im Gespräch mit WERDER.DE.

Vor den Toren Bremens, in Oldenburg, geboren und aufgewachsen, gab es in der Familie nur einen Verein. „Mein Onkel ist schon immer Werder-Fan gewesen und hier in der Nähe von Oldenburg ist Werder der größte Verein. Natürlich ist man dann auch Werder-Fan", sagt Chiarodia. "Wir waren früher, als ich noch klein war und noch nicht bei Werder gespielt habe, häufig im Stadion. Es war immer ein cooles Gefühl. Als Werder Bremen mich haben wollte, das weiß ich noch ganz genau, lag ich auf dem Sofa. Meine Mutter hat es mir erzählt und ich habe vor Freude angefangen zu weinen.“

Weinen musste der mittlerweile 16 Jahre alte Innenverteidiger am Donnerstag nicht. Sich kneifen allerdings schon: „Ich kann es teilweise immer noch nicht glauben, dass ich hier im Training mit den ganzen Profis mittrainiere und schon meine ersten Freundschaftsspiele gegen Oberneuland und Feyenoord gemacht habe", so Chiarodia. Für ihn "fühlt es sich gerade alles an wie ein Traum". Chiarodia hat sich von klein auf Ziele gesetzt, um den großen Zielen Stück für Stück näher zu kommen. "Dabei mein erstes Ziel schon ein bisschen erreicht zu haben, macht mich einfach stolz. Ich werde weiter hart arbeiten, um meine ganzen anderen Ziele auch noch zu erreichen.“

Toprak als Mentor

Als er mit neun Jahren in das WERDER Leistungszentrum kommt, ist sein heutiger Teamkollege Ömer Toprak bereits gestandener Bundesliga-Spieler. Jetzt spielen sie gemeinsam in einem Team und Fabio Chiarodia baut nicht nur auf dem Platz auf die Unterstützung des 32-jährigen Routiniers. „In den ersten paar Wochen, bei den ersten Trainingseinheiten, habe ich mich nicht einmal getraut, etwas zu sagen. Immer wenn ich was gefragt wurde, habe ich komplett gestottert. Ich war übelst nervös und möchte an Ömer einen ganz besonderen Dank richten. Wie er mir geholfen hat, wie er mich aufgenommen hat. Danke!“

Aber auch die anderen Mitspieler machten es dem Italiener aus Oldenburg leicht. „Ich weiß noch die erste Situation als ich in die Kabine kam und vorgestellt wurde. Jemand fragte mich, aus welchem Land ich komme und ich habe gesagt: Italien. Und dann haben vier bis fünf Leute angefangen irgendein Italienisches Lied zu singen, weil wir gerade Europameister geworden sind. Ich wurde wirklich von Beginn an gut aufgenommen.“

Anfang: "Fabio ist für sein Alter schon sehr weit"

Markus Anfang weiß, was er an seinem Spieler hat: „Fabio ist für sein Alter schon sehr weit, ist ein groß gewachsener, linksfüßiger Innenverteidiger, der ein gutes Tempo hat, einen guten Zweikampf hat, der im Training bei uns schon in vielen Einheiten gezeigt hat, dass er auch das Spieltempo relativ schnell hinbekommt." Chiarodia lerne schnell, sagt Anfang. "Er ist aber auch ein junger Spieler, der ein bisschen Zeit braucht. Da muss man auch geduldig mit sein. Er ist ein großes Talent und wir sind natürlich froh, dass wir ihn hierbehalten können.“

Bremens Cheftrainer ist überzeugt, dass Chiarodia den richtigen Weg gegangen ist. „Ja, ich glaube, dass wir bei Werder in einer Situation sind, in der insbesondere junge Spieler die Möglichkeit bekommen, sich zu etablieren, sich zu zeigen. Ich glaube, dass es gerade für ihn ein guter Weg sein kann, hier bei den Senioren rein zu kommen und dann immer noch Spielzeit im Juniorenbereich zu bekommen. Die Voraussetzungen sind für ihn hier richtig gut."

Werder - ein besonderer Verein für Fabio Chiarodia

Dass ein Talent wie Chiarodia auch von vielen namenhaften Clubs umgarnt wurde, ist nicht verwunderlich. Die Entscheidung, für welchen Klub Fabio aufläuft, war bei den Chiarodias eine Entscheidung für den Familienrat. „Familie ist alles für mich. Sie ist das wichtigste für mich in meinem ganzen Leben. Klar hört man sich auch die ganzen anderen Angebote, die ganzen anderen Vereine an, aber wie gesagt: Familie ist alles für mich und das hat auch eine große Rolle gespielt, ob ich hierbleibe."

Aber nicht nur die Familie, sondern auch der Verein haben dazu beigetragen, dass dem 16-Jährigen die Entscheidung leichtfiel. „Werder ist ein besonderer Verein! Wie ganz Bremen mitfiebert, die ganzen Fans, wenn ich im Stadion bin. Ich habe Gänsehaut bei jedem Spiel, wenn ich die Hymne und die Namen der Spieler höre. Wenn ich mir vorstelle, dass ich das eines Tages sein könnte, ist das wirklich 'wow", sagt der Innenverteidiger. "Aber nicht nur das. Die Umgebung, die Stadt, wie der Verein arbeitet, diese Ruhe, einfach alles."

Maldini, Cannavaro, Ramos

Wie die Profi Karriere des Fabio Chiarodia verlaufen wird, ist noch nicht klar. Aber es gibt ja Idole, an denen man sich orientieren kann. „Ich habe mehrere Vorbilder, von denen ich mir vieles abgucke. Teilweise spielen sie auch nicht mehr Fußball, wie zum Beispiel Maldini oder Cannavaro. Von den aktiven Spielern ist Sergio Ramos mein Vorbild. Von seiner Mentalität, wie er Fußball spielt, kann ich noch viel lernen. Und bei Paul Pogba macht es Spaß, zuzugucken, finde ich."

Doch egal was die Zukunft bringt, in Bremen freut man sich, einen so talentierten Spieler aus der Umgebung langfristig binden zu können.

 

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