WERDER.DE: Hast du mal daran gedacht, wie es gewesen wäre, das Tor gegen Augsburg im vollen wohninvest WESERSTADION zu schießen?
FELIX AGU: „Puh, es wäre natürlich etwas anderes gewesen, nach dem Tor in die Kurve zu laufen, vor den Fans zu stehen, mit ihnen zu jubeln. Im Moment guckt man hoch, alles ist leer. Außerdem habe ich das Tor vor der Ostkurve geschossen. In Osnabrück gibt es auch die Ostkurve mit den Stehplatz-Fans, die die meiste Stimmung im Stadion machen. Ich weiß also, was das bedeutet. Mit Zuschauern im Stadion wäre das Tor überragend gewesen. Ich hoffe, dass ich das in Zukunft nochmal erleben darf.“
WERDER.DE: Dein Vater wurde in Nigeria geboren. Warum hat er sich entschieden, nach Deutschland zu kommen?
FELIX AGU: „Ganz klar: Er wollte damals ein besseres Leben haben. Nicht nur für sich, sondern auch für seine zukünftigen Kinder, die er irgendwann mal haben würde. Damit wir, also meine Schwester und ich, bessere Möglichkeiten in unserem Leben haben, als er sie in Nigeria hatte.“
WERDER.DE: Wie stark hat die Herkunft deines Vaters deine Kindheit geprägt?
FELIX AGU: „Wir waren in Nigeria, als ich vier Jahre alt war. Im Heimatdorf meines Vaters wurden meine Schwester, die zweieinhalb Jahre älter ist als ich, und ich getauft. Mein Vater hat sechs Geschwister, einige von ihnen leben noch in Nigeria. Genau wie meine Oma. Deshalb gibt es natürlich Berührungspunkte mit dem Land. Nigeria geht es leider nicht sehr gut. Aber ich finde es schön, noch eine zweite Herkunft und noch Wurzeln woanders zu haben als in Deutschland. Ich würde sehr gerne noch einmal nach Nigeria reisen. Denn die Taufzeremonie ist mir zwar im Gedächtnis geblieben, alles andere kenne ich aber nur von Fotos. Leider gab es noch nicht die passende Gelegenheit. Aber es wäre schön, wenn wir nochmal mit der ganzen Familie dorthin kommen.“