Im vergangenen Sommer kündigte der DFB diesen Schritt an, als Begründung nannte der Fußball-Verband unter anderem, dass Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis zueinander stünden und die Liga nicht optimal für die Ausbildung von Spitzentalenten sei. Künftig werden Werders U17-Talente im C-Junioren-Spielbetrieb des Bremer FV teilnehmen und sich dort mit Jungs messen. Gleichzeitig tritt Werder in einem neu aufgelegten DFB-Pokalwettbewerb auf Bundesebene gegen überregionale Mädchenteams ihrer Altersklasse an.
Birte Brüggemann, Leiterin des Frauen- und Mädchenfußballs beim SVW, versteht die Problemfelder in den drei Bundesliga-Staffeln, bedauert aber dennoch deren Abschaffung: „Leider ist die B-Juniorinnen-Bundesliga ab nun Geschichte. Viele Teilnehmer der Liga waren sich einig, dass die Struktur sicherlich ihre Defizite hatte. Ich bin aber dennoch der Meinung, dass man diese mit Optimierungsschritten hätte angehen können, bevor man eine Liga ganz abschafft. Diese Chance wurde leider nicht ergriffen.“
Mit Blick auf die Entwicklung von talentierten Spielerinnen sieht Birte Brüggemann die Grün-Weißen unabhängig vom Bundesliga-Aus optimal aufgestellt: „Zur Förderung von Spielerinnen haben wir beim SVW stets zusätzlich zur B-Juniorinnen-Bundesliga individuelle Maßnahmen durchgeführt: von Zweitspielrechten in Juniorenteams, Testspiele gegen Junioren bis hin zu Einheiten für die Toptalente bei der 1. Frauen waren und sind wir auf einem guten Ausbildungsweg. Mit Alexander Kluge ist zudem seit mehr als zehn Jahren ein hauptamtlicher A-Lizenztrainer mit hoher Expertise für diesen Altersbereich zuständig“, erklärt Brüggemann.
Seit der Einführung 2012 nahm Werder durchgängig mit einer U17-Auswahl an der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost teil. Den größten Erfolg feierten die Grün-Weißen dabei in der Saison 2014/15, als sie sich die Staffelmeisterschaft und darüber hinaus die deutsche Vize-Meisterschaft sicherten. Die aktuelle und somit letzte Saison beschlossen die Werderanerinnen auf Rang vier.