Die neue „Grüne Bude“ ist ein Mix aus Café, Veranstaltungsort, ein Ort der Werder-Historie, eine Werder-Workshop-Werkstatt und ein Mini-Fan-Shop. Angeboten werden neben Yoga-Kursen, Lesungen, Live-Podcasts auch After-Work-Events, Autogrammstunden und Workshops. Und natürlich können alle Werder-Spiele der Männer und Frauen auf großer Leinwand verfolgt werden. Gelegen ist die „Grüne Bude“ direkt an der Weser und kann nur zu Fuß (aber auch barrierefrei) erreicht werden.
Mit der neu geschaffenen „Grünen Bude“ kehrt der SV Werder Bremen zu seinen Wurzeln zurück. Auf der anderen Weser-Seite, einen Katzensprung hinüber auf dem Stadtwerder, stand sie: die originale "Grüne Bude". Der Name täuscht tatsächlich nicht über die Beschaffenheit des Gebäudes hinweg. Auf 70 m² entstand vor 123 Jahren ein Holzbau, der als Umkleideraum, Magazin für Sportkleidung und -utensilien und dann noch als „Vereinslokal“ diente.
Als nächstes wurde endlich, nach langem Suchen, im Januar 1900 ein neuer Platz gepachtet: dieses Mal beim Krähenberg, also wieder auf dem Stadtwerder. Hier wollten die Werderaner sich nun ernsthaft niederlassen. Der neue Platz lag deutlich näher bei der Stadt als das Neuenlander Feld und außerdem war nichts anderes zu bekommen. Man beschloß nun sogar zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein richtiges Bauvorhaben zu realisieren: einen eigenen Umkleide- und Geräteraum. Dazu brauchte man natürlich Geld, und so verfassten Bernhard Wurthmann und C. A. Dohme im Januar 1900 ein Rundschreiben an aller Vereinsmitglieder, in dem sie um Spenden baten. Man habe zwar nun ein neues „Spielfeld“, aber das Fehlen eines guten „Ballraumes“ sei immer noch ein „nicht hinwegzuleugnender Mangel (...)." Beim Krähenberg allerdings ist dieses „Ballzimmer“ dann doch nicht mehr gebaut worden, denn dieser Platz wies einen gravierenden Mangel auf: Er hatte ein enormes Gefälle!
Also mußte der FV „Werder“ wieder umziehen, und etwa im März 1900 kehrten die Werderaner an den Ort ihres Ursprungs zurück. Sie pachteten eine Weide direkt neben dem „Kuhhirten“, zäunten sie ein und bauten hier endlich ihre „Grüne Bude“. Auf einer Grundfläche von sieben mal zehn Metern entstand ein wahrer Mehrzweckbau, denn die „Grüne Bude“ diente als Umkleideraum, Magazin für Sportkleidung und -utensilien und dann noch als „Vereinslokal“ für viele und vor allem feucht-fröhliche Feiern.
Die Bedeutung dieser „Grünen Bude“ für das gesamte Vereinsleben jener Zeit kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Sie war für die folgenden sechs Jahre das Zentrum des Vereins; hier trafen die Werderaner sich, hier hatten sie sich einen Freiraum geschaffen, denn man darf nicht vergessen, dass der Fußball wohl für die meisten zu dieser Zeit noch eine heimliche Leidenschaft war. Die „Grüne Bude“ war auch das endgültige und sichtbare Zeichen nach nunmehr einjährigem Bestehen, dass der FV „Werder“ sich als Verein schon regelrecht etabliert hatte. Nun hatte man endlich eine vollständige Anlage, die mit denen anderer Vereine konkurrieren konnte, und das, obwohl Fritz Düring, zeitweise Vorsitzender des FV „Werder“, den neuen Platz 1937 rückblickend als „völlig unebene Weide mit reichlich Maulwurfshügeln und Kuhfladen“ beschreibt.
Quelle: Neunzig Jahre SV „Werder“ (S. 16ff.), Hans-Joachim Wallenhorst