Das HSV-Team, das am Samstag die Werderaner herausfordern wird, sieht jedoch deutlich anders aus, als noch im Mai. Die Abgänge von Daniel van Buyten (nach München), Sergej Barbarez (Leverkusen), Khalid Boulahrouz (Chelsea), Stefan Beinlich (Rostock), Naohiro Takahara (Frankfurt) und Ailton (Roter Stern Belgrad) wurden durch die Neuverpflichtungen Vincent Kompany (vom RSC Anderlecht), Joris Mathijsen (AZ Alkmaar), Juan Pablo Sorin (FC Villareal), Boubacar Sanogo (1.FC Kaiserslautern), Besart Berisha (AC Horens), Paolo Guerrero (FC Bayern) und Danijel Ljuboja (VfB Stuttgart) aufgefangen.
Gerade vor den neuen Stürmern warnt Thomas Schaaf: "Wir dürfen den Angriff des HSV nicht zur Entfaltung kommen lassen." Der Bremer Coach würde ungern Zeuge des ersten Bundesliga-Saison-Sieges der Hamburger sein. Bisher erreichten die Elbe-Kicker ein Unentschieden gegen Bielefeld (1:1), Cottbus (2:2) und Hertha BSC (1:1) sowie eine 0:1-Niederlage in Dortmund. Dazu war für Hamburg in der ersten Runde des DFB-Pokals Schluss, die Stuttgarter Kickers gewannen 4:3 nach Verlängerung. Und auch in der Champions League konnten sie beim 0:2 gegen Arsenal London wenig Selbstvertrauen sammeln.
Obwohl auch Werder zuletzt vier Niederlagen am Stück kassierte, sieht Thomas Schaaf wenig Parallelen zum HSV-Auftakt. „Wir haben unterschiedliche Voraussetzungen. Unter anderem haben wir zwei Spiele gewonnen und hatten schon ein Erfolgserlebnis.“ Klar ist aber auch: „Ein Sieg würde uns gut tun.“ Wozu, wie Schaaf sagt, seine Mannschaft ihr Spiel verbessern müsse.
Bitter für die Bremer, dass sie jetzt mit Verletzungspech konfrontiert werden. Torsten Frings (Knieprobleme), Ivan Klasnic (Sprunggelenksverletzung), Daniel Jensen (Adduktorenprobleme), Petri Pasanen (Knieprobleme), Miroslav Klose (Fußprellung) und Per Mertesacker (Fersen-OP) müssen noch um ihren Einsatz bangen.
Allofs HSV-Kollege Dietmar Beiersdorfer beklagt aber ebenfalls prominente Fragezeichen: Der Argentinier Sorin trainierte nach einer Wadenverletzung am Donnerstag das erste Mal mit der Mannschaft. Timothee Atouba bekam Mitte der Woche seine Leistenprobleme etwas besser in den Griff, sein Einsatz ist offen. Sicher nicht dabei sein wird Rafael van der Vaart. Er leidet weiter an einer eingerissenen Sehne im Oberschenkel. Auch Colin Benjamin und Guy Demel sitzen nur auf der Tribüne. Beide sind rot-gesperrt.
von Enrico Bach