Verdiente 1:4-Niederlage bei entfesselten Stuttgartern

Fantastischer Schuss, leider ins falsche Tor: Mario Gomez trifft gegen Tim Wiese zum 2:0.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ein Spitzenspiel in der Bundesliga verloren. In einem hochklassigen Match unterlagen die Grün-Weißen beim VfB Stuttgart mit 1:4 (1:3). Der in der ersten Halbzeit wie entfesselt aufspielende VfB schoss durch Tore von Hilbert (3.) und Gomez (15.) früh eine 2:0-Führung heraus. Diego brachte Werder wieder heran (21.), doch Magnin stellte in der 33. Minute den alten Abstand wieder her. In der zweiten Halbzeit steigerten sich die Werderaner und vergaben reihenweise Chancen zum Anschlusstor, doch die clever konternden Stuttgarter machten schließlich durch Strellers 4:1 vier Minuten vor Schluss alles klar.

 

Werder begann mit drei Änderungen im Vergleich zum 0:2 gegen Schalke. Tim Wiese kehrte nach überstandenen Oberschenkel-Problemen ins Tor zurück, Torsten Frings nach abgesessener Gelbsperre ins Mittelfeld und Aaron Hunt in den Angriff. Dafür mussten Andi Reinke, Christian Schulz und Hugo Almeida zunächst auf der Bank Platz nehmen.

 

Zweimal kalt erwischt

 

Der VfB hatte sich offenbar einiges vorgenommen und erwischte die Werderaner mit seinem Angriffswirbel schon nach drei Minuten eiskalt. Der Ex-Bremer Ludovic Magnin flankte von der linken Seite in den Strafraum, wo Gomez knapp verpasste, doch Hilbert kam vor Pierre Womé an den Ball und schloss aus elf Metern ins linke Eck ab. Mit der Führung im Rücken trumpften die Mannen von Trainer Armin Veh noch selbstbewusster auf, während Werder sich gegen die kompakten, schnellen und technisch starken Schwaben nur schwer zurecht fand.

 

Nach einer Viertelstunde nutzte Stuttgarts Torjäger Mario Gomez einen hervorragenden VfB-Angriff zum 2:0. Nach Vorarbeit von Hilbert und einem Zucker-Pass von Cacau setzte sich Gomez gegen Per Mertesacker durch und ließ Tim Wiese mit einem Linksschuss aus der Drehung ins rechte Eck keine Abwehrchance. Fünf Minuten zuvor hatte Gomez ebenfalls allein vor Wiese noch sein Ziel verfehlt.

 

Diego-Hammer bringt Werder wieder ’ran

 

Werder war zum zweiten Mal kalt erwischt worden und wachte nun allmählich auf. Clemens Fritz versuchte es zunächst aus der Distanz, doch seinen 20-m-Schuss fing Stuttgarts Torwart Timo Hildebrand sicher (20.). Eine Minute später fiel dann schon der Anschlusstreffer. Der im Vergleich zum Schalke-Spiel deutlich verbesserte Tim Borowski setzte sich an der rechten Strafraumgrenze gegen Pardo durch und brachte den Ball in den Fünfmeterraum. Miro Klose legte bedrängt von Tasci für Diego auf, der aus dem Hintergrund heranrauschte und die Kugel mit Wucht unter die Latte hämmerte.

 

Danach beruhigte sich die temporeiche Partie etwas, auch weil das Bremer Mittelfeld um Diego, Frings und Borowski nun besser ins Spiel kam. Nach einer halben Stunde hatte Diego nach Vorarbeit von Womé und Hunt den Ausgleich auf dem Fuß, doch Hildebrand parierte den harten 16-m-Schuss des Brasilianers glänzend. Statt 2:2 hieß es wenig später 3:1. Der auffällige Magnin zog von der linken Seite an Clemens Fritz vorbei nach innen und schlenzte den Ball vom Strafraumeck an den rechten Innenpfosten. Wiese machte sich lang, doch die Kugel sprang ins Tor, der alte Abstand war wieder hergestellt (33.).

 

Stuttgart spielte danach wie entfesselt weiter und hätte nach Tascis Hereingabe fast das 4:1 nachgelegt, doch Cacau und Gomez verpassten knapp (35.). Werder fehlte indes der Platz für sein gewohntes Kurzpass-Spiel, auch wenn Borowski (38.) und Frings (45.) vor der Pause noch zu Chancen kamen.

 

Werder drückt – aber ohne Fortune

 

Zur zweiten Hälfte präsentierten sich die Schaaf-Schützlinge nicht mehr so pomadig wie zeitweise zuvor, sondern erhöhten deutlich den Druck und schnürten den jetzt defensiveren VfB ein ums andere Mal in der eigenen Hälfte ein. Aaron Hunt (47.), Naldo (55.), der frisch eingewechselte Markus Rosenberg (62.), Miro Klose (63.) und der weiterhin sehr starke Diego (65.) vergaben reihenweise Möglichkeiten zum Anschlusstor. Das "dickste Ding" zum 2:3 aber hatte Tim Borowski auf dem Fuß. Nach Zuspiel von Jurica Vranjes zog "Boro" aus wenigen Metern direkt und wuchtig ab, doch Hildebrand verhinderte das schon sicher scheinende Gegentor mit einem kaum für möglich gehaltenen Reflex (68.).

 

Acht Minuten später brachte der Stuttgarter Torwart, der wohl seine beste Saison-Leistung bot, Borowski ein weiteres Mal zur Verzweiflung und klärte erneut gegen seinen Nationalmannschafts-Kollegen. Danach ließ der Bremer Druck nach und die Stuttgarter sorgten mit einigen Kontern für Entlastung. Der eingewechselte Marco Streller sorgte mit dem 4:1 nach einem Gegenstoß über Gomez und Hilbert schließlich für die Entscheidung.

 

von Kevin Kohues

 

 

 

VfB Stuttgart – Werder Bremen 4:1 (3:1)

 

VfB Stuttgart: Hildebrand - Tasci, Fernando Meira (52. Khedira), Delpierre, Magnin - Pardo - Hilbert, Hitzlsperger - da Silva (80. Gentner) - Cacau (74. Streller), Gomez

 

Werder Bremen: Wiese - Fritz (62. Rosenberg), Mertesacker, Naldo, Womé - Frings - Jensen (30. Vranjes), Borowski - Diego - Klose, Hunt (77. Almeida); auf der Bank: Reinke, Pasanen, Schulz, Niemeyer

 

Tore: 1:0 (3.) Hilbert, 2:0 (15.) Gomez, 2:1 (21.) Diego, 3:1 (33.) Magnin, 4:1 (86.) Streller

 

Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)

 

Gottlieb-Daimler-Stadion: 57.000 Zuschauer (ausverkauft)

 

Gelbe Karten: Cacau, Tasci, Magnin – Frings, Naldo, Womé

 

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