Werder Bremen hat in der Bundesliga den fünften Heimsieg in Folge eingefahren. Im Nordderby gegen Hansa Rostock feierten die Grün-Weißen einen knappen 1:0-Erfolg.
Werder Bremen hat in der Bundesliga den fünften Heimsieg in Folge eingefahren. Im Nordderby gegen Hansa Rostock feierten die Grün-Weißen einen knappen 1:0-Erfolg.
Werder bestimmte von Beginn an das Spiel, brauchte aber Geduld und Zeit, um die aufmerksame Rostocker Abwehr das entscheidende eine Mal zu überwinden. In der 39. Minute war es soweit: Hugo Almeida versenkte eine starke Flanke von Leon Andreasen zum 1:0. In einer zerfahrenen zweiten Hälfte wurden die Gäste nach und nach immer mutiger, doch Werder brachte den Sieg am Ende verdient über die Runden.
Rosenberg ersetzt Sanogo
Vor 41.738 Zuschauern im fast ausverkauften Weser-Stadion liefen die Bremer mit einer personellen Änderung im Vergleich zum 4:0-Pokalerfolg gegen den MSV Duisburg auf. Markus Rosenberg ersetzte den verletzten Boubacar Sanogo (Fußprellung). Clemens Fritz stand nach überstandenen Leistenproblemen wieder im Kader, nahm aber zunächst auf der Bank Platz.
Werder übernahm sofort das Kommando, ohne großen Angriffswirbel zu entfachen. Zwar zeigten die Grün-Weißen immer wieder sehenswerte Kombinationen, wurden aber von den gut eingestellten Rostockern meist vor dem Strafraum entscheidend gestört. In Folge dessen sorgten Standardsituationen und Distanzschüsse für die größte Gefahr in der ersten halben Stunde.
Viele Chancen, kein Tor
So glänzte Hugo Almeida mit einem wuchtigen Freistoß aus 20 Metern, den Wächter nach zwar nach vorne abwehrte, doch Hansas Abwehr-Brasilianer Orestes klärte vor Markus Rosenberg zur Ecke (4.). Rosenberg selbst zwang Wächter mit einer Direktabnahme nach Kopfballvorlage von Hugo Almeida vier Minuten später zu einer spektakulären Parade. Abermals Rosenberg und Kapitän Frank Baumann (29.) vergaben innerhalb weniger Sekunden zwei weitere gute Möglichkeiten zum Führungstor.
Der Tabellenvierzehnte aus Rostock traute sich kaum einmal aus der Defensive und verzeichnete in der ersten Hälfte nur zwei Torschüsse. Der gefährlichste gelang ausgerechnet einem Verteidiger. Dexter Langen zog von der rechten Seite nach innen und überprüfte mit einem Distanzschuss aus zentraler Position die Fähigkeiten des bis dahin fast beschäftigungslosen Tim Wiese (38.).
Andreasen und Almeida erlösen den Anhang
Im direkten Gegenzug sorgte dann Hugo Almeida für das erste zählbare Ergebnis der drückenden grün-weißen Überlegenheit. Nach einer scharfen Hereingabe von Leon Andreasen kam der Portugiese im Rücken seines Gegenspielers und vor Torwart Wächter an den Ball und hämmerte die Kugel aus vier Metern in die Maschen.
Mit der Führung im Rücken übte Werder im zweiten Durchgang nicht mehr den gleichen Druck aus wie zuvor. Gelegentliche Chancen gegen nun etwas mutigere Rostocker ergaben sich dennoch. So hatte Rosenberg zweimal das 2:0 auf dem Kopf. Erst verfehlte er sein Ziel nach Flanke von Dusko Tosic knapp (56.), dann klärte der eingewechselte Heath Pearce seine Verlängerung einer Diego-Ecke auf der Linie (61.).
Mosquera trifft fast schon wieder
Mit zunehmender Spielzeit und drei Wechseln, die die Offensive stärkten, rückte Hansa weiter auf und witterte seine Chance, vielleicht doch einen Punkt aus dem Weser-Stadion zu entführen. Zafer Yelen setzte einen Freistoß knapp über das Bremer Tor (74.), ein strammer Schuss von Marc Stein wurde von Naldo gerade noch abgeblockt (83.).
Zwar blieb es bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichter Marc Seemann spannend, doch weitere Gäste-Chancen ließ Werder nicht mehr zu. Die letzte Möglichkeit des Spiels hatten die Grün-Weißen in Person von Bundesliga-Debütant John Jairo Mosquera. Der 19-jährige Kolumbianer, in der 78. Minute für den engagierten, aber glücklosen Rosenberg eingewechselt, umkurvte nach Diego-Zuspiel Orestes, doch Wächter bewahrte die Rostocker vor einer höheren Niederlage. Sein zweites Tor innerhalb von vier Tagen nach seinem tollen Einstand im DFB-Pokal blieb Mosquera damit verwehrt.
So hieß es am Ende „nur“ 1:0, dennoch verdiente sich der Sieg im Nordderby das Prädikat „besonders wertvoll“. Denn dank des Unentschiedens von Eintracht Frankfurt bei den Bayern verkürzten die Grün-Weißen den Rückstand auf den Tabellenführer aus München auf vier Punkte. Zwei Zähler hinter dem Hamburger SV hält Werder damit weiter Tuchfühlung zur Bundesliga-Spitze.
von Kevin Kohues