14 Minuten bis zur ersten Lücke
Für den am Oberschenkel verletzten Sebastian Boenisch rutschte Sebastian Prödl auf die rechte Außenverteidigerposition der Startformation, zudem ersetzte Aaron Hunt den gesperrten Mesut Özil in der Mittelfeld-Raute. Kölns Trainer Christoph Daum vertraute weiter der bislang so erfolgreichen taktischen Variante mit einer der Defensive zusätzliche Stabilität verleihenden Dreierkette im Mittelfeld, die vor der eigentlichen Viererkette agiert und mit Kapitän Milivoje Novakovic als einzigem etatmäßigen Stürmer.
Dementsprechend tief und massiert stand der Defensivverbund der Domstädter, lauernd auf Fehler im Aufbau der Grün-Weißen. Doch auch Werder agierte äußert konzentriert gegen den Ball, Novakovic war zu Beginn bei den zwei Türmen Mertesacker und Naldo gut aufgehoben.
Es dauerte 14 Minuten, bis die erste Lücke der Kölner Hintermannschaft gefunden war. Aaron Hunt passte zum ständig anspielbereiten Pizarro, der gedankenschnell den Ball zum gestarteten Frank Baumann durchsteckte: Im Strafraum angekommen, legten Torwart Faryd Mondragon und Ex-Werderaner Pierre Wome in gemeinschaftlicher Tat den Bremer Kapitän. Diego ließ sich die Chance nicht entgehen, verlud Mondragon gekonnt und hob das Leder halbhoch ins rechte Eck zur Führung (15.). Erleichterung ja, dennoch überwog die Vorsicht in der Folge. Es galt, keinen Konter zu riskieren, da sich Köln trotz des Rückstandes kaum locken ließ. Darunter litt der spielerische Fluss beider. Symbolisch, dass im ersten leichten Anflug von Torgefahr der Gäste Pierre Womes Freistoss aus 25 Metern in der Bremer Mauer seinen Meister fand und der bis dahin nahezu beschäftigungslose Tim Wiese die Kugel locker aufnehmen konnte.