sein Land verpasste. Auch Christoph Leitgeb und György Garics vergaben Aussichtsreiches, später auch Sebastian Prödl per Kopf. Und doch ging es dem "Piefke" mit den deutschen Wurzeln besonders nahe. Die Tragik des Abseits-Gegentores und des nicht gegebenen Elfmeters direkt nach der Pause waren dabei in dieses emotionale Fazit noch gar nicht eingegangen.
Prödl fehlt gegen Deutschland
Zum Glück, und das wird auch Harnik in ein, zwei Tagen wieder fröhlich stimmen, hatte der Fußballgott in der Nachspielzeit ein Einsehen. "Solche Szenen kommen oft vor, ich bin froh, dass der Schiedsrichter gesehen hat, dass ich niedergerungen wurde", beschrieb Bald-Werderaner Sebastian Prödl die Szene in der 92. Minute, die zum Elfmeter führte. Damit half der Verteidiger seinem Team, die Ausgangsposition deutlich zu verbessern. Im "nächsten Endspiel gegen Deutschland" darf er selbst nach seiner zweiten gelben Karte allerdings nicht mitwirken. "Hoher Favorit" sei der Nachbar aus dem Norden. Weil Prödl aber zu den zuversichtlichen Jublern nach dem Spiel gehörte, fand er auch Argumente für einen österreichischen Viertelfinaleinzug: "DIE haben auch erst drei Punkte und heute Fehler gemacht und jeder konnte sehen, wozu WIR vor eigenem Publikum imstande sind." Drei Punkte sind nötig gegen das Löw-Team und Polen darf das Parallelspiel nicht zu hoch gewinnen.
Martin Harnik fand schließlich auch so langsam ins Reine mit sich und dem Spiel: "Fehler sind menschlich, die passieren. Letztlich können wir mit dem Punkt zufrieden sein." Und für das Finale gegen seine zweite Heimat hatte er auch schon eine gute Idee: "Wenn wir unsere Chancen besser nutzen, kann Deutschland sich warm anziehen."
von Enrico Bach