Dabei trifft der Bundesliga-Vizemeister auf den Krösus der Niedersachsenliga-West – der VfL thronte nach 32 Spieltagen mit vier Punkten Vorsprung auf dem sonnigsten Platz der Fünftligatabelle. In einer Relegationsrunde um einen Platz in der neuen Regionalliga Nord kam die Mannschaft von Trainer Frank Claaßen allerdings nur auf dem 2. Platz ein und musste dem FC Oberneuland den Vortritt lassen. Nicht ganz unwichtiges Detail allerdings: Lokalrivale VfB Oldenburg, bisher eine Liga höher angesiedelt, konnte auf Rang 3 verwiesen werden.
Dass Werder sich innerhalb eines Jahres zweimal demselben Gegner zum Testkick stellt, ist keine Selbstverständlichkeit. "Wir würden so etwas in so kurzer Zeit nicht noch einmal machen, wenn es uns vor zwölf Monaten nicht super gefallen hätte", erklärt Geschäftsführer Klaus Allofs. "Hier meine ich nicht das Ergebnis, sondern vor allem die super Atmosphäre und die fast perfekte Organisation im letzten Jahr. Kompliment an die Verantwortlichen beim VfL Oldenburg." Das halbe Dutzend Tore machten damals Daniel Jensen, Frank Löning (je 2 Tore), Markus Rosenberg und Leon Andreasen voll. Werder spielte im seinerzeit dritten Testspiel der Vorbereitung eine prima erste Halbzeit. Das Erlebnis wurde aber durch einen schwächeren zweiten Durchgang getrübt, als nur ein Tor gelang und Patrick Owomoyela die schon üppige Verletztenliste noch verlängerte. Da konnten natürlich die Gastgeber nichts für, weshalb sie als 100%-Werder-Partner nun eine Wiederholung ausrichten dürfen.
Premiere und Abschied beim "Schnuppern am großen Fußball"
Die Vorfreude beim ebenfalls in Grün-Weiß spielenden VfL ist naturgemäß groß. Die Vorbereitung läuft seit Dienstag, am Mittwochabend wurde sich beim 6:0 gegen eine Lokalauswahl in Harkebrügge schon mal warm geschossen. "Nun sollen die Jungs alle mal am großen Fußball riechen können", nimmt sich Coach Claaßen für Samstag vor. Damit meint er speziell die junge Garde der Neuzugänge Sebastian Brehmer, Philipp McKennie (beide SV Wilhelmshaven) und Arek Woycik (VfB Oldenburg), für die Spiele wie gegen Bremen wohl noch echten Erlebnischarakter haben. Für Christian Claaßen gilt das nicht: Der langjährige Profi (HSV, Meppen, Osnabrück) wird mit 39 Jahren die letzte Vorstellung im Trikot seines Heimatvereins geben.
Nach dem Spiel im 45 Kilometer westlich von Bremen gelegenen Oldenburg trainieren die Werderaner noch ein Mal am Weser-Stadion, bevor sich das Team am Montag, 14.07.08, zum Traininglager auf die Nordseeinsel Norderney zurückzieht.
von Enrico Bach