„Der 51-Jährige bilanzierte: „Die Reise im Rahmen der DFL-Auslandsinitiative war eine sehr sinnvolle Sache.“ Dass auch der sportliche Wert des Trips in die bulgarische Hauptstadt mehr als gegeben war, zeigten spätestens die äußerst intensiv, teilweise sogar überhart geführten 90 Minuten zwischen Levski und Werder, woran nicht zuletzt das Heimteam seine Aktien besaß.
Cheftrainer Thomas Schaaf analysierte milde: „Das ein oder andere Mal wurde mit zu viel Eifer zur Sache gegangen.“ Klaus Allofs wurde da schon weitaus konkreter. „Die Härte ging an einigen Stellen etwas zu weit, wenn ich zum Beispiel an das Foul denke, bei dem Boenisch verletzt wurde“, monierte er.
Rachid Tiberkanine hatte sich in der 21. Minute übermotiviert das linke Sprunggelenk des deutschen U 21-Nationalspielers als Ziel seiner gestreckten Grätsche auserwählt. „Das hatte nicht immer etwas mit Fußball zu tun“, brachte es ein sichtlich geknickter Sebastian Boenisch auf den Punkt. Wenigstens scheint Nichts gerissen. „Ich habe eine Bänderdehnung“, konnte Boenisch vorerst Entwarnung geben, fügte aber mit Bedacht hinzu: „Wir müssen jedoch sehen, ob eine Kapsel beschädigt ist. Ich hoffe, Samstag wieder dabei sein zu können.“
Selbst Levskis Sportdirektor Daniel Borimirov gab zu: „Es waren zwei, drei Situationen, in denen richtig die Fetzen geflogen sind. Das darf in einem Freundschaftsspiel nicht sein.“ Wohingegen sich Sofias Trainer Velislav Vucov fast entschuldigend rechtfertigte: „Gegen diesen starken Gegner mussten wir uns so wehren“, aber trotzdem einsah, dass die – gelinde gesagt – überinterpretierte Gegenwehr seiner Mannen „manchmal zu weit ging.“ Werder Geschäftsführer war nicht der Einzige, der wusste, wer dem Treiben zeitnah hätte Einhalt gebieten können. „Der Schiri hat nicht rechtzeitig eingegriffen, um das Ganze in gemäßigte Bahnen zu lenken.“