Fehlende Einstellung sorgt für Enttäuschung nach Abpfiff

Keiner konnte in Mönchengladbach mit seiner Leistung zufrieden sein, auch Diego nicht.
Profis
Samstag, 30.08.2008 / 20:34 Uhr

Diese Niederlage sorgte für riesige Enttäuschung. Am Samstagnachmittag stimmte bei Werder im Borussia-Park gegen Gladbach nicht viel und schon gar nicht die Einstellung. Kein Wunder, dass Geschäftsführer Klaus Allofs seinem Frust freien Lauf ließ: „Für diesen Auftritt gibt es keine Erklärung. Man kann immer mal einen schlechten Tag haben, aber dass man so die Leidenschaft im Spiel vermissen lässt wie wir heute, habe ich noch nicht erlebt. Ich war selten so enttäuscht. Wie wir heute gespielt haben, schmerzt mehr als die verlorenen drei Punkte.“

 

Allofs weiter: „Bei allem Respekt vor Gladbach, aber wir müssen die bessere Mannschaft sein. Wir wussten, dass es hier nicht einfach wird, dass wir aggressiv sein müssen, aber wir haben das einfach alles weggelassen. So kann man hier nicht auftreten. Wir haben alles über uns ergehen lassen. Wenn man 0:3 zurückliegt und nichts zustande bringt, dann muss man darüber nachdenken. Wir haben kollektiv unsere Aufgaben nicht erfüllt.“

 

Cheftrainer Thomas Schaaf war nicht weniger verärgert über das Spiel seiner Mannschaft. „Die Gladbacher haben gut gespielt, waren energisch, aggressiv, leidenschaftlich, kampfbetont – alles Dinge, die bei uns gefehlt haben. Und wenn man nicht alles abruft, wenn die Grundeinstellung nicht stimmt, wenn man denkt, dass man nur spielerisch etwas bewegen kann, dann gewinnt man keine Spiele.“ Anzeichen für so einen Rückschlag gab es in der zurückliegenden Woche nicht. „Darauf deutete nichts hin. Wir haben gut trainiert, es hat alles gepasst. Nur heute hat hier nichts gepasst“, so Schaaf.

 

In den Reihen der Spieler war diese Erkenntnis direkt bei Schlusspfiff in den Köpfen. Kapitän Frank Baumann wurde deutlich: „Das war nicht nur zu wenig, das war viel zu wenig. Das war eine ganz, ganz schlechte Leistung von uns. Wir haben genau das gemacht, was wir unbedingt vermeiden wollten, nämlich den Gladbachern den Gefallen zu tun, mit unseren Fehlern ihr Konterspiel zu ermöglichen. Und wir haben eine Menge Fehler gemacht. Wir haben uns nicht einmal gegenseitig unterstützt. Hier kann keiner von uns mit seiner Leistung zufrieden sein.“

 

Das beherzigten die Mitspieler und äußerten sich entsprechend selbstkritisch. Torsten Frings nahm sich da nicht aus: „Wir waren schlecht und sind erst aufgewacht, als es schon vorbei war. Mit der Taktik der Gladbacher hatte das nichts zu tun. Wenn wir unsere Leistung bringen, erarbeiten wir uns gegen jeden Gegner unsere Chancen, aber so wie heute dürfen wir nicht spielen.“ Vor allem bei den Gegentoren wurden die Defizite der Grün-Weißen deutlich. „Wir haben ganz dumme Treffer kassiert. Beim ersten Gegentor verspringt mir der Ball und sofort wird der Gegenangriff eingeleitet. So machen wir es den Gegnern zu leicht.“

 

Doch nicht nur Frings agierte fehlerhaft bei den Gegentreffern. „Beim ersten Tor hatten wir den Fehler im Spielaufbau. Das zweite wird zwar mit einem Abwurf von Tim Wiese eingeleitet, aber dann ist auch keiner bereit, den Rückwärtsgang einzulegen und den Fehler auszubügeln. Und zum dritten muss man nichts sagen“, kritisierte Allofs, der trotz Länderspielabstellungen den Sonntag nutzen wird, um noch ein paar deutliche Worte loszuwerden. „Es ist ja nicht so, dass jetzt alle auseinander rennen. Wir haben morgen noch alle gemeinsam einen Sponsorentag, da gibt es sicher noch Möglichkeiten, Dinge anzusprechen“, sagte Klaus Allofs, dem es selbstverständlich auch lieber wäre, die komplette Mannschaft in Bremen behalten zu können. „Das passt natürlich gar nicht, dass die meisten in der kommenden Woche wieder zu Länderspielen unterwegs sind, aber mit diesem Problem müssen wir immer umgehen können.“

 

von Michael Rudolph, Maximilian Hendel und Tino Polster

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