Seit vielen Jahren spielt Werder Bremen auf der europäischen Fußball-Bühne im Konzert der Spitzenmannschaften mit. Doch nicht nur auf, sondern vor allem auch neben dem grünen Rasen unterstreichen die Grün-Weißen immer wieder ihr Engagement.
Seit vielen Jahren spielt Werder Bremen auf der europäischen Fußball-Bühne im Konzert der Spitzenmannschaften mit. Doch nicht nur auf, sondern vor allem auch neben dem grünen Rasen unterstreichen die Grün-Weißen immer wieder ihr Engagement.
So fiel Anfang November der Startschuss für ein ganz besonderes Fußball-Projekt. Zusammen mit der Stiftung Scort und dem Schweizer Top-Club FC Basel startete Werder ein einjähriges Sozialprogramm im Kosovo. Der stellvertretende Nachwuchsmanager Björn Schierenbeck und Leistungszentrumstrainer Marco Grote machten sich für einige Tage in die Landeshauptstadt Pristina auf, führten gemeinsam mit den Trainern des FC Pristina Trainingseinheiten mit albanischen und serbischen Kindern durch und bildeten gleichzeitig Jugendliche zu Übungsleitern aus.
"Das ist ein sehr interessantes Projekt, das sehr gut vorbereitet wurde und bislang enorm viel Spaß macht", blickt Björn Schierenbeck auf die vergangenen Tage zurück. "Ich war zwar schon im Juni zu Vorgesprächen im Kosovo, doch ich bin immer aufs Neue überrascht, wie herzlich wir hier von den Menschen aufgenommen werden und mit welchem großen Interesse das Projekt auch von der Öffentlichkeit verfolgt wird." Ebenso positive Impressionen aus dem ehemaligen Kriegsgebiet sammelte Marco Grote: "Ich habe es ehrlich gesagt nicht so erwartet. Ich bin sehr positiv angetan, vor allem von der Offenheit, die uns hier entgegengebracht wird. Man darf nicht vergessen, dass schlimme Jahre hinter den hier lebenden Menschen liegen und heute noch rund 50 bis 70% der Bevölkerung arbeitslos sind. Dass sie dann eine so unbeschwerte Lebensfreude an den Tag legen, ist sehr beachtlich."
Ziel des Kosovo-Projektes, das im Vorfeld detailliert von der Scort-Stiftung sowie den Trainern und Mitarbeitern von Werder und des FC Basel ausgearbeitet wurde, ist es, sich durch Fußballprojekte für die Kinder und Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen einzusetzen. Fussball kann mehr als Tore und Titel bieten. Im Kosovo soll er ein Stück zur Versöhnung der verschiedenen Volksgruppen beitragen. In einer Schule in Kamenica sollen serbische und albanische Kinder durch das Fußballspielen zusammen gebracht und damit die Integration weiter gefördert werden. "Es ist großartig anzusehen, wie schnell diese Jungs und Mädchen ihre neue Rolle annehmen. Dieses Projekt ist ein schimmerndes Beispiel für ein fried- und respektvolles Miteinander, das als Vorbild für alle Lebensbereiche gelten sollte", erklärt Björn Schierenbeck.
Insgesamt ist das Kosovo-Projekt auf vier Abschnitte bis in das Jahr 2009 angelegt. Nach dem gelungenen Start folgt im Frühjahr die Fortsetzung: "In einem Profi-Fußballverein geht es nicht nur um Fußball, sondern wir haben auch eine große soziale Verantwortung zu tragen. Daher wollen wir uns auch langfristig in diesem großartigen Projekt engagieren und somit für die nötige Nachhaltigkeit sorgen", erklärt Werders Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer Werders Engagement und hebt die bisherige Zusammenarbeit mit dem FC Basel und der Scort-Stiftung im Partnerschaftsprogramm "Fußballclubs für Entwicklung und Frieden" hervor, die auch darüber hinaus fortgesetzt werden soll.
von Norman Ibenthal