„Wir hatten zur Halbzeit dann zwei Möglichkeiten. Entweder wir lassen uns nun abschießen oder geben noch einmal richtig Gas“, gab Thomas Wolter Einblick in die Halbzeitpause. Werder entschied sich für die zweite Option und drehte noch einmal auf. Zwar hatte Paderborn kurz nach Wiederanpfiff durch Brandy die Möglichkeit zum 3:0 (47.), doch waren es nun doch eher die Grün-Weißen, die den Ton auf dem Rasen angaben. Einen Freistoß von Kevin Artmann parierte Ex-Werderaner Kasper Jensen nur im Nachfassen (48.), ein Lupfer von Andreas Granskov ging knapp am Tor vorbei (50.) und eine Kopfballverlängerung von Nicolas Feldhahn klärte Jensen mit Mühe zur Ecke (55.). Bremen sollte für die Mühen belohnt werden: Nachdem Dennis Diekmeier von Matthias Holst im Strafraum zu Fall gebracht wurde, trat Torsten Oehrl zum Elfmeter-Duell gegen Jensen an und siegte im Nachschuss (62.). „Da haben wir Paderborn noch einmal richtig in Bedrängnis gebracht, sie waren eigentlich fällig“, hatte Wolter die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Partie sich doch noch zu Werders Gunsten wenden sollte. So sah es auch Kevin Artmann: „Wir haben uns den Arsch aufgerissen und waren drauf und dran das 2:2 zu machen.“ Doch es sollte anders kommen. Erneut musste Werder nach einer Standardsituation einen Gegentreffer hinnehmen. Nach einer Ecke köpfte Matthias Holst zum 3:1 für Paderborn ein (66.).
Positive Eindrücke gegen Burghausen nutzen
Zwar gab sich Werder trotz des erneuten Rückschlages nicht auf und hatte durch Andreas Ganskov (75.) und dem neben Finn Holsing stark spielenden Kevin Artmann (76.) noch zwei gute Möglichkeiten, doch mehr als der erneute Anschlusstreffer durch Granskov nach Artmann-Zuspiel kurz vor dem Ende sprang nicht mehr heraus (89.). „Der Treffer fiel leider zu spät. Etwas eher und es wäre vielleicht noch mehr drin gewesen“, zeigte sich Kevin Artmann enttäuscht, schöpfte durch den guten Auftritt gegen den Spitzenreiter jedoch auch neuen Mut für die kommenden Wochen: „Das war heute im Vergleich zu den vergangenen Wochen eine Riesensteigerung. Wir haben ein Zeichen gesetzt, dass wir da unten nicht reingehören. Wenn wir am Mittwoch das heute Geleistete noch einmal abrufen können, wird es Burghausen schwer haben, einen Punkt aus Bremen mitzunehmen.“
Norman Ibenthal
Werder Bremen: Pellatz – Holsing, Schmidt, Andersen, Perthel (46. Ronneburg) – Feldhahn, Diekmeier, Bargfrede (73. Kempe), Artmann – Oehrl, Granskov
SC Paderborn: Jensen - Gonther (20. Wemmer), Holst, Mohr, Halfar – Krösche, Brandy, Alushi (81. Fischer), Lindemann - Löning, Güvenisik (65. Damjanovic)
Tore: 0:1 Löning (30.), 0:2 Güvenisik (38.FE), 1:2 Oehrl (62.FE), 1:3 Holst (66.), 2:3 Granskov (89.)
Gelbe Karten: Kempe (Werder) – Halfar (Paderborn)
Stadion "Platz 11": 400 Zuschauer