Nicht mit den Teamkollegen ins Trainingslager fährt auch Martin Harnik. Der EURO-Teilnehmer kämpft immer noch mit den Auswirkungen des Knochenödems, das er sich im Herbst zuzog. "Ich war vor den Weihnachtsfeiertagen schon kurz vor dem Sprung ins Mannschaftstraining, aber jetzt hat sich doch alles noch einmal verzögert. Das Ödem ist noch nicht ganz weg und ich werde nichts überstürzen. Ich mache Fortschritte, bin heute gelaufen, aber ein kompletter Laktattest wäre zu früh gekommen", so Harnik, der sich mit dem Fitmacher des Leistungszentrums Jens Beulke wieder herankämpft. Deswegen ist es auch kein Problem in Bremen zu bleiben, während die Kollegen gen Süden fliegen. "Ich werde hier gut betreut und kann mich hier individuell besser vorbereiten", so der 21-Jährige, der nicht nachvollziehen kann, wieso er immer wieder als Wechselkandidat in den Medien gehandelt wird. "Für die Verletzung kann niemand etwas. Sie ist der Hauptgrund, warum ich sportlich im letzten Jahr keine andere Rolle gespielt habe. Wenn ich fit bin, kann ich meine Situation wieder verbessern. Wechselabsichten habe ich keine. Ich habe bei Werder einen Vertrag und fühle mich wohl. Ich werde hier wieder angreifen, wenn ich dazu in der Lage bin."
Um das zu forcieren hat der in Hamburg geborene Offensiv-Spezialist seinen Urlaub komplett auf die Reha ausgerichtet. "Um die Fortschritte nicht zu gefährden, bin ich über den Jahreswechsel intensiv Rad gefahren, habe den Fuß kaum belastet. Jetzt kommen die nächsten Schritte. Als kleines Ziel habe ich mir gesetzt, dass ich noch im Januar wieder zur Mannschaft kann. Der größte Wunsch für das neue Jahr ist jedoch die Gesundheit. Ich hoffe, dass mein Verletzungspech für die nächsten Jahre aufgebraucht ist."
von Michael Rudolph