Hochspannung im Rückspiel: Frings & Co. glauben an sich

Kapitän Torsten Frings blieb nach der Hinspiel-Niederlage optimistisch und blickt nach vorn.
Profis
Freitag, 01.05.2009 / 01:58 Uhr

Nach dem Nordderby ist vor dem Nordderby. Und auch das nächste wird ein ganz heißes Ding, denn trotz des 0:1 im eigenen Weser-Stadion gratulierte natürlich kein Werderaner den Rothosen zum Finaleinzug. "Ein Tor Unterschied ist nicht die große Welt, aber es ist ein Vorteil", gab Werders Cheftrainer Thomas Schaaf zu und erläuterte: "Wir müssen gewinnen, der HSV muss nicht gewinnen. Wenn uns aber ein Sieg gelingt, dann sind wir im Finale."

 

Mit den einfachen Weisheiten der Europapokal-Arithmetik konnte auch Hamburgs Martin Jol bestechen. "Keiner denkt schon, dass wir durch sind. Das Einzige, was wir denken, ist, dass ein Auswärtstor immer wichtig ist und dass es noch besser ist, wenn der Gegner keins schießt. Das ist alles. Wir können uns nicht sicher sein. Wir wissen, dass die Bremer eine sehr gute Mannschaft haben, der noch einiges zuzutrauen ist. Sie können immer Tore machen, man muss ja nur die Spiele gegen Udinese ansehen."

 

Die torreichen Auswärtsauftritte der Werderaner geben dem Team von Thomas Schaaf trotz der schwierigen Konstellation viel Selbstvertrauen. Torsten Frings mit breiter Brust: "Vorher gab es keinen Favoriten, jetzt gibt es auch noch keinen. Alles ist drin. Ich sehe beide Teams auf Augenhöhe. Im Rückspiel müssen wir jetzt voll drauf los gehen, so wie in unseren bisherigen internationalen Auswärtsspielen. Das 0:1 heißt ja nur, dass wir auch einen Treffer machen müssen, dann geht’s wieder von vorn los. Und bisher haben wir immer auswärts getroffen." Auch Tim Wiese verweist auf die Serie: "Wir haben immer getroffen und das wird uns auch in Hamburg gelingen. Wir wollen uns dort unbedingt durchsetzen." Vor allem Mesut Özil wünscht sich die Finalreise in die Türkei wie kein Zweiter. "In Hamburg müssen wir alles geben, dann ist nichts entschieden. Ich will mit der Mannschaft auf jeden Fall nach Istanbul", so der Deutsch-Türke. Clemens Fritz weiß, wie das umzusetzen wäre: "Wir haben in der letzten Woche eine starke erste Halbzeit gespielt, heute ein gute zweite, nächste Woche gelingen uns dann bestimmt zwei gute Halbzeiten." Und Diego steuerte noch bei: "Der HSV hat heute nur die erste Runde gewonnen, aber es gibt ja auch ein Rückspiel. Es wäre nicht der erste wichtige Sieg, den wir dort einfahren."

 

Dass die Bremer gar nicht so geknickt waren, haben auch die Hamburger gespürt, entsprechend gebremst viel auch der Jubel im Weser-Stadion aus. Alle wussten, dass die Istanbul-Tickets noch nicht in der Tasche stecken. "Es ist erst Halbzeit, die Spannung ist immer noch da. Jetzt brauchen wir ein richtig gutes Spiel zu Hause", forderte Joris Mathijsen. Dass die Hamburger trotz ihrer sehr starken leistung im Weser-Stadion dem Rückspiel überhaupt noch so viel Beachtung schenken müssen, ärgerte Trainer Martin Jol fast ein bisschen. "Hier gehen nicht viele Mannschaften als Sieger vom Platz, deswegen müssen wir zufrieden sein. Aber wenn die Mannschaft etwas abgezockter gewesen wäre, hätten wir dieses Halbfinale auch heute schon hier entscheiden können. Leider sind wir nicht mit mindesten zwei Toren weggezogen. Auch in der zweiten Hälfte hatten wir noch zwei drei Möglichkeiten im "Eins gegen Eins" allein gegen den Torhüter, da hätten wir noch unsere Chancen nutzen müssen. Aber auch die Bremer hatten ihre Möglichkeiten."

 

Doch den HSV-Trainer ärgerten neben den "zwei, drei vergebenen Super-Chancen" auch die Gelben Karten, die sein Team bekam. Für Guerrero bedeutet die Verwarnung eine Zwangspause im Rückspiel. "Da habe ich den englischen Schiedsrichter Howard Webb nicht verstanden. Für ein ähnliches Foul sah Naldo keine gelbe Karte. Das war nicht konsequent."

 

Die eigenen Erwartungen der Hamburger sind auch trotz der Personalprobleme (Mladen Petric konnte nicht mit nach Bremen kommen und Alex Silva musste verletzt ausgewechselt werden) sehr hoch. Für Torhüter Frank Rost, geht es in der nächsten Woche um deutlich mehr als das Finale in Istanbul. "Jetzt haben wir gezeigt, dass auch wir hier gewinnen können. Aber es ist nichts entschieden. Jetzt muss von uns noch ein richtig gutes Rückspiel her. Ich hoffe, dass wir jetzt diese gute Ausgangssituation nutzen. Bremen hat sehr viel Europapokalerfahrung und schon viele Spiele in entscheidenden Phasen noch gedreht. Damit konnte der HSV in den letzten Jahren nicht so glänzen. Vielleicht würden wir mit dem Pokaleinzug diese Tür aufstoßen und in dieser Beziehung eine Wende herbeiführen, um selbst permanent international dabei zu sein, vielleicht sogar auch eine Klasse höher."

 

Die Fortführung der internationalen Auftritte streben aber auch die Bremer an. Klaus Allofs: "Wir hätten gern ein besseres Ergebnis vorgelegt, aber heute war nicht unser Tag. Dass wir auch in Hamburg gewinnen können, haben wir letzte Woche und in der Vergangenheit gezeigt. Es wird wieder ein schweres Spiel, bei dem Kleinigkeiten entscheiden werden."

 

aus dem Weser-Stadion berichten Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.