Beide Teams schenkten sich von Anfang nichts. Neben dem kämpferischen Einsatz zeigten sowohl die Grün-Weißen, als auch die Gäste von der Spree technisch und taktisch ausgezeichneten Fußball. Hertha BSC ging zunächst in Führung. Nachdem Werders Abwehr nicht konsequent zur Sache ging, kam der Ball eher zufällig zum Berliner Brooks, dessen verunglückter Schuss unhaltbar im Kasten der Werderaner zum 0:1 einschlug (21.). Werder war durch diesen Treffer keineswegs geschockt, sondern erspielte sich seinerseits Chancen zum Ausgleich. In der 39. Minute klingelte es dann im Tor der Herthaner. Özkan Yildirim blockte einen Ball auf der Grundlinie des Hertha-Strafraums. Niclas Füllkrug reagierte blitzschnell und staubte zum 1:1 ab.
Im zweiten Spielabschnitt setzte zunächst Werder die Akzente. Nach Vorarbeit von Oliver Ihnken setzte sich Levent Aycicek energisch gegen die Hertha-Abwehr durch und verwandelt mit einem trockenen Schuss ins lange Eck zur 2:1-Führung (50.). Nur kurze Zeit später brachte Levent Aycicek einen scharf getretenen Eckball vors Tor der Berliner. Alexander Hahn schraubt sich am höchsten und köpft den Ball zum 3:1 ins Netz (59.). Hertha BSC gab sich in der Folge jedoch keineswegs geschlagen und kämpfte um den Anschlusstreffer, der nach einem Foulspiel in der 67. Minute per Elfmeter fiel. Torwart Tom Neukam hatte keine Chance gegen den platziert geschossenen Ball. Die Hoffnungen der Herthaner auf den Ausgleich erhielten aber nur eine Minute später durch das 4:2 von Tobias Ahrens einen herben Dämpfer.
Werder schien den Sieg bereits in der Tasche zu haben, als Hertha BSC in den Schlussminuten doch noch mal zuschlug. Nach einem gekonnt vorgetragenen Spielzug erzielte der Berliner Kiesewetter mit einem perfekten Kopfball den erneuten Anschlusstreffer zum 3:4 (79. Minute). Die Blau-Weißen spürten die große Verunsicherung in Werders Team und warfen alles nach vorne. Ein Freistoß in der Schlussminute bot den Berlinern die letzte Chance zum Ausgleich. Den scharf vors Tor der Werderaner getretenen Ball erwischt der Herthaner Yigitoglu per Kopf und verwandelte noch zum unerwarteten Ausgleich (80.).
Für Werders Nachwuchs war der Doppelschlag der Berliner in den letzten beiden Spielminuten schwer zu verdauen. Die Jungs vom Trainerteam Thorsten Bolder/Thomas Jahn hätten den Sieg verdient gehabt. Doch den Gästen aus Berlin ist zu bescheinigen, dass sie bis zum Schluss an ihre Chance geglaubt haben und letztlich für ihr Engagement belohnt wurden.
Werder Bremen: Neukam – Hahn, Hüsing, Thoben – Aycicek (76. El Hasni), Yildirim, Röcker, Dadier – Lizius, Füllkrug (66. Ahrens), Ihnken (79. Ferfelis)
Hertha BSC Berlin: Slotta – N. Schulz, Zingu (78. Gottschick), Brooks – Regulski, Gündüzer (48. Yigitoglu), M. Obst, Rath (79. Mossier) – Knoch, J. Kiesewetter, Ngankam-Hontcheu (61. Brinsa)
Tore: 0:1 Brooks (21.), 1:1 Füllkrug (39.), 2:1 Aycicek (50.), 3:1 Hahn (59.), 3:2 N. Schulz (67. FE), 4:2 Ahrens (68.), 4:3 J. Kiesewetter (79.), 4:4 Yigitoglu (80.)
Gelbe Karte: Hahn, Hüsing (Werder) – Ngankam-Hontcheu (Hertha)
Schiedsrichter: Dornieden (Papenburg)
Zuschauer: 180