Kapitän Torsten Frings äußerte sich zum Endspurt so: "Wir haben es jetzt nicht selbst in der Hand. Wir müssen nachlegen und neue Ausrutscher vermeiden. Wenn wir das Optimum aus den vier letzten Spielen holen, haben wir noch eine kleine Chance. Wenn du alle gewinnst, kann das sehr schnell gehen." Ein bisschen wehmütig blickte er noch einmal zurück: "Wir haben die Punkte nicht nur in Dortmund verschenkt, auch die Niederlagen gegen Frankfurt und Gladbach waren ärgerlich. Natürlich sind wir selber Schuld und haben uns die jetzige Situation selbst eingebrockt, aber heute hat man ja bei Schalke gesehen, wie es gehen kann. Es gewinnt nicht immer automatisch die bessere Mannschaft."
Über die Ergebnisse des Spieltags gab es auch für Klaus Allofs nichts zu meckern. "Ich bin froh, dass wir auch in dieser Art und Weise gewonnen haben. Dieses Jahr liegen uns die Freiburger, das war auch schon mal anders. Aber dieses mal haben sie einfach das Pech, dass sie uns zwei mal im falschen Moment erwischt haben, immer wenn wir richtig gut in Form waren. Heute kam die Niederlage aus Dortmund hinzu, nach der wir richtig in der Pflicht waren", so der Geschäftsführer, der Werder nun wieder auf Kurs in Richtung Platz drei sieht. Seine Rechnung sieht so aus: "Wir haben letzte Woche eine Chance liegen gelassen, aber es gab keinen Grund unsere Hoffnung aufzugeben. Wir mussten mit dieser Niederlage allerdings auf zwei Teams schauen, auf Dortmund und Leverkusen. Aber den Dortmundern ist die Niederlage heute schon passiert. Jetzt haben wir zwar immer noch die schlechteste Ausgangssituation, weil unser Restprogramm mit Wolfsburg und Schalke auswärts und dem FC und Hamburg zu Hause das schwierigste ist. Aber wir können diese vier Spiele gewinnen und wenn uns das gelingt, dann wäre Platz drei möglich und er dann auch verdient. Bis dahin ist es aber ein richtig weiter Weg und mit jedem Spieltag wird es auch zunehmend eine Nervensache für alle Teams." Die Zuversicht zieht Allofs dabei vor Allem aus der jüngeren Vergangenheit. "Ich glaube, dass unsere Hoffnung begründet ist, weil wir es zuletzt häufig geschafft haben, an den letzten Spieltagen wichtige Partien zu gewinnen."
Der Nervenkitzel für das Team ist nach Ansicht von Klaus Allofs auch im Hinblick auf das Pokalfinale von Vorteil. "Es gäbe nichts Schlimmeres, als jetzt keinen Druck mehr zu haben und dann am 15. Mai plötzlich ein Endspiel zu bestreiten. Diese Anspannung im Endspurt ist sehr gut."
von Michael Rudolph und Paul Hüsing