Werder schlägt Fulda, muss sich aber dem UMMC geschlagen geben

Wieder mit einer hervorragenden 3:1-Bilanz am Wochenende: Werders Chih-Yuan Chuang.
Tischtennis
Sonntag, 02.12.2012 / 19:19 Uhr

Ein Sieg und eine Niederlage, das ist die Bilanz des Bremer Tischtennis-Quartetts vom Wochenende. Während am Sonntag mit einem Heimsieg gegen den TTC Fulda-Maberzell die obere Tabellenhälfte fest im Visier der Grün-Weißen bleibt, muss Werder sich in der Champions League mit dem zweiten Tabellenplatz begügen. Durch die Heimniederlage gegen den UMMC treffen die Werderaner im Achtelfinale nun auf einen Gruppenersten. 

Ein zweiter Platz in der Tabelle der Bundesliga, ein Zwischenfazit, was sich durchaus sehen lassen kann. Ermöglicht wird dies unter anderem auch durch einen 3:1-Heimsieg gegen den TTC Fulda-Maberzell, mit dem Werder seine Punktekonto nun auf 10:6 ausbauen konnte. Ganz so einfach war es gegen die Osthessen jedoch nicht, ganz im Gegenteil: Zwei hart umkämpfte Erfolge in fünf Sätzen und eine insgesamt kämpferische Glanzleistung des gesamten Teams waren nötig, um den TTC zu schlagen. Werder Trainer Cristian Tamas sprach anschließend auch von einem „Arbeitssieg - und zwar ein hart umkämpfter. Das war heute nicht leicht, nur zwei Tage nach dem sehr kraftraubenden Abend in der Champions League so eine Leistung abzurufen."

Deutlich wurde dies gleich im ersten Spiel, denn der vom Papier favorisierte Chih-Yuan Chuang stand gegen den grandios aufspielenden Robert Svensson kurz vor einer Niederlage. Einen Matchball musste der Taiwanese im fünften und entscheidenden Satz abwehren, ehe er selbst seinen zweiten zum erleichterten 1:0 nutzen konnte. Gleich im Anschluss versuchte Adrian Crisan wie so oft die Nummer eins des Gegners zu schlagen, doch wie schon am Freitag biss sich „Crisi" gegen einen chinesischen Abwehrkünstler die Zähne aus. Dieses Mal war es mit Wang Xi der wohl beste Abwehrspieler der Liga, bei dem Crisan immerhin im zweiten Satz Dank tollem Einsatz 12:10 herausholte. Der insgesamt dominant spielende Asiate ließ aber danach nichts mehr anbrennen und glich so für die Osthessen aus.

Das Spiel der „Dreier" sollte also wieder eine Mannschaft in Führung bringen, auf Bremer Seite war dies die Aufgabe von Paul Drinkhall. Der Brite kam für den erkrankten Constantin Cioti ins Team, und Drinkhall erfüllte die Hoffnungen voll und ganz. Gegen den deutschen Nationalspieler Patrick Franziska lieferte Werders Engländer ein begeisterndes Spiel ab, verblüffte alle Beteiligten mit tollen Reflexen und erhielt als verdienten Lohn „Standing ovations" von den Zuschauern nach seinem knappen aber verdienten Sieg. Diese Vorlage nutzte Werders „Einser" anschließend, um den Heimsieg sicher zu stellen: Im asiatischen Duell bezwang Chuang den seinen Gegenüber Wang Xi mit 3:1, der fünfte Sieg der Saison war somit besiegelt.

Für Werders Trainer war der Kampfgeist seines Top-Spielers neben der spielerischen Klasse ein ausschlaggebender Punkt. Doch auch die überragende Leistung Drinkhalls stellte den Cristian Tamas zufrieden. „Heute haben alle einmal wieder gesehen, dass unser Team aus vier Spielern besteht, auf die wir alle zählen können. Paul war auf den Punkt da, hat den starken Franziska taktisch hervorragend angespielt und sich so den Sieg verdient. Gerade nach dem schweren Spiel gegen Jekaterinburg am Freitag war dies heute nicht einfach, ich bin sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung."

 

Heimniederlage in der Champions League - Werder beendet Gruppe als zweiter 

Bereits am Freitag fand der Auftakt des Wochenendes in der eigenen Halle statt, doch gegen starke Russen konnte Werder leider für keine Überraschung sorgen. Dabei hatten die Bremer alles versucht, ihre gute Position zu verteidigen. 

Die Spannung war greifbar, schon vor Beginn der eminent wichtigen Begegnung gegen den UMMC, schließlich ging es für beide Teams um den Sieg der Gruppe C der Champions League. Für etwas Beruhigung auf Bremer Seite sollte wie schon so oft Chih-Yuan Chuang sorgen, der gegen den Ex-Frickenhauser Rui Wu Tan an den Tisch trat. Beide Spieler zeigten von Beginn an, was sie mit dem Ball anstellen können, wobei „Chuanny" in atemberaubenden Ballwechseln meistens die besseren Antworten geben konnte. Ergebnis war ein souveräner 3:0 Auftaktsieg und somit die Führung der Hanseaten.

Adrian Crisan hatte nun die undankbare Aufgabe, gegen die Jekaterinburgs Nummer eins Yingchao Hou das Ergebnis weiter zu verbessern. Der chinesische Abwehrkünstler zwang den Werderaner zu einem Geduldsspiel, nahezu fehlerlos retournierte Hou die Angriffsbemühungen Crisans mit gefährlichem Unterschnitt. Dass sich doch ein höchst unterhaltsames Spiel entwickelte ist vor allem „Crisi" zuzschreiben, der mit variablem Spiel den Chinesen einige Male in Bedrängnis brachte. Mehr als ein fantastisch herausgekämpfter Satzgewinn war für Werder jedoch nicht drin, mit 1:3 glich der UMMC zur Pause aus.

Viele Zuschauer hatten Michael Maze auf Position zwei bei den Gästen vermutet, schließlich ist der Däne in den letzten Jahrzehnten konstant in Weltspitze des Tischtennis zu finden. Als Nummer drei bekam Maze es so aber mit Constantin Cioti zu tun, der auf Bremer Seite die erneute Führung erspielen sollte. Werders Rumäne fand gut in die Partie und sicherte sich auch den ersten Satz, bevor Maze immer besser in seinen Rhythmus fand. Frenetisch angetrieben von seiner Bank sicherte sich der Däne im Dienst der Russen die folgenden drei Sätze und besorgte so die erstmalige Führung der Gäste. Werder war so in Zugzwang, die beiden restlichen Partien mussten gewonnen werden.

Doch das asiatische Duell war leider keine Fortsetzung der Chuang-Erfolgs-Serie. Werders Taiwanese fand gegen den nun sehr variabel spielenden Hou gar nicht ins Spiel, die grün-weißen Angriffsbälle fanden aufgrund des Schnitts selten ihr Ziel. Somit beendeten die Norddeutschen den Abend mit einem deprimierenden 0:3 und hatten auch beim Endstand mit 1:3 das Nachsehen.

Das Team von Cristian Tamas muss nun auf das letzte Spiel der Gruppe C warten, um den weiteren Verlauf in der Chamions League zu kennen. Dafür geht es in der Liga weiter nach vorne, durch den Heimsieg gegen Fulda festigen die Grün-Weißen ihren Platz in den vorderen Rängen der TTBL.

Florian Schwarz

SV Werder Bremen - UMMC 1:3

Chih-Yuan Chuang - Rui Wu Tan 3:0 (11:9, 11:6, 11:6)

Adrian Crisan - Yingchao Hou 1:3 (9:11, 12:10, 11:5, 5:11)

Constantin Cioti - Michael Maze 1:3 (11:7, 7:11, 8:11, 8:11)

Chih-Yuan Chuang - Yingchao Hou 0:3 (6:11, 3:11, 10:12)

 

SV Werder Bremen - TTC RS Fulda-Maberzell 3:1

Chih-Yuan Chuang - Robert Svensson 3:2 (11:7, 7:11, 12:10,9:11,13:11)

Adrian Crisan - Wang Xi 0:3 (3:11, 8:11, 7:11)

Paul Drinhall - Patrick Franziska 3:2 (11:7,8:11,11:9, 8:11, 11:5)

Chih-Yuan Chuang - Wang Xi 3:1 (11:5,11:9, 6:11, 11:7)

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.