Das Spiel begann mit dem Duell zwischen Mattias Falck und Andrei Putuntica. In den ersten beiden Sätzen hatte Falck das Spiel weitgehend im Griff und er ging verdient mit 2:0 in Führung. Doch dann kam Putuntica ins Spiel zurück und verkürzte nicht unverdient zum 1:2. Im vierten Satz spielte Falck in einigen Situationen etwas überhastet und musste ständig einem Rückstand hinterher laufen. Beim Stand von 6:9 konnte Falck den Schalter umlegen und glich zum 9:9 aus. Den Satzball von Putuntica wehrte Falck erfolgreich ab und nutzte seinen ersten Matchball zum umkämpften 12:10.
Cristian Pletea traf im Anschluss an die 1:0 Führung auf den japanischen Spitzenspieler Yuto Muramatsu. Pletea spielte und kämpfte mit allen Mitteln gegen Muramatsu, aber der Japaner war an diesem Abend einfach zu stark für Pletea. Das eindeutige und völlig verdiente 3:0 von Muramatsu bedeutete den 1:1 Ausgleich vor der Pause.
Nach der Pause musste sich Kirill Gerassimenko erst einmal mit dem ungewöhnlichen Material seines Gegenspielers Luka Mladenovic zurechtfinden. Mladenovic spielt mit einem Anti-Belag und Gerassimenko hatte einige Mühe bis er den ersten Satz mit 11:9 für sich entscheiden konnte. Im zweiten Satz hatte Gerassimenko einen guten Start und führte mit 4:1. Dann wurde es dramatisch in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle. Gerassimenko knickte bei einer Seitwärtsbewegung um und ging mit einem lauten Schrei und schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Sofort eilten Teamarzt Dr. Thomas Milde und Physiotherapeut Timo Grauerholz zu ihm. Nach kurzer Untersuchung wurde Gerassimenko von Milde und Grauerholz aus der Halle geführt. Hallensprecher Robert Klein erläuterte den Zuschauern, dass Werder eine viertelstündige Verletzungspause in Anspruch nimmt. Nach bangem Warten kehrte Gerassimenko tatsächlich wieder an den Tisch zurück. Man merkte ihm jedoch sofort an, dass er stark gehandicapt ist. Prompt startete er mit einem Fehlaufschlag zum 4:2. Dennoch schaffte er es im Anschluss trotz aller Einschränkungen den Satz mit 11:3 für sich zu entscheiden. Der dritte Satz ging danach fast erwartungsgemäß an Mladenovic. Aber Gerassimenko biss im vierten Satz auf die Zähne und schaffte tatsächlich das nicht für möglich Gehaltene - er holte einen 7:10 Rückstand auf und siegte mit einer extremen Willensleistung mit 12:10. Gerassimenko verließ unter dem lauten Jubel der Zuschauer die Halle, um sich wieder in den Katakomben behandeln zu lassen.
Mattias Falck und Yuto Muramatsu lieferten sich im Spitzenspiel des Abends ein Duell auf allerhöchstem Niveau. Falck musste gegen Muramatsu extrem fokussiert und konzentriert agieren, da die Abwehr des Japaners sehr sicher war und er immer wieder mit seiner Vorhand in die Offensive ging. Falck gelang es in den ersten beiden Sätzen hervorragend die Konzentration hochzuhalten. Die 2:0 Satzführung war hart erarbeitet - Muramatsu ließ sich aber dadurch nicht entmutigen und konnte den dritten Satz mit 11:9 für sich entscheiden. Falck gelang im vierten Satz ein hervorragender Start und er schraubte die Führung auf 8:4. Muramatsu ließ nicht locker und kam auf 10:8 heran. Falck nutzte seinen zweiten Matchball zum verdienten und umjubelten 3:1. Das Spiel war eine echte Werbung für den Tischtennissport.
Teammanager Sascha Greber: "Das war heute ein ganz, ganz wichtiger Sieg für uns. Mit 8:4 Punkten stehen wir insgesamt sehr gut da. Mattias Falck hat heute eine sehr starke Leistung gezeigt und war mit seinen beiden Siegen der Matchwinner für uns. Das Spiel zwischen Falck und Muramatsu war extrem hochklassig und ein echter Leckerbissen für die Zuschauer. Kirill Gerassimenko hat unter sehr starken Schmerzen seinen Sieg errungen und wäre auch bereit gewesen im Doppel mitzuspielen. Wir hoffen, dass sich seine Innenbandverletzung nicht als schwerwiegend erweisen wird. Cristian Pletea hat trotz seiner Niederlage alles versucht, aber musste die Überlegenheit von Muramatsu anerkennen. Wir haben heute und in Grünwettersbach nur mit drei Spielern agiert und haben jeweils tolle Mannschaftsleistungen gezeigt. Marcelo Aguirre fiel mit einer Coronaerkrankung aus und wir hoffen, dass er bis zum nächsten Spiel wieder fit sein wird."
Die Einzelergebnisse des Spiels SV Werder Bremen - 1. FSV Mainz 05 3:1
Mattias Falck - Andrei Putuntica 3:1 (11:8, 11:7, 9:11, 12:10)
Cristian Pletea - Yuto Muramatsu 0:3 (7:11, 4:11, 2:11)
Kirill Gerassimenko - Luka Mladenovic 3:1 (11:9, 11:3, 7:11, 12:10)
Mattias Falck - Yuto Muramatsu 3:1 (11:8, 11:9, 9:11, 11:8)
von Stefan Dörr-Kling