In der gut gefüllten Klaus-Dieter-Fischer-Halle wurde es vor Beginn des Spiels feierlich. Zunächst würdigte der Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte die außergewöhnliche Leistung von Mattias Falck, der gemeinsam mit seinem Doppelpartner Kristian Karlsson den Weltmeistertitel im Herrendoppel erringen konnte. Dr. Bovenschulte überreichte ihm gemeinsam mit dem Präsidenten des SV Werder Bremen Dr. Hubertus Hess-Grunewald die Senatsmedaille des Bremer Senats. Dr. Bovenschulte hob in seiner Laudatio nicht nur die hervorragenden Leistungen des Schweden hervor, sondern lobte auch das Engagement aller rund um den Tischtennissport engagierten Menschen, die das Umfeld für solche Leistungen bereiteten.
Im Anschluss nahm Dr. Hubertus Hess-Grunewald die Verabschiedung von Hunor Szöcs vor, der insgesamt acht Jahre die Vereinsfarben der Werderaner vertrat. Dr. Hess-Grunewald ließ in seiner Rede viele gemeinsame sportliche Erfolge des SV Werder und von Szöcs Revue passieren. Er hob vor allen Dingen die überragende Teamfähigkeit von Szöcs hervor. Szöcs habe in den vergangenen Jahren das Team und die Bremer Trainingsgruppe immer hervorragend zusammengehalten. Er wünschte ihm für seine neue Aufgabe in Metz alles Gute und versprach, dass die Werderaner ihn auch in Zukunft jederzeit herzlich in Bremen willkommen heißen werden.
Nach dem offiziellen Teil startete Mattias Falck in ein ausgeglichenes Duell gegen den jungen Polen Samuel Kulczycki. Kulczycki spielte sehr mutig und verlangte Falck alles ab. Den ersten Satz erkämpfte sich Kulczycki knapp mit 13:11 in der Verlängerung. Die beiden folgenden Sätze gingen dann zwar relativ deutlich mit 11:6 und 11:4 an Falck, aber im vierten Satz war Kulczycki nah dran an einem weiteren Satzgewinn. Falck gelang es letztlich, sich knapp mit 11:9 durchzusetzen und brachte somit die Werderaner mit 1:0 in Führung.
Im letzten Auftritt im Trikot der Werderaner präsentierte sich Hunor Szöcs in den ersten beiden Sätzen in seinem Spiel gegen Can Akkuzu von seiner besten Seite. Vor dem begeisterten Bremer Publikum gewann er die beiden Sätze mit 11:8 und 11:9 und zeigte einmal mehr, welches spielerische Potenzial er besitzt. Doch ab dem dritten Satz kam Akkuzu, der vor Beginn des Spiels immerhin eine sehr starke 7:2 Bilanz aufweisen konnte, immer besser ins Spiel und übernahm nach und nach weiter das Kommando. Die Sätze drei und vier gingen folgerichtig mit 11:7 und 11:6 an den Franzosen. Im fünften Satz war dann der Widerstand von Szöcs gebrochen und Akkuzu siegte souverän mit 11:4. Schade, dass es für Szöcs zum Abschluss seiner langjährigen Aktivität für den SV Werder nicht vergönnt war, sich mit einem Sieg zu verabschieden.
Das Duell zwischen Kirill Gerassimenko und Simon Gauzy wurde von Anfang an von Gauzy dominiert. Der extrem variabel agierende Gauzy ließ Gerassimenko niemals zur Entfaltung kommen und hatte in fast allen Situationen immer noch eine Antwort parat, um den Ballwechsel für sich zu entscheiden. Es machte Spaß den beiden Protagonisten zuzusehen, die den Zuschauern einige virtuose Kostproben ihres Könnens boten. Der klare 3:0 Sieg für Gauzy war zu keiner Zeit gefährdet und hochverdient.
Mit dieser Niederlage und dem zwischenzeitlichen 1:2 Rückstand lastete somit der Druck auf Mattias Falck, der sein Spiel gegen Can Akkuzu unbedingt gewinnen musste, um die Bremer im Spiel halten zu können. Akkuzu zeigte allerdings von Beginn an eine sehr starke Leistung und gewann den ersten Satz knapp mit 11:9. Im zweiten Satz setzte sich Falck zwar hauchdünn mit 15:13 durch, aber in den beiden folgenden Durchgängen war es Akkuzu, der die Kontrolle über das Spiel hatte. Die Sätze drei und vier gingen mit 11:8 und 11:5 verdient an den beeindruckend aufspielenden Akkuzu, der durch seine Erfolge gegen Szöcs und Falck seine Saisonbilanz somit auf 9:2 Siege verbessern konnte.
Durch die 1:3 Niederlage gegen TTF Liebherr Ochsenhausen konnten sich die Werderaner nicht mehr wie erhofft auf Tabellenplatz acht verbessern, obwohl TSV Bad Königshofen in eigener Halle gegen Post SV Mühlhausen 1:3 verlor. Auch für TTF Liebherr Ochsenhausen blieb es bei Tabellenplatz fünf.
Trainer Cristian Tamas: „Es war toll, dass wir wieder vor einer gut gefüllten Halle spielen konnten. Schade, dass es uns nach der 1:0 Führung durch Mattias Falck nicht gelungen ist, auf 2:0 zu erhöhen. Akkuzu hat sowohl gegen Hunor Szöcs als auch im zweiten Einzel gegen Mattias Falck gezeigt, dass er ein sehr starker Spieler ist. Kirill Gerassimenko merkte man an, dass er durch die vielen Spiele im Rahmen der kasachischen Meisterschaften sehr müde war. Er ist im Einzel und mit der Mannschaft Meister geworden und erst am Montag wieder nach Bremen zurückgekehrt. Allerdings haben die Gäste aus Ochsenhausen ein gutes Spiel geliefert und wir können ihnen zu diesem Erfolg nur gratulieren. Wir bedanken uns für die tolle Unterstützung bei unseren Zuschauern und hoffen auf einen ebenso guten Support in der neuen Saison.“
Die Einzelergebnisse des Spiels SV Werder Bremen - TTF Liebherr Ochsenhausen 1:3
Mattias Falck - Samuel Kulczycki 3:1 (11:13, 11:6, 11:4, 11:9)
Hunor Szöcs - Can Akkuzu 2:3 (11:8, 11:9, 7:11, 6:11, 4:11)
Kirill Gerassimenko - Simon Gauzy 0:3 (8:11, 6:11, 8:11)
Mattias Falck - Can Akkuzu 1:3 (9:11, 15:13, 8:11, 5:11)
von Stefan Dörr-Kling