Die Werderaner boten am heutigen Abend Mattias Falck wieder an Nummer 1 auf, nachdem er verletzungsbedingt in den beiden letzten Spielen an Position 3 aufgestellt war. Der Schwede bekam seinen Kontrahenten Tobias Rasmussen nach anfänglichen Schwierigkeiten im Lauf des ersten Satzes immer besser in den Griff und setzte sich am Ende mit 11:7 durch. Im zweiten Satz gelang Falck dann einfach alles. Der 11:1 Satzgewinn war eine Demonstration der Stärke und obwohl Rasmussen nicht schlecht spielte war für ihn nichts zu holen. Im dritten Satz ging anfangs so weiter – beim Stand von 4:1 für Falck nahm Rasmussen sein Timeout. Der gewünschte positive Effekt für Rasmussen trat ein und er arbeitete sich in der Folge bis zum 8:7 heran. Daraufhin versuchte Falck mit seinem Timeout den Spielfluss von Rasmussen zu unterbrechen. Dies gelang ihm nicht auf Anhieb, aber er ließ nur noch zwei Punkte von Rasmussen zu und gewann den dritten Satz mit 11:9. Das war eine insgesamt überzeugende Vorstellung des Schweden.
Das anschließende Duell zwischen Kirill Gerassimenko und dem Abwehrstrategen Wang Xi bot den Zuschauern von Anfang an tollen Tischtennissport. Das Spiel war varianten- und abwechslungsreich und die beiden Kontrahenten zeigten teilweise sensationelle Ballwechsel. Gerassimenko konnte einen Netzball von Wang Xi so returnieren, dass der Ball am Netz vorbei nur noch flach über den Tisch huschte. Das Highlight des Spiels erlebten die Zuschauer im dritten Satz beim Stand von 8:4 für Gerassimenko als er aus scheinbar aussichtsloser Position aus der Ballonabwehr einen nicht für möglich gehaltenen Punkt zum 9:4 erzielen konnte. Bei einer 2:0 Satzführung für den Kasachen war das Spiel für Wang Xi nicht mehr zu drehen. Der 3:0 Erfolg von Gerassimenko gegen die Nummer 1 von Grünwettersbach war eine starke und beeindruckende Leistung.
Die Hoffnungen der Bremer ruhten nach der Pause darauf, dass bei Hunor Szöcs nach seiner langen Serie von Misserfolgen der Knoten im Spiel gegen Ricardo Walther platzen würde, um das Spiel mit einem glatten 3:0 beenden zu können. Doch daraus wurde nichts – es reichte für Hunor Szöcs lediglich im dritten Satz zum Satzgewinn. Schwierig gestaltete sich das Spiel für Szöcs auch dadurch, dass Ricardo Walther ab Mitte des ersten Satzes mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte und sich immer wieder an den schmerzenden Oberschenkel griff. Szöcs war dadurch sichtlich irritiert und es gelang ihm nicht die Irritation abzulegen. Grünwettersbach verkürzte durch den 3:1 Erfolg von Ricardo Walther auf 2:1 in der Gesamtabrechnung.
Im Duell zwischen Mattias Falck und Wang Xi waren die ersten beiden Sätze von Anfang an hart umkämpft und in beiden Sätzen reichte es für Falck ganz knapp für den Satzgewinn – mit 11:9 und 12:10 ging er mit 2:0 in Führung. Das Spielniveau im dritten Satz reichte dann nicht an die Qualität der ersten beiden Sätze heran. Sowohl Falck als auch Wang Xi unterliefen jeweils leichte Fehler – am Ende war die Konzentration bei Wang Xi etwas höher und er verkürzte auf 1:2 aus seiner Sicht. Der vierte Satz war dann wieder so hart umkämpft wie die ersten beiden Sätze. Mattias Falck konnte sich erst am Ende mit etwas Glück, aber auch starken Bällen den knappen 11:8 Erfolg sichern. Damit war der ersehnte 3:1 Gesamterfolg für die Werderaner unter Dach und Fach. Die Bremer haben sich somit selbst das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht.
Trainer Cristian Tamas: "Wir sind sehr glücklich, dass wir heute gegen Grünwettersbach gewinnen konnten. Extrem wichtig war, dass es unserem Mannschaftsarzt Dr. Thomas Milde gelungen ist, Mattias Falck für das Spiel fit zu bekommen. Für uns grenzt das aufgrund der Kürze der Zeit fast an ein Wunder. Die beiden Punkte von ihm bildeten die Basis für unseren Erfolg. Kirill Gerassimenko hat heute bei seinem 3:0 Erfolg gegen Wang Xi eine taktische und spielerische Meisterleistung abgeliefert. Am 16. Januar 2022 wollen wir gegen Bad Königshofen dort weitermachen wo wir heute aufgehört haben - mit einem weiteren Heimsieg."
Die Einzelergebnisse des Spiels SV Werder Bremen - ASV Grünwettersbach 3:1
Mattias Falck - Tobias Rasmussen 3:0 (11:8, 11:1, 11:9)
Kirill Gerassimenko - Wang Xi 3:0 (11:8, 11:8, 11:5)
Hunor Szöcs - Ricardo Walther 1:3 (9:11, 9:11, 11:8, 6:11)
Mattias Falck - Wang Xi 3:1 (11:9, 12:10, 7:11, 11:8)
von Stefan Dörr-Kling