Alles dicht. Kein Tanzen, kein Chorsingen, kein Qi Gong. Die inneren Kinder klopfen missmutig bei der Erwachsenen an: Hey, wir wollen Spaß, wollen uns bewegen, lass Dir was einfallen.
Alles dicht. Kein Tanzen, kein Chorsingen, kein Qi Gong. Die inneren Kinder klopfen missmutig bei der Erwachsenen an: Hey, wir wollen Spaß, wollen uns bewegen, lass Dir was einfallen.
Es ist November in der Seuchenzeit. Und nun? Ich durchsuche die Kellerräume nach Inspirationen: Die Reitstiefel erinnern mich an längst vergessene Rappen, Schimmel und Braune in Quelkhorn und umzu. Schritt, Leichttraben, Galopp, da ist zu viel eingerostet an Technik und Muskulatur. Bei mir.
Badmintonschläger! – brauchen eine Halle, kommt jetzt auch nicht in Frage. Ich grabe tiefer in der Sportkiste und finde…eine alte Schatulle mit Tischtennisschlägern und Bällen, daneben ein schrabbeliges Netz mit Halterung. Langsam kommt Freude auf, das kann was taugen.
Und dann ab mit einer Sportsfreundin in den Bürgerpark, wo schon andere Verzweifelte an ihrer eingemotteten Technik feilen: Rentner im Unruhestand, fidele Mütter mit ihren Kindern, Youngster aus verschiedenen Kulturen: Rastazöpfe, Lockenköpfe, Meckies. Mehr Interessenten als Tischtennisplatten. Kein Problem. Die konkurrenzerprobten Mitbürger:innen zeigen sich alle freundlich und kompromissbereit: Wir `ne halbe Stunde und dann ihr.
Und wenn der Regen kommt, warten und dann mit dem Fensterwischer die Platten abziehen. Wind? Warte die Böe ab, und überhaupt, spiele mit Outdoorbällen, die sind schwerer. Dann kommt der Schnee und die Kälte: Nimm ein paar alte Handschuhe und schneide zur Hälfte die Finger ab, und die Einspielphase ist gerettet.
In der Pause heißer Tee und ein Plausch mit der neuen Mitspielerin von nebenan.de. Die inneren Kinder strahlen, sind zufrieden. Geht doch, Erwachsene.
von Irene Jasca und Simone Pfeiffer aus unserer Tischtennisabteilung