Über die Teilnahme am World Cup haben wir bereits berichtet. Bei den ITTF Finals im chinesischen Zhenghzou bekam es Mattias Falck im ersten Spiel mit dem Franzosen Simon Gauzy zu tun. Falck hatte in der TTBL im Spiel bei den TTF Liebherr Ochsenhausen gegen Gauzy am 25.10.2020 noch klar mit 0:3 verloren. Am Donnerstag sah es für Falck dann wesentlich besser aus. Er startete mit zwei Satzgewinnen in das Duell. Gauzy konterte jedoch die Führung von Falck, holte sich die nächsten drei Sätze und ging mit 3:2 in Front. Das hochklassige Duell blieb bis zum Schluss hart umkämpft. Nach den drei verlorenen Sätzen gelang es dem Schweden – auch mit Hilfe seines schwedischen Nationaltrainers Jörgen Persson – nochmals sein Spiel zu verändern. Und diese Umstellung führte zum Erfolg. Die Sätze sechs und sieben entschied Falck für sich.
Diesmal musste Falck jedoch nicht zwei Duelle an einem Tag austragen wie dies beim World Cup nach seinem 4:3 Erfolg gegen Wong Chun Ting der Fall war. Falck traf dann am Freitag auf den Weltmeister Ma Long. Und man merkte Falck an, dass ihm die Pause nach dem Sieg gegen Gauzy gutgetan hatte. Nach dem verlorenen ersten Satz fand Falck immer besser ins Spiel und er ging durch zwei überzeugende Sätze mit 2:1 in Führung. Im vierten Satz führte Falck mit 4:0 – leider konnte er diese Führung nicht behaupten, da Ma Long eine taktische Änderung in seinem Spiel vornahm. Ma Long entschied den vierten Satz mit 11:6 und konnte auch den fünften Satz knapp mit 11:9 für sich sichern. Im sechsten Satz wehrte Falck drei Matchbälle von Ma Long ab und hatte seinerseits einen Satzball – Ma Long konnte am Ende allerdings auch diesen Satz mit 13:11 für sich entscheiden. Falck hatte dem chinesischen Weltmeister in diesem Spiel alles abverlangt.
Trainer Cristian Tamas: "Mattias Falck hat in China zwei sehr starke Turniere gespielt. Im World Cup Turnier hätte sich Mattias nach seinem kraftraubenden Spiel gegen Wong Chun Ting eine Pause gewünscht. Er hätte dann wahrscheinlich noch eine größere Siegchance in seinem Duell gegen Harimoto gehabt - trotzdem hat er gegen Harimoto eine starke Leistung gezeigt. In den ITTF Finals hat er zwei bärenstarke Vorstellungen geliefert. Sein Sieg gegen Gauzy - gegen den er vor einigen Wochen klar verloren hatte - war schon stark. Sein Spiel gegen Ma Long stellte dann allerdings noch eine Steigerung dar. Es war sicherlich eines seiner besten Spiele, das er in den letzten Monaten gezeigt hat. Wir hoffen natürlich, dass Mattias in diesen beiden Turnieren Selbstvertrauen getankt hat und uns in den anstehenden Spielen in der TTBL mit seinen Leistungen weiterhelfen wird."
Teammanager Sascha Greber: "Der Restart der ITTF hat für Mattias Falck einige Strapazen bedeutet. Er musste zweimal in Quarantäne und hat trotz der Belastungen zwei hervorragende Turniere gespielt. Er hat seine Chance genutzt, sich auf internationaler Bühne in bestechender Form zu präsentieren. Wir freuen uns als Bremer Team über seine Erfolge und denken, dass er mit großem Selbstvertrauen in die nächsten Spiele für unser Team in der TTBL gehen wird."
Mattias Falck: "Die Zeit in der China Bubble war unter den gegebenen Umständen gut für mich. Zu Beginn musste ich 8 Tage komplett im Hotel in Quarantäne verbringen. Selbst die Mahlzeiten musste ich im Hotelzimmer zu mir nehmen. Ab dem 9. Tag ging es dann endlich mit Training in Weihai los. Wir durften zwei Trainingseinheiten pro Tag absolvieren und pendelten dazu vom Hotel in die Trainingshalle - ansonsten befand ich mich weiterhin in voller Quarantäne. Das war natürlich eine neue Erfahrung für mich und ich musste sehr viel Zeit im Hotelzimmer verbringen. Der Service und das Essen waren allerdings hervorragend und ich war damit sehr zufrieden. Aus sportlicher Sicht bin ich mit beiden Turnieren ebenfalls sehr glücklich. Ich habe in allen vier Spielen gute bis sehr gute Leistungen zeigen können. Ich habe mich darüber gefreut, dass ich wieder Turniere auf höchstem internationalen Niveau spielen konnte und fühle mich in sehr guter Verfassung."
von Stefan Dörr-Kling