Mattias Falck fand im ersten Duell des Tages gegen Patrick Franziska sehr gut ins Spiel. Bis zum Stand von 8:3 hatte er die Partie komplett unter Kontrolle. Doch dann riss der Faden bei Falck und Franziska holte sich acht Punkte in Folge. Besonders bitter war der Fehlaufschlag von Falck bei 8:9 Rückstand. Außerdem erhielt Mattias Falck nach Diskussionen mit dem Schiedsrichter die gelbe Karte. Der 0:1 Satzrückstand war insgesamt mehr als ärgerlich für Falck. Dafür ärgerte sich Patrick Franziska im zweiten Satz über sich – er verspielte eine komfortable 7:3 Führung und musste Falck in der Verlängerung zum 12:10 an sich vorbeiziehen lassen. Es war insgesamt ein zerfahrenes Spiel mit sehr vielen Klein-Klein-Aktionen. Der Satzausgleich gab Falck Auftrieb für den dritten Satz, den er knapp mit 11:8 für sich entscheiden konnte. Doch Patrick Franziska wurde dann im vierten und fünften Satz immer stärker und entschied das Duell letztlich nicht unverdient mit 3:2 für sich.
Der Rückstand für die Werderaner wirkte sich anfangs nicht negativ auf das Spiel von Kirill Gerassimenko gegen Darko Jorgic aus. Er startete mit einer 4:0 Führung, die er allerdings nicht halten konnte. Jorgic fand immer besser seinen Rhythmus, ging beim Stand von 9:9 erstmals in Führung und nutzte seinen ersten Satzball. Im zweiten Satz war es Jorgic, der von Anfang an in Front lag und schließlich sogar 7:3 führte. Das Timeout von Jorgic bei 7:6 war sehr gut gewählt – danach gelangen ihm vier Punkte in Folge und damit die 2:0 Satzführung. Jorgic startete auch stark in den dritten Satz, sodass Gerassimenko bei 0:3 sein Timeout in Anspruch nahm. Trotz Fehlaufschlag zum 1:4 steckte Gerassimenko nicht auf, glich zum 8:8 aus und ging sogar mit 9:8 in Führung. Doch Jorgic spielte danach sehr stark und setzte sich am Ende nicht unverdient mit 12:10 in der Verlängerung durch.
Marcelo Aguirre zeigte im Anschluss eine sehr starke und überzeugende Leistung gegen Shang Kun. Im Duell der beiden Linkshänder gelang es Aguirre, den chinesischen Topspieler der Saarbrücker nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Seine 9:3 Führung schmolz dann trotzdem zusammen, sodass Trainer Cristian Tamas bei 9:7 ein perfektes Timeout nahm. Aguirre holte sich danach verdient mit 11:8 die 1:0 Satzführung. Im zweiten Satz setzte Aguirre seine überzeugende Vorstellung fort und gewann fast schon sensationell mit 11:4. Die 2:0 Führung setzte Shang Kun unter Druck. Doch der Spitzenmann kann mit Druck umgehen und er zeigte im dritten Satz eine konzentrierte Leistung, die mit dem 11:6 belohnt wurde. Aguirre war bewusst, dass er einen guten Start im vierten Satz benötigen würde, um das Spiel gewinnen zu können. Und das gelang ihm – bei 0:3 Rückstand nahm Shang Kun sein Timeout. Trotzdem baute Aguirre seine Führung auf 5:1 aus. Dann wendete sich langsam aber sicher das Blatt und Shang Kun setzte sich knapp mit 11:9 durch. Damit war der Widerstand von Aguirre gebrochen – Shang Kun spielte nun seine ganze Klasse aus und ließ beim klaren 11:2 keinen Zweifel mehr am Sieg aufkommen. Schade, dass es für Aguirre wieder nicht zum Erfolg reichte – ein Sieg gegen einen Topspieler der Liga hätte seinem Selbstvertrauen sehr gut getan.
Trainer Cristian Tamas: „Wir sind natürlich über die Niederlage gegen Saarbrücken enttäuscht. Nach dem Misserfolg am Freitag in Mühlhausen und der damit verbundenen Tatsache, dass wir die Playoffs nicht mehr erreichen können fehlte uns heute ein wenig die Energie. Dennoch spiegelt die Höhe der Niederlage den Spielverlauf nicht ganz wieder. Marcelo Aguirre hatte heute eine realistische Chance, sein Spiel gegen Shang Kun zu gewinnen.“
Die Einzelergebnisse des Spiels SV Werder Bremen - 1. FC Saarbrücken TT 0:3
Mattias Falck - Patrick Franziska 2:3 (8:11; 12:10; 11:8; 6:11; 3:11)
Kirill Gerassimenko - Darko Jorgic 0:3 (9:11; 6:11; 10:12)
Marcelo Aguirre - Shang Kun 2:3 (11:8; 11:4; 6:11;9:11; 2:11)
von Stefan Dörr-Kling