Werder verpflichtet Kirill Gerassimenko

Nummer eins aus Kasachstan kommt vom TTC Zugbrücke Grenzau

Kirill Gerassimenko gilt als europäisches Toptalent und verstärkt die Werderaner in der kommenden Saison.
Tischtennis
Donnerstag, 17.01.2019 / 01:21 Uhr

Der SV Werder Bremen hat den Kasachen Kirill Gerassimenko verpflichtet. Er wechselt zur neuen Saison vom Ligakonkurrenten TTC Zugbrücke Grenzau nach Bremen.

Kirill Gerassimenko wurde am 18.12.1996 in Astana, Kasachstan geboren und hat bereits mit 4 Jahren mit dem Tischtennis begonnen. Mit 14 Jahren verließ er sein Elternhaus in Kasachstan und machte sich auf den Weg nach Österreich. Dort besuchte er von 2010 bis 2016 die Werner-Schlager-Academy in Schwechat. Seine Profikarriere startete er bei der Kapfenberger Sportvereinigung in Österreich. In seiner ersten Saison als Profi konnte er eine Bilanz von 12:6 Spielen erzielen. 

Anfang 2017 wechselte er zum TTC Zugbrücke Grenzau. In der laufenden Saison der TTBL weist Gerassimenko zur Zeit eine knapp negative Bilanz von 10:11 Spielen auf. Im Duell gegen die Werderaner in der Vorrunde gelangen ihm zwei Siege in der Werderhalle und er hatte damit maßgeblichen Anteil am 3:1 Erfolg der Grenzauer in Bremen. Er konnte sich sowohl gegen Hunor Szöcs (3:2) als auch gegen Bastian Steger (3:0) durchsetzen.

Trotz seiner erst 22 Jahre kann Gerassimenko auf internationale Erfahrung zurückblicken. Für sein Land Kasachstan, dessen Nummer eins er ist, nahm er 2012, 2015 und 2017 an den Weltmeisterschaften teil. In Rio de Janeiro wirkte er bei den Olympischen Spielen mit. Im Januar 2017 gelang ihm der Sieg bei der U21 Konkurrenz der Hungarian Open. In der Weltrangliste rangiert er momentan auf Position 43. Seine beste Platzierung war Rang 33.

Teammanager Sascha Greber: Kirill Gerassimenko ist ein sehr erfolgshungriger Spieler bei dem wir riesiges Entwicklungspotenzial sehen. Wir sind überzeugt davon, dass er sich aufgrund seiner Persönlichkeit sehr schnell in Bremen einleben wird. Die Zuschauer können sich auf die sehr spektakuläre Spielweise von Gerassimenko freuen.“

Trainer Cristian Tamas: „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Kirill Gerassimenko. Er wird nach Bremen ziehen und unsere Trainingsgruppe bereichern und weiter voranbringen. Ein großes Lob an unseren Teammanager Sascha Greber, der eines der internationalen Toptalente für uns gewinnen konnte.“ 

Wir haben mit Kirill Gerassimenko gesprochen und ihm einige Fragen in Bezug auf seinen Wechsel zu Werder gestellt.

Werder: Hallo Kirill, wir freuen uns auf Dich als neuen Spieler bei Werder. Du hast im Hinspiel in der Werderhalle einen starken Eindruck hinterlassen und beide Spiele gewonnen. Wo siehst Du die Stärken in Deinem Spiel und woran hast Du beim Tischtennis Spaß?

Gerassimenko: Ich würde mich selbst als Allrounder bezeichnen. Ich mag es sehr gerne, aus der Halbdistanz zu spielen und dort liegt meine Stärke auf der Rückhandseite. Ich liebe es Wettkämpfe unter Top-Bedingungen spielen zu können.

Werder: Wo siehst Du Verbesserungspotenzial?

Gerassimenko: Im Kurz-Kurz-Spiel habe ich sicherlich noch Schwächen. Hier verspreche ich mir von der Zusammenarbeit mit Trainer Cristian Tamas und der Trainingsgruppe in Bremen einen Schub nach vorne.

Werder: War die Trainingsgruppe in Bremen und das Umfeld bei Werder ein Grund für den Wechsel von Grenzau nach Bremen?

Gerassimenko: Ja – ich erwarte mir von dem professionellen Umfeld in Bremen eine weitere Entwicklung meiner sportlichen und persönlichen Fähigkeiten.

Werder: Wie sehen Deine Ziele bei Werder aus?

Gerasssimenko: Mit der Mannschaft möchte ich sowohl im Pokal als auch in der TTBL die Final Four erreichen. Als Einzelspieler sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo und eine Platzierung unter den Top 20 der Weltrangliste meine Ziele.

Werder: Kennst Du die Stadt Bremen bereits?

Gerassimenko: Nein - ich habe zwar an den German Open in Bremen teilgenommen und gegen Werder in der TTBL gespielt. Dabei blieb jedoch jeweils keine Zeit für eine Stadterkundung.

Werder: Das wird sich ändern, da Du zur neuen Saison nach Bremen ziehen wirst.

Gerassimenko: Ja – ich werde meinen Lebensmittelpunkt nach Bremen verlegen, um kontinuierlich mit der Trainingsgruppe trainieren zu können.

Werder: Du bist bereits mit 14 Jahren alleine in die Werner-Schlager-Academy in Schwechat gezogen. Wie waren Deine Erfahrungen damals?

Gerassimenko: Es war natürlich am Anfang sehr hart, von der Familie getrennt zu sein. Allerdings konnte ich mich dadurch voll auf den Sport konzentrieren. Wir haben 9 Stunden pro Tag trainiert.

Werder: Willst Du irgendwann wieder in Kasachstan leben? Welche langfristigen Ziele hast Du?

Gerassimenko: Ja – ich beabsichtige langfristig wieder in Kasachstan zu leben. Tischtennis wird in Kasachstan immer populärer. Eine eigene Tischtennisschule in Kasachstan zu betreiben ist ein Ziel von mir. Vorher möchte ich allerdings noch möglichst lange selbst auf höchstem Niveau spielen und Erfolge bei Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen und anderen Wettkämpfen erzielen. Ich möchte den Namen meiner Familie in der Welt bekannt machen.

Werder: Kirill – vielen Dank für das sehr angenehme Gespräch. Wir wünschen Dir bei Werder viel Erfolg und freuen uns auf Dich und Deine spektakuläre Spielweise.

Das Gespräch mit Kirill Gerassimenko führte Stefan Dörr-Kling

 
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