Mit den zurückliegenden drei Partien in Wuppertal verbindet Werders U 23-Trainer Thomas Wolter viele Erinnerungen. Leider keine guten für sein Team. Das erste Aufeinandertreffen in der Saison 2003/2004 verloren die Bremer mit 0:1. Robert Hoyzer hieß damals der Schiedsrichter und manipulierte, wie sich später herausstellte, die Begegnung zu Gunsten der Hausherren. "Da habe ich bereits nach dem Schlusspfiff gesagt, dass wir betrogen worden sind und es hat sich später sogar als wahr herausgestellt", kann der Bremer Coach heute darüber schmunzeln.

Wenig zu lachen hatte Thomas Wolter dagegen auch bei den beiden weiteren Spielen im Stadion am Zoo, das derzeit umgebaut wird. "Beim 0:1 im darauf folgenden Jahr haben wir die schlechteste Leistung abgeliefert, die ich als Regionalliga-Trainer erlebt habe", so Wolter. Auch in der letzten Saison wurde es nichts mit dem ersten Punkt beim WSV. Zwar hatte Jérôme Polenz in der 89. Minute noch den Ausgleich für Werder erzielt, doch Sekunden später brachte Dirk Heinzmann die Hausherren wieder auf die Siegerstraße.

Wuppertaler SV zu Hause noch ungeschlagen

Auf der wollen die Grün-Weißen nach dem ersten Auswärtssieg bei Dynamo Dresden am Samstag, 04.11.2006, (14 Uhr) auch in Wuppertal bleiben. "Wir haben jetzt dreimal dort gespielt und dreimal verloren. Jetzt sind wir einfach mal dran, etwas zu reißen", so Wolter. Ganz lieb wäre es Werders Coach jedoch gewesen, wenn Wuppertal mit einem Auftritt, wie beim 0:5 in Lübeck, noch eine Woche gewartet hätte. "Das war ein Tag für Wuppertal, an dem man, wie man so schön sagt 'lieber im Bett geblieben wäre'. Da kam alles zusammen. Allein drei Tore wurden unglücklich abgefälscht", erklärt Wolter, der das Spiel an der Lohmühle verfolgt hat. Nach dieser Niederlage erwartet der 43-Jährige die Hausherren daher am kommenden Wochenende umso engagierter. Den Stärken des Gegners ist sich Wolter bestens bewusst: "Sie sind eine sehr erfahrene Mannschaft, die eingespielt ist."

Um zu erkennen, wie stark Wuppertal vor allem zu Hause ist, genügt ein kurzer Blick in die bisherige Heimbilanz. Noch keines der sechs Heimspiele ging verloren. Zwei Unentschieden und vier Siege stehen beim Team von Trainer Uwe Fuchs zu Buche. Darunter auch Erfolge gegen den FC St. Pauli (3:1), Rot-Weiß Ahlen (3:0) und Dynamo Dresden (3:1). Zwar liegen die Wuppertaler derzeit nur auf Rang 9, doch fehlen bis zum Tabellen-Dritten Werder nur drei Punkte.

Großes Selbstbewusstsein bei Werders U 23

Trotz der Heimstärke des WSV fährt Werder mit einem großen Selbstbewusstsein in den Westen. "Wir haben in Dresden 4:1 gewonnen und vergangene Woche einen 0:2-Rückstand noch in ein Unentschieden gedreht. Das spricht für die Klasse unserer Mannschaft", macht Wolter deutlich.

Auf die Unterstützung von drei seiner Spieler muss Thomas Wolter am Samstag verzichten. Daniel Halke (Reha nach Oberschenkelverletzung), Thomas Johrden (Fußverletzung) und Frank Löning (Oberschenkel-OP) fallen verletzungsbedingt definitiv aus. Zudem stehen hinter den Einsätzen von Thiago Rockenbach da Silva (grippaler Infekt) und Jérôme Polenz (eventuell beim Profi-Kader dabei) noch Fragezeichen. Dafür wird Kevin Schindler aus der U 19 das Regionalliga-Team erneut verstärken.

von Norman Ibenthal