Das erhoffte Erfolgserlebnis lässt weiter auf sich warten. Werders U 23 musste auch im vierten Spiel in Folge eine Niederlage einstecken. Die Grün-Weißen verloren am Freitagabend mit 1:2 (1:1) beim Wuppertaler SV. „Wir hatten uns nach den Negativerlebnissen viel vorgenommen und wollten hier dementsprechend auftreten. Und das Spiel fing ja auch traumhaft für uns an“, begann Trainer Thomas Wolter seinen Kommentar nach dem Spiel und blickte auf die verheißungsvolle Anfangsphase zurück.
Werder mit starker Anfangsphase
Werder legte einen Blitzstart hin. Bereits nach zwei Minuten setzte Timo Perthel mit einem Pass vor den 16er Teamkollege Andreas Granskov in Szene und der dänische Junioren-Nationalspieler schloss eiskalt zum 1:0 ab (2.). Mit der Führung im Rücken gehörte Bremen die erste Viertelstunde und hätte den Vorsprung sogar ausbauen können. Doch zum einen fand ein Querpass von Marc Heider auf Timo Perthel wenige Meter vor der Torlinie nicht sein Ziel (8.) und zum anderen zog Andreas Granskov beim Laufduell mit Michael Stuckmann den Kürzeren (10.). „Leider konnten wir diese gute Phase nicht ausnutzen, um das zweite Tor nachzulegen“, so Wolter, der miterleben musste, wie sein Team die Partie mehr und mehr aus der Hand gab.
Denn Wuppertal kämpfte sich mit zunehmender Spieldauer in die Begegnung zurück und verzeichnete die ersten Möglichkeiten. Nachdem Werder den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum befördern konnte, stocherte Michael Stuckmann das Leder knapp am Pfosten vorbei (14.), ein Drehschuss von Dirk Heinzmann verfehlte ebenfalls sein Ziel (29.) und ein Schuss von Tim Jerat ging über das Tor (38.). „Wir hatten zu viele unnötige Ballverluste, haben viele unnötige Fouls begangen und zu viele Standardsituationen zugelassen. Dass davon dann auch einmal eine rein geht, war abzusehen“, erklärt der Bremer Coach und spricht damit den Ausgleich an. Nach einem Freistoß köpfte Michael Stuckmann aus zehn Metern unhaltbar für Werder-Keeper Nico Pellatz zum 1:1 ein (40.).
Bremen wollte fast im Gegenzug die passenden Antwort geben, doch ein gut geschossener Freistoß von Timo Perthel aus spitzem rechten Winkel wurde von WSV-Torwart Maly noch pariert (42.).
Werder nach Wiederbeginn kalt erwischt
So traumhaft die erste Halbzeit für Werder begann, desto trüber starteten die Grün-Weißen in die zweiten 45 Minuten. Nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff setzte sich Salih Altin auf der rechten Seite durch, flankte den Ball in den Strafraum und Marcel Reichwein markierte per Direktabnahme aus 14 Metern die Wuppertaler Führung (49.). „Bei beiden Toren haben wir uns amateurhaft angestellt“, kritisierte Thomas Wolter, dessen Team einige Zeit benötigte, um wieder in das Spiel zu finden. Zeit, die der WSV fast zum dritten Tor ausgenutzt hätte. Doch Marcel Reichwein traf erst aus spitzem rechten Winkel nur das Außennetz (52.) und wenig später per Kopf nur den Pfosten (59.).
Doch Bremen bäumte sich gegen die drohende Niederlage noch einmal auf. „Die letzten 30 Minuten gehörten klar uns. Da hatten wir 80% Ballbesitz. Aber die zwingenden Chancen haben uns gefehlt“, bemängelte Thomas Wolter. Zweimal bot sich Werder dann aber doch noch die Gelegenheit zum Ausgleich. Ein Kopfball von Marc Heider ging nach einer Holsing-Flanke knapp über das Tor (82.) und in den Schlusssekunden scheiterte der nach vorne gestürmte Nico Pellatz nach einer Hereingabe aus linkem Winkel an WSV-Keeper Maly (90.).
„Das ist jetzt schon das sechste Spiel, bei dem es zur Halbzeit unentschieden stand und wir am Ende dann knapp mit einem Tor Unterschied verloren haben“, zeigte sich Wolter enttäuscht. „Es ist eine schwere Zeit. Wir sind in einer Lage, in der man versuchen muss, erst einmal das eigene Tor mit Haut und Haar zu verteidigen. Aber soweit sind wir momentan nicht. Ich hoffe, dass wir das bald ändern. Die Qualität dafür haben wir auf jeden Fall.“
aus Wuppertal berichtet Norman Ibenthal