Werder 2 schließt die Saison ab – Platz in der oberen Tabellenhälfte gesichert

David Lobzhanidze
Schach
Sonntag, 13.04.2025 / 12:27 Uhr

David Lobzhanidze / Bilder: WERDER.DE

Am Wochenende des 22. und 23. März stand für Werder 2 der Saisonabschluss der 2. Bundesliga in Kiel an. Nachdem der Klassenerhalt bereits im Vorfeld gesichert war, ging es in den letzten beiden Runden vor allem darum, sich einen Platz in der oberen Tabellenhälfte zu sichern – was am Ende auch gelungen ist.

Ungewohnte Bedingungen und ein kämpferisches Duell

Am Samstag trafen wir auf den Gastgeber SK Doppelbauer Turm Kiel 2. Die junge und sehr ausgeglichene Mannschaft der Kieler ließ sich nicht davon beirren, dass gleich drei ihrer besten Spieler bei der Einzel-Europameisterschaft im Einsatz waren – das merkte man kaum.

Leider verlief der Start etwas holprig: Das Spiellokal wurde kurzfristig gewechselt, und der neue Raum war nicht ideal. Kein Sonnenschutz und ständiges Klappern in der Decke durch den starken Wind machten es schwer, sich zu konzentrieren. Ich selbst hielt den Lärm etwa eine Stunde lang aus, dann bot ich Remis an. Manchmal beeinflusst eben doch das Wetter das Schachspiel.

Taktisch und kreativ ging es bei Collin zu: Mit Weiß in einer Italienischen Partie zeigte er eine gute Vorbereitung, opferte früh einen Bauern für Initiative und das Läuferpaar, und setzte seinen Gegner über die lange Diagonale unter Druck. Nach beidseitigen Ungenauigkeiten kam es zu einem spannenden Endspiel – Turm und Bauer gegen zwei Springer. Die wohl beste praktische Chance vergab Collin in der Diagrammstellung:

 

Mit 31.Txe8! Txe8 32.b4! hätte er am Damenflügel einen Freibauern bilden können, was für Schwarz durchaus kritisch gewesen wäre. Stattdessen entschied Collin sich für eine Fortsetzung, die er in der konkreten Partie­situation als noch stärker einschätzte, übersah dabei jedoch eine präzise gegnerische Verteidigung. Nach 31.Tg3 Kf7 32.Tf1 Sf6 entstand eine unklare Stellung. Die Partie blieb bis zum Ende umkämpft und endete schließlich nach 89 Zügen mit einem Remis.

Vladimir kam im Kalashnikov-Sizilianer mit Schwarz gut aus der Eröffnung und übernahm die Initiative. Doch es sprang nichts Zählbares heraus, die Stellung verflachte – Remis.

Gerlef stand mit Weiß zunächst besser, wurde dann aber von zwei gegnerischen Springern regelrecht belagert. Als der zweite Springer ein starkes Vorpostenfeld besetzte, kippte die Partie plötzlich.

Loek kam mit Schwarz früh unter Druck und fand keinen Weg zur Befreiung – auch hier ging der Punkt an Kiel.

Joachim erlebte ein Auf und Ab: In der Spanischen Zaitsev-Variante opferte er mit Schwarz einen Springer für zentrale Bauern. Objektiv war das wohl riskant, aber praktisch funktionierte es gut – er stand lange Zeit klar besser. Leider ließ er im Endspiel nach, und sein Gegner konnte die Partie noch drehen.

Martin erspielte sich in der Eröffnung eine klar bessere Stellung.

 

 

Nach 11.e4! dxe4 12.dxc5 Lxc5 13.Sxe4 stand Weiß deutlich angenehmer. Trotz des Vorteils gelang es ihm jedoch nicht, diesen entscheidend auszubauen – die Partie endete schließlich mit einem Remis.

Christian rundete das Mannschaftsergebnis mit einem überzeugenden Sieg ab. In einer Königsindischen Partie mit Schwarz spielte er aktiv, korrigierte ein ungenaues Damenmanöver rechtzeitig und sicherte sich einen schön herausgespielten Punkt.

 

 

In der Diagrammstellung nutzte Christian das typische Manöver 17…Lf6! 18.g3 Lg5!, um die schwarzfeldrigen Läufer zu tauschen und seinen Vorteil weiter auszubauen.

 

 

Am Ende stand ein 3:5 aus unserer Sicht auf dem Spielbericht – die Gastgeber aus Kiel waren an diesem Tag einfach einen Tick besser.

Letzte Runde: Friedlicher Abschluss gegen Hamburg

In der letzten Runde trafen wir auf den Hamburger SK 2 – und es wurde ein recht friedlicher Nachmittag. Die äußeren Bedingungen hatten sich spürbar verbessert: Das Klapperproblem war gelöst, die Sonne hielt sich zurück, und der Raum war angenehm ruhig – endlich gute Spielbedingungen!

Es gab fünf recht schnelle Remis, während auf drei Brettern noch hart gekämpft wurde.

Ich selbst bekam es mit Katalanisch zu tun. Mein Gegner versuchte etwas Druck aufzubauen, doch ich konnte schnell ausgleichen – weder nach der Eröffnung noch im Endspiel hatte Weiß einen Vorteil. Remis nach 36 Zügen.

Gerlef spielte eine starke Partie mit Schwarz im angenommenen Damengambit. Er gewann einen Bauern und stand im Endspiel mit gesundem Mehrbauern sehr aussichtsreich. Leider konnte er den Vorteil nicht verwerten, und die Partie endete ebenfalls Remis.

Martin geriet mit Schwarz in Schwierigkeiten und musste eine Stellung mit Minusbauer verteidigen. Doch er verteidigte sich sehr zäh, bekam am Damenflügel Gegenspiel und rettete am Ende das Remis.

Somit endete die Runde mit einem glatten 4:4 – alle acht Partien wurden unentschieden.

Fazit

Trotz widriger Umstände zu Beginn des Wochenendes und einiger unglücklicher Wendungen am Brett zeigte Werder 2 großen Kampfgeist. Die Mannschaft präsentierte sich insgesamt geschlossen und stabil. Der sichere Platz in der oberen Tabellenhälfte ist ein verdienter Lohn für eine durchweg engagierte Saison. Jetzt heißt es kurz durchatmen – und dann mit neuem Elan in die nächste Spielzeit!

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