Die nächsten Sorgenfalten bekam ich nach knapp 2 Stunden Spielzeit beim Rundgang durch den Mannschaftskampf. Die Stellungen waren soweit ganz okay und weitgehend ausgeglichen, nur bei Olaf konnte von "Ausgleich" keine Rede sein, es war total kompliziert und niemand wusste, wer besser steht. Aber der Zeitverbrauch an unseren "Schwarzbrettern" von David, Maria und Daniel schien mir äußerst kritisch zu sein. Nach 20 Zügen waren die 90 Minuten schon fast verbraucht und bis auf einen kümmerlichen Rest von 3 bis 10 Minuten zusammengeschmolzen. Konnte das gut gehen?
Als nächstes gab es 2 Punktteteilungen an den Brettern von Duong und Detlev. Bei Duong war ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett, bei Detlev eine sehr unübersichtliche, aber ziemlich verrammelte Stellung. Also leistungsgerecht! Dann kam der Coup von Olaf: Ein Qualitätsopfer im 12. Zug vom Feinsten: 9.Th1-g1 10.Tg1-g5 und 12.Tg5xe5 - "fire on board" und Olaf war in seinem Element! Nach 21 Zügen war die Partie vorbei und wir lagen 2:1 in Front!
Danach begann an allen Brettern die Zeitnotphase und ich wusste nicht, wie es bei meinen Mannschaftskolleg:innen aussah. Meine eigene Partie hatte mich voll im Griff. Erst hatte ich leichten Vorteil, dann dachten wir beide, ganz gut zu stehen, und schließlich unterlief meinem Gegner in ausgeglichener Stellung und beiderseitiger Zeitnot ein Fehler, der mich auf die Siegerstraße brachte. Zeitkontrolle, 40 Züge geschafft, Gewinnstellung! Und die anderen Ergebnisse?? Es lief blendend für uns: David hatte am Spitzenbrett eine passive Stellung trotz knapper Zeit solide gehalten und ein wichtiges Remis erzielt. Maria hatte an Brett 3 mit noch weniger Zeit eine wahrscheinlich ausgeglichene, aber schwierige Stellung souverän gewonnen, "Ukrainische Schule" meinte unser Trainer dazu, er muss es wissen!