Der Saisonauftakt unserer Dritten beim HSK Lister Turm II in Hannover ist leider daneben gegangen – mit 2,5:5,5 gab es beim Absteiger aus der 2. Bundesliga eine nicht unerwartete, aber doch heftige Niederlage, die etwas zu hoch ausfiel.
Der Saisonauftakt unserer Dritten beim HSK Lister Turm II in Hannover ist leider daneben gegangen – mit 2,5:5,5 gab es beim Absteiger aus der 2. Bundesliga eine nicht unerwartete, aber doch heftige Niederlage, die etwas zu hoch ausfiel.
Der Wettkampf in Hannover stand unter keinem guten Stern. Zunächst fielen zahlreiche Stammspieler aus und dann gab es wenige Stunden vor dem Wettkampf eine weitere krankheitsbedingte Absage. Glücklicherweise konnte - noch kurz vor dem Frühstück! - Detlef Schötzig als Ersatzmann gewonnen werden. Aber auch Daniel Chitsazian war noch nicht wieder ganz gesund …
Auch der HSK Lister Turm konnte keineswegs in Bestbesetzung antreten, hatte aber eine sehr ausgeglichene und starke Mannschaft am Start.
Es begann mit einer deutlichen Niederlage von Daniel an Brett 4, der nicht gut aus der Eröffnung gekommen war und sich dann mit seiner Dame im gegnerischen Lager verirrte – sie wurde dort gefangen und das Ende der Partie war damit besiegelt.
Deutlich besser hatte Reiner Franke am 6. Brett die Eröffnung gestaltet. Er berichtet:
„In einer wissentlich oder unwissentlich anspruchslosen Behandlung meines (schwarzen) beschleunigten Drachen hatte ich bis Zug 17 optimal(!) gespielt, sogar mit einer theoretischen Neuerung/Verbesserung im 13. Zug. Gleichwohl spielte Weiß so umsichtig, dass nach einer kleinen lässlichen Sünde mein Vorteil in dem entstandenen Doppelturm-, Doppelläufer-Endspiel nur um die -0.55 betrug. Im 20. Zug aktivierte meine Gegnerin ihren freien c-Bauern, worauf sie sehr stolz war, was aber witzigerweise meinem freien a-Bauern auf einmal neue und für Weiß gefährliche Perspektiven eröffnete. Das realisierte ich Engine-inspiriert aber erst zu Hause. In beiderseitig beginnender Zeitnot wickelte ich die Partie lieber mit einer Zug-Wiederholung ins Remis ab.“
Noch viel schlimmer erwischte es Sascha Pollmann an Brett 7: Er war nicht besonders gut aus der Eröffnung gekommen, als er sich mit einem mutigen Qualitätsopfer gutes Gegenspiel verschaffte. Seinem Gegner gelang es nicht, seine wacklige Königsstellung zu konsolidieren und Sascha kam mit einer Serie starker Züge deutlich in Vorteil, sein Gegner opferte die Dame, aber Sascha hatte eine klare Gewinnstellung … die er kurz vor der Zeitkontrolle durch einen furchtbaren Fehler vergab, die Engine springt von +6 auf -3, und wenige Züge später aufgeben musste. Was für ein Pech!
Dafür hatte euer Berichterstatter ziemlichen Dusel. Sein Gegner kannte sich in der Eröffnung deutlich besser aus und kam mit den schwarzen Steinen in einer umkämpften Partie langsam aber sicher in Vorteil. Allerdings kamen wir beide in Zeitnot und das Glücksspiel begann: Zunächst unterlief mir ein schwerer Fehler, der eine Qualität kostete und aus einer schlechteren eine glatt verlorene Stellung machte. Aber wenige Züge später revanchierte sich mein Gegner und übersah seinerseits eine simple Springergabel – wonach die Partie vollständig ausgeglichen war. Nach der Zeitkontrolle schüttelten wir beide den Kopf und einigten uns auf Remis.
Ebenfalls einen halben Punkt sicherte unser „Last-minute-Joker“ Detlef Schötzig, weitgehend ohne große Fehler und Aufregungen. Nach dem Abtausch aller Schwerfiguren in der offenen c-Linie besaß Weiß etwas Raumvorteil und Detlef dafür das Läuferpaar. Die Stellung war total ausgeglichen und nach der Zeitkontrolle wurde Frieden geschlossen.
Beim Zwischenstand von 1,5:3,5 wurde nur noch an den drei Spitzenbrettern gekämpft. Unsere Hoffnungen konzentrierten sich auf Peter Lichman, der am 2. Brett mit den schwarzen Steinen zunächst eine schwierige Eröffnungsphase überstehen musste, dann nach und nach ausgleichen konnte und schließlich im Mittelspiel langsam die Initiative übernahm. Bei der Zeitkontrolle stand er schon besser und mit guter Endspieltechnik brachte er den vollen Zähler nach Hause und verkürzte zum 2,5:3,5.
Allerdings sah es bei den beiden letzten Partien nicht nach einem grün-weißen Wunder aus. David Kardoeus war etwas schlechter aus der Eröffnung gekommen, verlor im Mittelspiel einen Bauern und suchte seine Rettung in einem schlechten Turmendspiel, die bekanntlich „immer Remis“ sind. Diesmal aber leider nicht – und Lister Turm hatte den Wettkampf gewonnen!
Am Spitzenbrett hatte unser Trainer David Lobzhanidze lange Zeit eine völlig ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Allerdings war nach der Zeitkontrolle ein – objektiv immer noch ausgeglichenes - Springerendspiel entstanden, das für David durchaus schwieriger zu spielen war. Als nach fünf Stunden die zweite Zeitnotphase begann und das Remis schon fast perfekt schien, übersah David einen teuflischen Trick seines Gegners, sein Springer wurde vom gegnerischen Springer „dominiert“ und vom gegnerischen König so weit abgedrängt, dass die Partie plötzlich verloren war.
Hätte, hätte, … sicherlich hatten wir genug Chancen, um einen Punkt aus Hannover mitzunehmen, aber letztlich war unsere Niederlage verdient, wenn auch etwas zu hoch ausgefallen. Gegen eine der stärksten Mannschaften in der Oberliga ist das noch zu verschmerzen – aber wir werden uns unbedingt steigern müssen! Am besten schon am 10. November beim Heimspiel gegen den SV Hellern.