Ich kam wieder zum Einsatz und spielte gegen IM Anna Sargsyan.
Sie spielte einen ungenauen Zug gegen meine Rossolimo-Eröffnung. Ich wusste zwar, dass dieser Zug ungenau sein muss, ich wusste allerdings nicht, warum. Es gab so einige Kandidatenzüge und ich fand zunächst die besten Züge. Aber Schach ist manchmal echt schwierig: Nachdem ich zunächst die genausten Züge zum Vorteil gefunden hatte, fand ich den vierten einzigen Zug, der Vorteil verspricht, dann nicht mehr. Und schwups, fand ich mich in einem schlechteren Endspiel wieder, in dem ich mich gegen das Läuferpaar verteidigen musste. Meine Gegnerin verstand es, mir große Probleme zu stellen, sodass meine Stellung immer schlechter wurde. Doch dann war sich meine Gegnerin ihrer Sache zu sicher: mit 50 Minuten auf der Uhr blitze sie eine Abfolge von sieben Zügen herunter und überlegte pro Zug keine 10 Sekunden. Die ersten fünf Züge davon waren noch gut, aber der sechste gab mir eine Chance zurück in die Partie zu finden. Danach verteidigte ich mich hartnäckig und ließ keine Gewinnchancen mehr auftauchen. So hielt ich schließlich Remis.
Leider lief es für das Team insgesamt nicht gut: Josefine und Dinara mussten sich geschlagen geben, Elisabeth remisierte.
Eine Mannschaft-Niederlage in der letzten Runde tut natürlich besonders weh, da man dadurch noch von vielen Mannschaften auf den letzten Metern überrollt wird. Letztendlich landeten wir auf Platz 22.
Eine sehr positive Nachricht gab es dennoch: Elisabeth holte die Silber-Medaille für ihre Performance am zweiten Brett.
Indien holte Doppel-Gold. Das indische Männerteam fegte regelrecht durchs Feld und ließ keinen Zweifel an ihrer Goldmedaille aufkommen. Bei den Frauen blieb es bis zum Schluss spannend: Kasachstan und Indien lagen vor der letzten Runde gleich auf. Da jedoch Indien mit einem überzeugenden 3,5-0,5 gegen Aserbaidschan gewann, während Kasachstan gegen die USA nicht über ein 2-2 hinauskam, holte sich Indien auch bei den Frauen die verdiente Goldmedaille.
Am Free Day und an den Tagen, an denen ich ausgesetzt habe, hatte ich auch etwas Zeit Budapest zu erkunden.
So machte ich u.a. eine Bootsfahrt auf der Donau vorbei am gewaltigen Parlamentsgebäude.
Vom Budaer Schloss, der Matthias Kirche und der Fischer-Bastei hatte man eine tolle Aussicht über die Stadt.