Bremer Seniorenteam sensationell Dritter!

Klaus Rust-Lux, Karl Juhnke, Reiner Franke, Stephan Buchal und der DSB Seniorenreferent Wolfgang Block --- Foto: Hartmut Metz
Schach
Montag, 30.09.2024 / 20:33 Uhr

Stephan Buchal

Bei der 32. Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaft der Ländermannschaften konnte die Bremer Auswahl überraschend – und zum ersten Mal überhaupt? - aufs imaginäre Siegertreppchen steigen und den 3. Platz erklimmen. Zwei Werderaner waren erfolgreich mit von der Partie.

Wie im Seniorenschach mittlerweile üblich, wurden die Meisterschaften in zwei Gruppen ausgetragen: 50+ und 65+. Die Jungseniorengruppe war wieder ziemlich dünn besetzt, nur 8 Mannschaften waren gemeldet (darunter auch viele ältere Semester jenseits der 65) und spielten in einem Rundenturnier den Meister aus. Bei den 65er waren immerhin 17 Ländermannschaften am Start, darunter auch der Blindenschachbund, sowie jeweils 2 Mannschaften aus Hessen und Sachsen und sogar 3 aus Bayern. Gar nicht am Start waren so renommierte Verbände wie Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland. Das Bremer Team (mittlerweile alle 70+) trat in beinahe traditioneller Besetzung an: die beiden Werderaner Reiner Franke und Stephan Buchal, Karl Juhnke aus Delmenhorst und Klaus Rust-Lux von der Bremer SG.

In dem sehr ausgeglichenen Feld waren vor allem die stark besetzten Badener, aber auch die Teams aus Württemberg und Schleswig-Holstein (mit GM Kalinitschew) favorisiert.

In der ersten Runde bekamen wir es mit den Brandenburgern zu tun. Während ich ziemlich schnell zum Remis ausgebremst wurde, stellten Reiner und Karl mit überzeugenden Gewinnpartien den Matchsieg sicher. Klaus‘ Niederlage war nur noch Ergebniskorrektur.

In der zweiten Runde kam dann gleich der erste dicke Brocken: Württemberg! Während es an den Brettern 2-4 ziemlich ausgeglichen verlief und wir schon 3 Remis eingesammelt hatten, ging es in meiner Partie hoch her - erst stand ich etwas besser und hoffte auf einen vollen Zähler, dann unterlief mir ein schlimmer Patzer, nach dem mein Gegner auf Gewinn stand – und schließlich gelang es mir, die Partie so kompliziert zu halten, dass in beiderseitiger Zeitnot wieder alles möglich schien und wir doch noch Remis vereinbarten. 2:2 gegen Württemberg, wir waren guter Stimmung!

Runde 3 bescherte uns die starke Mannschaft von Bayern 1. Den Anfang machte Reiner mit einer Glanzpartie gegen Karl-Heinz Göhring! Er kam mit großem Vorteil aus der Eröffnung und nach einigen Ungenauigkeiten konnte er bald seinen zweiten vollen Punkt realisieren! Klaus stand gut, Karl ebenfalls und ich konnte mich mit den schwarzen Steinen bald darauf ein Remis erzielen. Karls erfahrener Gegner konnte trotz großer Zeitnot die Partie gerade noch so retten, aber Klaus machte mit einer sehr schönen und spannenden Partie den Sack zu: 3:1 gegen die Bayern! Wir waren weiterhin in der Spitzengruppe.

Die 4. Runde bescherte die Spitzenpaarungen Baden - Württemberg und Bremen - Schleswig-Holstein! Das Südwestdeutsche Lokalderby endete schnell und freidlich mit 4 Remisen und auch im Norddeutschen Derby machten Klaus und Karl bald Remis. Ich musste gegen Kalinitschew kämpfen und Reiner stand etwas bequemer gegen FM Gruzmann. Da auch der Großmeister keinen Vorteil nachweisen konnte, gaben wir simultan beide Partien Remis – das nächste 2:2 gegen eine Spitzenmannschaft.

In der 5. Runde ging es dann gegen Baden: Klaus missglückte sein geliebter Pirc gegen Vatter und er verlor schnell. Reiner wurde als Schwarzer im Rossolimo langsam aber sicher von Podat überspielt und Karl verlor einen hochkomplizierten Königsinder nach noch längerem Kampf gegen Kiefer. Ich war gegen Raupp mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung gekommen, war meiner persönlichen Remisserie überdrüssig und versuchte stundenlang, im Endspiel mein Läuferpaar gegen Läufer+Springer zur Geltung zu bringen. Aber es gibt doch Festungen – und wir gingen schließlich mit 0,5:3,5 baden.

Nach diesem Schock waren wir in der 6. Runde gegen Sachsen 1 wenig kampfeslustig. Die frühen Remisangebote unserer Gegner nahmen nacheinander erst euer Berichterstatter, dann Klaus und auch Karl an. Reiner wollte noch ein bisschen kämpfen, aber stellte seine Bemühungen bald danach ebenfalls ein. Das 2:2 war nach wenig mehr als einer Stunde (!) perfekt. Die Alten sind müde?!

Vor der letzten Runde führte Baden mit 11 Punkten, vor Württemberg 9, Schleswig-Holstein 8, NRW, Bremen, Sachsen und Niedersachen mit je 7 Punkten.
Baden hatte schon gegen fast alle Spitzenmannschaften gespielt und wenig Mühe, zum Schluss auch noch Niedersachsen mit 3:1 zu bezwingen. Sachsen und Hessen trennten sich schnell 2:2, Württemberg kämpfte gegen Schleswig-Holstein um Silber und wir hatten noch eine kleine Chance, bei einem Erfolg gegen NRW sogar Platz 3 zu erobern …

Und der Kampf lief richtig gut: Klaus hatte in der Eröffnung ernste Probleme, aber konnte nach einer Ungenauigkeit seines Gegners ausgleichen und den ersten halben Punkt sicherstellen. Ich lehnte ein frühes Remisangebot meines Gegners ab und wollte endlich die Remisserie beenden. Karl stand gut und Reiner hatte eine völlig undurchsichtige Partie. Es wurde über die volle Distanz gekämpft - mir gelang endlich meine erste Gewinnpartie in diesem Turnier, Karl hatte in ausgeglichener Stellung ein bisschen Glück, dass sein Gegner eine einfache Matt-Kombi übersah und beim Stand von 2,5:0,5 wurde die letzte Partie Remis gegeben. 3:1 gegen NRW!

Jetzt hing alles vom Kampf der Württemberger gegen Schleswig-Holstein ab. Württemberg führte 2:1, aber Kalinitschew kämpfte um den Ausgleich, der Schleswig-Holstein Bronze gesichert hätte. Aber das Endspiel war Remis – und wir wurden tatsächlich Dritter!!

Baden war die stärkste Mannschaft und gewann deutlich vor Württemberg. Im Turnier 50+ war der Endstand gerade andersherum: Württemberg gewann vor Baden, Dritter war NRW.

Unser Erfolg war knapp, aber nicht unverdient. In den 7 Runden haben wir gegen alle Teams von Platz 1 bis 8 gespielt, und auch unsere ELO-Bilanz (Karl +14), Reiner (+7) und ich (+6) war überwiegend positiv. Nur Klaus hatte am Ende 7 Pünktchen eingebüßt.

Nächstes Jahr geht es wieder zur selben Zeit an den selben Ort: Bad Soden-Salmünster. So langsam müssen wir uns um „Nachwuchs“ bemühen und auch ein Bremer Jungseniorenteam (50+) sollte endlich mal dabei sein - es ist ein wirklich nettes Turnier und bestens organisiert!

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