Am Samstag eröffnete unser Match gegen Heimbach-Weis-Neuwied das Wochenende. Auf dem Papier waren wir allenfalls leichter Favorit gegen die Rheinländer mit dem schwierigen Namen, die uns einen ebenso schwierigen Kampf lieferten. Zahar wurde in der Eröffnung überrascht, neutralisierte den Vorteil seines Gegners jedoch souverän und einigte sich in dann schon leicht angenehmerer Stellung auf Remis. Auch Lucas kam nicht über eine Punkteteilung hinaus: Sein Gegner hatte keine große Sorgen, seine leicht schlechtere Stellung zu behaupten, und verpasste sogar zwischendurch eine gute taktische Möglichkeit auf mehr. Auch Roeland musste sich alsbald in einer von beiden Seiten einwandfrei geführten Partie mit Remis zufrieden geben.
Ansonsten hatten wir zunächst leichte Feldvorteile in den Partien von Luke, Bobby und Lara, andererseits ich und vor allem Velimir aber auch gewisse Probleme. Während Lara nun etwas verfrüht taktische Verwicklungen einleitete, die letztendlich nur zu vielen Abtäuschen und einem weiteren Remis führten, überspielte Bobby seinen Gegner mit Schwarz in einer Karlsbader Struktur nach allen Regeln der Kunst. Instruktiv bestrafte er die etwas zu kreative Stellungsbehandlung seines Gegners und sicherte uns somit, wie schon so oft in dieser Saison, die Führung. Dieser Sieg markierte bereits den vierten aus fünf Partien für unseren australischen Neuzugang, der wahrlich keine lange Eingewöhnungszeit gebraucht hat!
Es galt nun also in den verbliebenen Partien, die Führung über die Ziellinie zu bringen. Luke konnte zwar ohne jegliches Risiko im Endspiel Druck machen, und tat dies in typischer McShane-Manier auch noch über 7 Stunden lang, doch zu keiner Zeit sah es wirklich nach mehr als dem halben Punkt aus, der letzten Endes heraussprang. Gewisse Sorgen gab es bezüglich meiner Partie, in welcher ich ein objektiv unproblematisches, aber durchaus unangenehmes Endspiel zu verteidigen hatte. Ich investierte viel Zeit, um den besten Ausweg aus meiner passiven Lage zu finden, und es gelang mir, fehlerfrei den Remishafen anzusteuern. Somit verblieb, neben Dauerbrenner Luke, nur noch Velimirs Partie am Spitzenbrett. Dieser hatte seine Probleme in der Eröffnung inzwischen bereits gut gelöst, als seinem kroatischen Kontrahenten GM Leon Livaic ein ebenso unscheinbarer wie kapitaler Fehler unterlief, nach welchem er plötzlich kein Mittel mehr hatte, die schwarzen taktischen Ideen zu kontrollieren. Velimir schlug eiskalt zu: