Mit nach wie vor einem halben Punkt Vorsprung ging es für Collin in Runde 8 gegen FM Jonas Gallasch. Dieser überraschte früh mit dem scharfen f3-Nimzoinder, welchen wir überhaupt nicht auf dem Schirm hatten. Ein wenig Improvisation von Collin ging auf wie Hefeteig, mit energischem Spiel erreichte er eine Stellung mit Mehrbauern. Es ging jedoch nach wie vor taktisch zu, und auch wenn ein Gewinn zum Greifen nahe schien, war die zähe Verteidigung letztendlich nicht zu überwinden und der Punkt wurde geteilt. Glücklicherweise erreichte auch Bilovil nichts gegen Hommer, sodass Collin seinen Vorsprung in die Schlussrunde mitnahm.
In dieser musste er mit Weiß gegen denjenigen ran, der ihn letztes Jahr in derselben Farbkonstellation geschlagen und dadurch früh jegliche Meisterschaftshoffnungen gedämpft hatte: Jakob Weihrauch. In unseren Kalkulationen sollte hierbei auch ein Remis wahrscheinlich zum Titel ausreichen, da Collin immerhin auch 1,5 Buchholzpunkte vorne lag. Auch klar war jedoch, dass dieser Vorsprung im Falle ungünstiger Ergebnisse alles andere als stabil sein würde. Daher entschieden wir uns, den g3-Najdorf des Vorjahres zu wiederholen: Das Ziel war eine risikolose Stellung, ohne dabei gleich alle Gewinnchancen aufzugeben. Und dieser Plan funktionierte gut: Collin kannte sich besser aus und erreichte bald eine sehr vielversprechende Stellung.