Lara Schulze verteidigt Deutschen Meistertitel im Schnellschach!

Schach
Mittwoch, 28.09.2022 / 17:12 Uhr

Lars Milde

Am 24./25. September 2022 fand in Göttingen die Deutsche Frauen-Schnellschachmeisterschaft statt. Die Bedenkzeit betrug je Spielerin 15 Minuten zuzüglich 10 Sekunden je Zug. Gespielt wurden 9 Runden nach Schweizer System, wovon die ersten fünf Runden am Samstag gespielt wurden, der restlichen vier am Sonntag.

Mitten im Geschehen dabei war unsere frisch gekürte Deutsche Meisterin im „Normalschach“ Lara Schulze, die ihren im letzten Jahr errungenen Titel im Schnellschach unbedingt verteidigen wollte.

Im letzten Jahr war Lara wie ein Orkan durch die Meisterschaft gefegt und stand nach acht Runden und acht Siegen bereits vor dem letzten Durchgang als Siegerin fest. Dieses Mal war es ungleich schwerer, denn als Titelverteidigerin wird man nicht mehr unterschätzt, aber es begann mit zwei Siegen sehr viel versprechend:

In der ersten Runde entstand nach 34 gespielten Zügen folgende Stellung:

Laras Gegnerin Heike Gerrmann spielte 35.Txa5(?), was die hübsche taktische Pointe 35…Lxb3! 36.Lxb3 Td3+ nebst Txb3 und gewonnenem Turmendspiel aufs Brett zauberte. Wie Lara auf Ihrer Homepage feststellt, hätte der hübsche Enginezug 35.Kf2! zu einem ausgeglichenen Endspiel führen können. Ohne das Schach auf d3 geht der Läufertrick Lxb3 jetzt nicht mehr und Weiß gewinnt den Bauern a5. Tricky, aber fürs Schnellschach vielleicht einen Tick zu schwierig.

In der zweiten Runde überspiele Lara ihre Gegnerin Maria Kozachenko mit Weiß ziemlich glatt und eindeutig.

Die dritte Runde bescherte mit der späteren Zweitplatzierten Marharyta Khrapko einen dicken Brocken. Lara quälte sich durch ein schwieriges Endspiel mit einem Minusbauer. Nachdem ein Turmpaar und die Damen vom Brett verschwanden, lichteten sich die Reihen und Lara konnte sich in ein ausgeglichenes Endspiel retten (siehe Foto):

In der vierten Runde musste Lara gegen die spätere Dritte Brigitte von Hermann ran und erspielte sich eine glatte Gewinnstellung:

In dieser großartigen Stellung stehen alle weißen Figuren zum finalen Angriff bereit:
27.h4!! Qxh4 (27... Qe7 28. g5 Qd7 29. g6) 28. Bxf7+
A) 28... Kh7 29. Bg5! Qxg5 (29... hxg5 30. Rh1) 30. Qxg5 hxg5 31. Rh1#
B) 28… Kxf7 29. Qd5+ Kf6 30. Bg3 Dg5 31.Kh3! Se5 32.Lh4 (Wohl dem, der eine Engine hat.)
Lara spielte stattdessen 27.Lf3 und war später glücklich über den halben Punkt: „Über die Punkteteilung war ich schließlich aufgrund meiner wenigen Zeit froh.“

Eine extrem wichtige Partie für den weiteren Turnierverlauf war dann die fünfte Runde gegen die zu diesem Zeitpunkt führende Luisa Bashylina, die die ersten vier Partien allesamt gewinnen konnte. Ein Sieg musste also her!

Nach einem dramatischen Partieverlauf und mit jeweils nur noch knapp 30-40 Sekunden auf der Uhr schlug Luisa Bashylina mit dem Turm einen falschen Bauern. Nach sagenhaften fünf (!) Sekunden fand Lara den Gewinnzug und setzte ihre Gegnerin wenig später matt. Das Drama ist zu sehen auf:

https://www.youtube.com/watch?v=qMqbDBAB9Us

Das Video empfehle ich als absolutes MUSS!

Somit war Lara mit Abschluss des ersten Tages wieder in der absoluten Spitzengruppe und der Sonntag begann mit zwei glatten Siegen gegen Johanna Blübaum und Lena Mader. In der achten Rune schaffte Laras Gegnerin Ornella Falke ein verdientes Remis in stets ausgeglichener Stellung. Da sich Laras Gegnerinnen aber gegenseitig immer wieder Punkte abnahmen, führte Lars vor der letzten Runde mit einem halben Punkt und es kam zum Showdown gegen Alisa Frey. In meinen Augen war diese letzte Partie die beste Partie von Lara: Strategisch, taktisch und technisch eine blitzsaubere Partie. Bereits im 18. Zug führte ein grober Fehler zu einer Gewinnstellung, die Lara dann perfekt zum vollen Punkt ummünzte und ihren Titel erfolgreich verteidigen konnte.

Herzlichen Glückwunsch!!!

Endstand nach neun Runden:

  1. Lara Schulze                       7,5 Punkte
  2. Marharyta Khrapko             7,0 Punkte
  3. Brigitte von Hermann         6,0 Punkte
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