Der Kampf im Hamelner Jugend- und Kulturzentrum „Regenbogen“ begann mit einem Paukenschlag – nach knapp 3 Stunden hatte Max seinen nominell deutlich stärkeren Gegner Felix-Hagen Jacobi mit einem schwungvollen Mattangriff bezwungen. Jacobi hatte frühzeitig lang rochiert und geriet nach einem kräftigen Springeropfer in eine aussichtslose Lage. Nach 19... Ta8-c8 gab es schon keine Verteidigung mehr. Die Partie endete mit 20.Lc4 Db2+ 21.Kd3 dxc4+ 22.bxc4 Td8+ und Weiß gab auf, denn sein König wird mitten auf dem Brett mattgesetzt.
Kurz darauf konnte euer Berichterstatter schon den zweiten Sieg für die Grün-Weißen einfahren, ebenfalls mit den schwarzen Steinen. Auch Matthias Tonndorf hatte frühzeitig lang rochiert, um seinerseits einen Angriff gegen meinen König vorzubereiten. Allerdings war das schwarze Gegenspiel schneller und nach einigen Ungenauigkeiten war die Partie in der Diagrammstellung bereits entschieden. Die eine Mattdrohung 28...Dxc2 konnte Tonndorf mit 28.Tc3 abwehren, aber gegen die zweite Drohung 28... Ta1+ nebst 29.. Da2 matt war er machtlos. Es lief beinahe wie am Schnürchen für Werder!
Allerdings gab es einen kleinen Rückschlag. Detlev Diederichsen spielte eine saubere Partie, konnte seinen jungen Gegner Jan Helmer unter Druck setzen und erreichte eine verheißungsvolle Angriffsstellung. Im entscheidenden Moment fand er allerdings nicht die anspruchsvolle Gewinnfortsetzung, verlor den Faden und musste sich schließlich geschlagen geben - schon wieder ein Schwarzsieg, diesmal für Hameln. Ein Remis steuerte Sascha Pollmann bei, der mit den schwarzen Steinen den weißen Raumvorteil jederzeit kompensieren konnte, der Friedensschluss war ein logisches Ergebnis.
Für den nächsten Schwarzsieg sorgte dann aber Nils-Lennart Heldt wieder für die Grün-Weißen. Er spielte eine sehr klare Partie, nahm seinem Gegner bei besserer Stellung einen Bauern ab und trieb schließlich den weißen König quer übers Feld. In der Diagrammstellung konnte er ihn sauber erledigen: Nach ...Te6+ nebst ...Ld6 und ..Lc6 stand der weiße König auf der gegnerischen Grundreihe einen Zug vorm Matt: 3,5:1,5.
Mittlerweile hatte auch Peter Lichman am Spitzenbrett mit Weiß (!) in (fast) verlorener Stellung noch einen wichtigen halben Zähler gerettet, weil dem starken Winfried Bode kurz vor der Zeitkontrolle ein Fehler unterlief, nach dem die Stellung völlig ausgeglichen war. Und schließlich gelang es André Büscher den entscheidenden halben Zähler zum Mannschaftssieg abzusichern. Nach einer gelungenen Anfangsphase geriet er im Mittelspiel in Bedrängnis, allerdings war sein Gegner in heftiger Zeitnot und übersah in deutlich vorteilhafter Lage eine dreifache Stellungswiederholung. André reklamierte, der Schiedsrichter überprüfte und das Remis wurde besiegelt. 4,5:2,5 für Werder!