2. Bundesliga in unserer Hauptstadt – Werder Bremen zu Gast in Berlin

Werder 2 in Berlin
Schach
Sonntag, 26.06.2022 / 17:47 Uhr

Hannes Ewert

Wenn man die Überschrift liest, könnte man meinen, dass es um Fußball geht. Dem ist nicht so, nachdem die Herthaner das Relegationsspiel knapp und quasi nur durch Kampf doch noch gewinnen konnten. Doch die 8 Werderaner (Jonathan Carlstedt, Gerlef Meins, Sven Joachim, Martin Breutigam, Christian Richter, Hannes Ewert, David Kardeous und Olaf Steffens) haben die Reise nach Berlin nicht wegen des Ballsports, sondern aufgrund des schönen Brettspiels aufgenommen.

Der Großteil der Mannschaft reiste am Freitag an, das City Berlin East Hotel bot uns nicht nur ein gutes Frühstück mit viel Auswahl, sondern auch einen schönen Unterschlupf in schwindelerregender Höhe. So kamen wir im 8., 10., 11. und 12. Stock unter.

Am Freitagabend kam ich nach rund 5 Stunden Anreise + leerem Magen am Hotel an. Nachdem mich Christian direkt in Empfang nahm, ging es auch schon zum „Late Night Walk“. Knappe 90 Minuten und 15.000 Schritte später, kamen wir wieder, mit Pizza gestärkt, am Hotel an. Daraufhin wurde der Abend noch ein wenig ausgeklungen, denn am nächsten Tag ging es um 14.00 Uhr gegen das Team von Rotation Pankow. Wir spielten in folgender Aufstellung:

An 6 von 8 Brettern waren wir zahlenmäßig überlegen, dies galt es dann auch umzusetzen. Wie man den Startnummern entnehmen kann, reisten wir ersatzgeschwächt an, Pankow fast mit Bestbesetzung.  Es entwickelte sich ein spannender Kampf, den Gerlef zuerst mit einem Remis einleitete. Nach kurzer Eröffnungsphase und keinerlei Probleme, willigte Gerlef als Schwarzspieler in ein Remis ein.

Danach folgte schon der erste Sieg. Nach 25 Zügen gab mein Gegner auf, da er hoffnungslos auf Verlust stand. In folgender Situation konnte ich die Stellung in die Siegesrichtung lenken. Gegen die Drohung f4 und Sg3+ oder Te5 nebst Tg5 gibt es keine gute Antwort. Deshalb entschloss sich mein Gegner nach f4 die beiden Läufer abzugeben. 2 Springer für einen Turm zu verwerten sind in einer solchen Stellung eine Frage der Technik.

Relativ zeitgleich beendeten Sven und Joachim ihre Partien, weitere 1,5 Punkte gingen auf unser Konto. Sven hatte sich mit Weiß eine leichte Druckstellung erarbeiten können. Dieser Druck verpuffte aber leider sehr schnell, nachdem ein Springerzug in der Vorausberechnung sich als doch nicht so gut herausstellte, wie er schien.

Jonathan überraschte seinen stark aufspielenden Gegner früh in der Eröffnung, der davor nur gegen die serbische Nummer 1 Velimir Ivic verlor. Nachdem Szelag nicht die richtigen Züge fand wickelte Jonathan geschickt in ein Endspiel mit Mehrmaterial um, was er souverän verwertete. Zwischenstand war somit 3-1 – Olaf, David, Christian und Martin waren alle noch am Spielen.

Leider musste kurze Zeit später Olaf die Segel streichen, nachdem er sich veropfert hatte. Schade! Christian willigte kurze Zeit später ins Remis ein, nachdem sich viel abtauschte und ein ungleichfarbiges Läuferendspiel mit einem Turm herauskristallisierte. Wir hatten somit 3,5 Pkt, doch es war wirklich nicht klar, wo wir den 4. Mannschaftspunkt, geschweige denn den weiteren halben Punkt zum 4,5 – Sieg herholen. Martin stand schlecht, hatte kompensationslos einen Bauern weniger und verteidigte sich mühsam und zäh. David hatte es in einer Zeitnotschlacht und einer unübersichtlichen Stellung auch nicht die einfachste Hausaufgabe zu erledigen. David löste es aber bravourös und konnte mithilfe einer kleinen Kombination den Sieg einfahren. Was zog David hier?

Lösung: Lxf6 Dxf6 und Dd4!! Überlastung der schwarzen Stellung.
Sc6 – Txe7+ Sxe7 und Txe7 1-0

So hatten wir unser Ziel, den Mannschaftssieg, erstmal erreicht. Leider musste Martin nach langem und zähem Kampf aufgeben, schade!

Nach dem Kampf ging es zum gemeinsamen Abendessen in der Pizzeria, unweit von unserem Hotel. Wir ließen den Abend bei ein paar Bier, witzigen Geschichten und einer weiteren Pizza ausklingen (leider ohne gemeinschaftliche Analyse, weil wir kein Brett mitgenommen haben. ☹

Am nächsten Morgen ging es schon früher los, dieses mal um 11 Uhr gegen die Schachfreunde aus Berlin. Hier handelte es sich um die 2. Mannschaft. Wir behielten unsere Aufstellung bei, die Berliner rotierten im Vergleich zum Vortag.

Am Sonntag war sprichwörtlich der Wurm drin. Gerlef verlor leider im Königsinder, da er nicht schnell genug auf dem Damenflügel eindringen konnte. Marc Morgunov hatte ein Sahne-Wochenende, konnte nicht nur IM Gerlef Meins, sondern auch den Weltklasse-Schachspieler Bartosz Socko niederringen!

David trennte sich mit einem friedlichen Remis von seinem Gegner, nachdem sich vieles abtauschte und kaum noch was los war. Sven verlor die Kontrolle über seine Stellung, danach auch einen Bauern. Nachdem Agopov clever in ein Damenendspiel abwickelte und den Freibauern laufen ließ, musste Sven leider aufgeben.

Christian konnte mithilfe eines Dauerschachs ein Remis forcieren. Die Königsstellung von Florstedt war trotz Mehrfigur einfach zu schwach, sodass ein weiterspielen in großem Materialverlust geendet wäre.

Jonathan zeigte wieder einmal seine Kondition und versuchte ein Turm-Endspiel mit Mehrbauern noch auf Gewinn zu drücken. Doch Schmidek zeigte seine Verteidigungskünste und hielt das Endspiel doch noch.

Leider verlor ich ziemlich naiv meine Weißpartie gegen den starken FM Chatzidakis. Nach ungewöhnlicher Eröffnung entstand eine Stellung, bei der ich um Ausgleich kämpfen musste. Mit geschickten Zügen wurde die schwarze Stellung immer besser, bis ich dann ganz eingestellt habe.

Den Fluch der Weißpartien-Niederlagen konnten auch Olaf und Martin nicht brechen. Nach langem Kampf mussten auch die beiden die Segel streichen. Eine ziemlich bittere Pille, alle 4 Weißpartien zu verlieren kommt auch nicht vor. Naja, sei´s drum.

Mit 8 Mannschaftspunkten kann man fast nicht mehr absteigen, deswegen ist das Saisonziel schon mal erfüllt!

Am 02 / 03.07 gibt es den letzten Doppelspieltag bei unserem Reisepartner St. Pauli.  Dort treffen dann die Schwergewichte aus Norderstedt und der große Hamburger SK auf die Grün-Weißen.

Wie werden wir die Saison abschließen? Das ist der Stand vor dem letzten Doppelspieltag:

Wir sind im oberen Mittelfeld, eventuell können wir noch einen Platz gut machen und Vierter werden. Kirchweyhe wird wohl den Durchmarsch in Liga 1 machen, die Lingener werden nach dem Abstieg aus der 1. Liga direkt in die 3. Liga durchgereicht. Auch die Pankower werden nach ihrem selbst titulierten überraschenden Aufstieg vermutlich wieder den Gang in Liga 3 angehen müssen. Magdeburg und Norderstedt werden sich im Fernduell noch den letzten Nicht-Abstiegsplatz ausspielen müssen. Wir bleiben gespannt!

Kommende Termine

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