Werder beim chessemy Open

Lara auf Platz 15, Daniel mit Topergebnis

v.l.n.r.: David, Lara, Hannes, Daniel und Collin
Schach
Sonntag, 13.02.2022 / 08:19 Uhr

David Kardoeus

An der ersten Auflage des chessemy Open nahmen fünf Werderaner teil. Während Hannes Ewert und Lara Schulze ein paar Elopunkte zulegten, blieben Collin Colbow und David Kardoeus hinter ihren Erwartungen. Ein fantastisches Ergebnis erzielte Daniel Chitsazian, der von seinem Startrang über 80 Plätze nach oben kletterte und sich 145 Elopunkte dazuverdiente.

chessemy ist eine in 2018 gegründete online-Schachakademie, bei der sich Anfänger und Fortgeschrittene von der Eröffnung bis ins Endspiel Trainingsmaterial anschauen und das Wissen erproben können.

Die Gründer der Schachakademie riefen in diesem Jahr das 1. chessemy Open ins Leben und stellten sich den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie. Organisiert wurde das Event vom Werderaner Jonathan Carlstedt. Das Turnier hat sich über 9 Tage erstreckt und wurde dual aufgebaut: am Vormittag um 11 Uhr fand die Runde statt, sodass man zum Ausschlafen und für ein ergiebiges Frühstück genug Zeit hatte. Am Abend fand um 19.30 Uhr ein Schachseminar statt, sodass man sich auch während des Turniers weiterentwickeln konnte – Titelträger (unter anderem GM Dmitrij Kollars) lieferten häppchenweise Leckerbissen in mundgerechten Konsumstücken. So wurde zeitgleich auch ein bisschen Werbung für die online-Kurse gemacht, die um einiges umfangreicher sind als die 90-minütigen Vorträge.

Schachlich lief es zu Beginn für alle sehr gut. Daniel startete mit 2/3, David und Collin trafen in der dritten Runde aufeinander und teilten die Punkte, sodass sie mit 2.5/3 ins Rennen gingen und Lara und Hannes holten sogar die volle Ausbeute aus dem ersten Turnierdrittel.

Hannes  geriet nach den Pflichtsiegen zu Turnierbeginn in das tückische Open-Pendel, zwischen stärkeren und schwächeren Spielern. Gegen die hinter ihm gesetzten Spieler konnte er alles gewinnen, gegen die vor ihm gestarteten musste er sich jeweils geschlagen geben. So landete Hannes ohne eine Punkteteilung mit 6 Siegen auf einem ordentlichen 17. Platz. Das leichte Eloplus kaschiert, dass er gegen die stärkeren nichts Zählbares holte und sich insgesamt etwas mehr erhofft hatte.
Fairerweise muss erwähnt werden, dass Hannes im Auftrag des niedersächsischen Schachverbandes als Trainer eingesetzt war und noch zwei Spieler auf ihre Runden vorbereitete. Seine gute Kondition bewies er in der 9. Runde, wo er als letzte laufende Partie auch noch seine Kenntnis über das Springer-Läufer-Matt nachweisen musste.

„Das Turnier war rundum in sehr kompetenten Händen. Ob regeltechnisch oder organisatorisch: Jonny und das Schiedsrichterteam um IA Dirk Rütemann waren präsent und ansprechbar. Der gesamte Turnierablauf war von Anfang bis Ende sehr professionell durchgeplant und durchgeführt!“
- Hannes

David verlor darauf gegen IM Ruben Gideon Köllner, der später auf dem dritten Platz landete. Das war zwar keine Überraschung, brachte den 25-jährigen aber aus dem Tritt, sodass er in den darauffolgenden Runde unter seinen Möglichkeiten blieb. Dazu gehörten äußerst riskante Manöver, die auch gut und gerne zum Verlust führen können, wie gegen die Schweizerin Nathalie Pelliroco.

Mit der Ausbeute konnte David sicher nicht zufrieden sein, aber das Turnier hat sehr viel Spaß gemacht, und darauf kommt es schließlich an … ;-)

Viele Spieler trugen auch am Brett eine Maske, auch wenn das nicht erforderlich war. Der Turniersaal wurde häufig gelüftet, wodurch es manchmal kühl wurde, einem aber das Gefühl gab, dass die Pandemie sehr ernst genommen wird. Spieler und Organisatoren haben vorbildlich agiert.
- David

 

Collin konnte in der vierten Runde noch gewinnen und war oben dabei, musste sich aber im Anschluss dem GM Adam Kozak geschlagen geben. Danach steckte er eine bittere Niederlage mit Weiß ein, die ihm die Chance auf ein erfolgreiches Turnier nahm, da er in der Folge nur noch schwächere Gegner zugelost bekam.
Mit dem 26 Platz und einer Performance unter 2300 ist Collin nicht zufrieden; ausschlaggebend war dafür seine zweite Verlustpartie gegen einen 2100er; Spaß hat ihm das Turnier trotzdem gemacht!

„Das Hotel war schön aufgebaut, mit einigen älteren Landhäusern. Das ist mal was anderes, als so ein klassischer Hotelblock; der Spielsaal war gemütlich. Zudem gab es tolle Freizeitangebote im Hotel, sodass wir am Nachmittag Darts, Billard, Tischkicker und weitere Sachen spielen konnten. Es gab auch ein Schwimmbad und eine Sauna!“
- Collin

Lara spielte ein gutes Turnier und musste sich lediglich gegen zwei IM‘s geschlagen geben; gegen die GM‘s holte sie hingegen zwei halbe Punkte! Die nominell schwächeren Gegner konnten gegen die U20-Europameisterin die Schwimmsachen mit ans Brett nehmen, denn sie durften Baden gehen. In der letzten Runde hätte Lara mit einem Sieg sogar eine Norm holen und einen der attraktiven Hauptpreise ergattern können, mit ihrer Performance von 2358 ist sie aber trotzdem zufrieden. Ein besonders hübsches Motiv zauberte Lara in der zweiten Runde aufs Brett.

„Ich habe es genossen, so ein schönes Turnier zu spielen und viele (Schach-)Freunde zu treffen.
- Lara

Daniel spielte ein fantastisches Turnier und musste sich nur drei mal gegen Gegner von 2000 Elo oder stärker geschlagen geben. Mit seinen knapp 1600 Elo pflügte er durch die 1900er hindurch und konnte vier starke Siege und ein Remis einfahren. Er ließ so gut wie nichts anbrennen und spielte sehr solide. Mal mit Blick auf die Bauernstruktur und mal mit Blick auf Kompensation. In der zweiten Runde konnte er gegen das Hamburger Urgestein Andreas Albers gewinnen (Diagramm) und ließ sich auch sonst nicht von den hohen Wertungszahlen seiner Gegner einschüchtern. Das brachte ihn zu einem saftigen Eloplus von 145 Punkten, einem fantastischem Rang 40 (direkt hinter David) und einem hübschen Preisgeld, da er bester Teilnehmer unter 1600 Elo (und übrigens auch unter 1800 Elo!) ist.

Am Freitag, den 04.02. (gleichzeitig auch der Geburtstag des SV Werder Bremen) fand ein 9-ründiges Blitzturnier statt (3min+2sek), zu dem Spieler extra von außerhalb anreisten. Gewonnen wurde der Blitzabend von IM Ilja Schneider, Collin landete auf einem guten Platz 11.

Das erste chessemy Open war ein voller Erfolg. Die Zusammensetzung aus einer Runde pro Tag und einem Rahmenprogramm für den Nachmittag ergänzt durch reichlich Freizeitangebote bietet ein tolles Event, bei dem sich jeder den Tag völlig ungezwungen selbst zusammenstellen kann.

Wir freuen uns schon auf das nächste Schachturnier von chessemy.

 

David Kardoeus

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