Gemeinsam mit Marius Fromm, Marius Deuer und Tykhon Cherniaiev ging ich unter Betreuung von Dorian Rogozenko für die zweite Mannschaft ans Brett. Während Deutschland 1 als Turnierfavorit startete, waren wir an sechster Stelle gesetzt.
Da wir zu viert waren, war die Aufstellung für jede Runde die gleiche. Viele Länder traten mit fünf Spielern pro Team an, weshalb es diesen erlaubt war mit der Mannschaftsaufstellung zu rotieren.
In der ersten Runde wurden wir gegen Albanien gelost und galten als Favorit. Wobei dazu gesagt werden muss, dass wir nicht zu viel Wert auf die ELO-Zahlen unserer Gegner legten, da diese auf Europa- und Weltmeisterschaften häufig wenig Aussagekraft über die Spielstärke haben. Den Kampf gewannen wir mit 3-1. Ich konnte mit einem vollen Punkt zu dem ersten Erfolg des Teams beitragen. Auch Runde zwei verlief zu unseren Gunsten. Ich remisierte und wir gewannen mit 2,5-1,5 gegen die späteren Vize-Sieger.
Unsere Freizeit verbrachten wir unterdessen zur körperlichen Auslastung mit Basketball und Tischtennis. Die dritte Begegnung bremste unseren kleinen Höhenflug, denn Serbien verpasste uns eine bittere 3,5-0,5 Klatsche. Wir kamen jedoch mit einem 4-0 Sieg gegen die nominell etwa gleich gut aufgestellten Rumänen stark zurück und konnten auch die Folgebegegnung gegen Schweden mit 2,5-1,5 für uns entscheiden.
Mit 8 aus 10 Mannschaftspunkten standen wir zu dem Zeitpunkt sehr gut dar und waren geteilter Zweiter. Gleichzeitig waren wir vor Deutschland 1, was uns für die letzten beiden Runden zusätzlich anspornte. Leider verloren wir Runde 6 gegen die Turniersieger aus Polen. Da Deutschland 1 gleichzeitig gewann, waren wir wieder gleichauf und wie konnte es anders kommen: Unglücklicherweise wurden wir in der letzten Runde gegeneinander gelost. Das Match gewann unsere Erste knapp mit 2,5-1,5, doch leider reichte es damit für keine der beiden Mannschaften aufs Treppchen.
Für mich lief das Turnier mit 4 aus 7 möglichen Punkten passabel, wobei ich mir für meine ELO, als auch für das Team mehr erhofft hatte.
Im Anschluss an das Event fanden die europäischen Jugend Schnellschach und Blitz Meisterschaften statt.
Im Schnellschach konnte ich mit 2/2 vielversprechend starten, ließ jedoch nach und erzielte 4,5/9 und den 14. Platz von 23 Teilnehmern.
Das Blitzen verlief exakt andersherum. Ich hatte nur 4,5/10 Punkte, schaffte es aber noch das Turnier mit 10,5/18 und dem 9. Platz zu beenden.
Deutsche Spieler und Spielerinnen konnten beim Schnellschach und Blitz insgesamt fünf Gold- und zwei Silber-Medaillen sammeln.
Die Reise nach Griechenland war eine tolle Erfahrung und eine ideale Gelegenheit, sich mit den besten europäischen Gleichaltrigen zu messen!