Am erfolgreichsten schnitten dabei David Kardoeus und Collin Colbow ab: Collin war in der U18 auf dem 3. Platz der Startrangliste gesetzt, kämpfte sich nach einem etwas unglücklichen Start ins obere Feld der Tabelle zurück und belegte am Ende einen starken 4. Platz, punktgleich mit dem 2. David ergriff in diesem Jahr letztmalig die Chance das A-Open, welches im Rahmen der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft als offenes U25-Turnier ausgetragen wird, mitzuspielen. Er kam am Ende auf großartige 6,5 Punkte, was ihm den 3. Rang und damit einen Platz auf dem Treppchen bescherte.
Doch auch die anderen Werderaner zeigten, was in ihnen steckte und ließen sich von hohen DWZ-Zahlen der rund 600 Teilnehmer nicht abschrecken.
In der U14 trat Mattes Detjen für Werder an und hatte als Letztgesetzter einen schwierigen Stand gegen teils deutlich stärkere Gegner. Doch am Ende konnte er mit 2 Punkten auf dem 43. Platz landen, zeigte sich kämpferisch und spielte hier mit rund fünf Stunden die bisher längste Partie seiner Schachkarriere.
In der U14w trat mit Emilia Marrufo eine ebenfalls sehr erfahrene Teilnehmerin der Deutschen Meisterschaften an, die 2 volle Punkte erspielte und damit den 28. Platz belegte. Ihre beiden Schwestern waren ebenfalls mit von der Partie und so war das Marrufo-Trio hier gemeinsam-vereint auf Punktejagd.
In der U12 gingen mit Elmir Gulamzada und Jan-Finnian Halich zwei ganz unterschiedliche Spieler an den Start, die noch dazu gemeinsam in einer 5er Jungen-WG wohnten. Elmir war bereits bestens mit den Abläufen der Deutschen vertraut und hatte in den letzten Jahren mehrfach in Willingen teilgenommen. Er erspielte 3,5 Punkte und belegte den 48. Platz. Jan-Finnian wiederum hatte sich auf der Bremer Jugendeinzelmeisterschaft durch einen Stichkampf das Ticket für die Deutsche erspielt und durfte erstmals nach Hessen reisen. Jan-Finnian konnte am Ende 3 Punkte erspielen und für ihn sprang der 53. Platz heraus. Das Duell der beiden Werderaner in Runde 8 konnte dann doch, der etwas erfahrenere, Elmir für sich entscheiden.
In der U12w war Theresa Schube auf Rang 14 gesetzt und konnte diese Stärke am Ende auch mit tollen 5 Punkten beweisen, die sie in teilweise sehr langen Partien erspielte, womit sie mit dem 17. Platz belohnt wurde. Begleitet durch ihren Vater Jan war Theresa der ruhige Pol unserer Gruppe und fiel durch besonders konzentrierte und mehrstündige Partien auf.
In der U10 trat mit Tim Zimmer kein Unbekannter an und brachte reichlich Turniererfahrung mit. Er gewann die drei ersten Partien in Folge und spielte sich damit in die Tabellenspitze und das obere Feld hoch. Leider gingen dann doch ein paar Pünktchen verloren, sodass Tim nicht mehr ins Titelrennen eingriff und am Ende mit tollen 6 Punkten auf dem 19. Platz landete. Damit gehörte er immer noch zu unseren spitzen Punktesammlern und war ein Teil der harmonischen 5er Jungs-WG.
In der U12w trat in diesem Jahr Adriana Marrufo an und spielte ein tolles Turnier. Insgesamt 4 Siege konnte sie verbuchen und einigte sich zweimal auf Remis, sodass sie das Turnier mit 5 Punkten und dem 28. Platz im guten Mittelfeld der Altersklasse beendete – sehr beachtlich. Außerdem war Adriana ungeschlagen im Kratzeis-Essen der Kids und hatte die blaueste Zunge.
Erstmals wurde in diesem Jahr auf der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft die Altersklasse U8 ausgetragen. Insgesamt 63 Mädchen und Jungs gingen in diesem gemischten Turnier an den Start und für Werder war Laurenz Detjen dabei. Die Kinder in der U8 spielten in einem separaten Turniersaal beim Kino, sodass es vor den Räumlichkeiten verführerisch nach Popcorn duftete. Davon ließ Laurenz sich aber nicht beirren, gewann 5 seiner 7 Partien und landete auf dem 14. Platz, punktgleich mit dem 5. Platz. Damit ist er eindeutig über den Erwartungen ins Ziel gekommen. Ein sehr gelungener Start für ihn und große Motivation, im nächsten Jahr wiederkommen zu wollen.
In dem Offenen A-Open spielte neben David sein Zimmerkamerad und Freund Fabian Brinkmann, der mit 6 aus 9 Punkten auf dem 7. Platz landete. Beide bereiteten sich gemeinsam auf die Partien vor und mussten nicht im direkten Vergleich gegeneinander spielen.
Im offenen C-Open trat Niklas Fröhlich an und konnte sein Turnierziel „unter die ersten 10 kommen“ ganz komfortabel erreichen, denn mit 6 Punkten sprang für ihn eben dieser Platz heraus. Außerdem zeigte sich Niklas als großer Nudel-Fan und vertilgte wahrscheinlich mehrere Kilo der italienischen Mehlspeise während des mehrtägigen Turniers.
Die letzte Teilnehmerin, über die ich berichten möchte, ist Leandra Marrufo – die Jüngste der Marrufo-Schwestern. Sie konnte sich in diesem Jahr nicht direkt für die Deutsche qualifizieren, spielte allerdings das offene KiKa-Turnier mit und konnte mit 3 Punkten aus 7 Partien einen tollen Platz im Mittelfeld erspielen. Fast genauso wichtiger war allerdings, dass Leandra für die Bremer Delegation eine „Grüne-Karte“ für besonders lobenswertes Verhalten erhielt und damit waren wir der einzige Landesverband mit einem positiven Wert bei der Fairplay-Wertung. Leandra fiel durch besonders rücksichtsvolles und fürsorgliches Verhalten gegenüber jüngeren Turnierteilnehmern auf. Ihr Verhalten hat großen Vorbildcharakter und wir sind sehr stolz, dass Leandra unser Team bereichert hat!
Der Gewinner des KiKa-Turniers sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Auch wenn er kein Werderaner ist, so gewann das Turnier überraschenderweise Rasmus Döscher (SK Bremen-Nord), der vom 43. Setzplatz startete und mit 6 Punkten das Feld dominierte. Sein Vater, Thorsten Döscher, war als Trainer für die Bremer Delegation mitgereist und betreute unter anderem auch Tim Zimmer, Laurenz Detjen und analysierte äußerst engagiert mit vielen weiteren ihre Partien im Analyseraum. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle für das tolle Engagement.
Jari hat sich in seiner Freizeit ein wenig Taschengeld dazu verdient, indem er 1-Euro-Wetten gegen Max und Collin abschloss und im „Kratzeis-Essen“ gnadenlos Tempo machte und gewann – ebenfalls eine respektable Leistung.
Wir möchten allen Spielern zu ihren vielen Punkten gratulieren, denn zum Glück musste niemand punktlos den Heimweg nach Bremen antreten. Auch wenn sich einige Werderaner sicherlich „mehr“ versprochen hatten, werden wir alle von ihnen wahrscheinlich noch auf vielen Turnieren wiedersehen und sie werden unserer Abteilung weiterhin große Freude schenken.
Bedanken möchten wir uns ganz herzlich bei Emmilie König für die ganze Organisation im Vorfeld, die Delegationsleitung und die Arbeit im Hintergrund der Deutschen. Außerdem möchten wir Werderaner uns von ganzem Herzen bei den Trainern und Betreuern vor Ort bedanken: Malte Hentrop, Anastasia Erofeev, Dennis Webner, Thorsten Döscher, Jari Reuker, Vera Jürgens – ihr habt allesamt ganz großartige Arbeit geleistet, unsere Kinder stets motiviert, Enttäuschungen aufgefangen, Siege mitgefeiert und bejubelt und sicherlich nun ein wenig Ruhe verdient.
Ebenfalls großer Dank gebührt den begleitenden Eltern, die unsere Gruppe zusammengehalten haben und regelmäßig abends den „Keller“ in geselliger Runde zum Austausch bei einem kühlen Blonden nutzten. Insgesamt herrschte eine tolle Atmosphäre in unserem Bremer All-Stars-Team und viele waren bei der Abreise doch recht traurig, dass die Tage so schnell vergangen sind. Nach der Deutschen ist vor der Deutschen – alle üben bitte fleißig weiter und wir sehen und hoffentlich im nächsten Jahr wieder in Willingen!